Oldenburg-Portugiesische Dampfschiffs-Rhederei

Oldenburg-Portugiesische Dampfschiffs-Rhederei

Die Oldenburg-Portugiesische Dampfschiffs-Rhederei GmbH & Co. KG (OPDR) [1] ist eine seit 1882 bestehende Reederei mit Sitz in Hamburg.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Gründung

Hervorgegangen ist die OPDR aus der Partenreederei D. Oldenburg. Diese wurde 1880 von August Schultze, dem Direktor der Glashütte Harbers, Schultze & Co. in Drielake/Oldenburg, und seinem Vertreter in Portugal, Hermann Burmester, gegründet, um einen besseren Glasflaschentransport nach Portugal sicherzustellen. Erstes Schiff dieser Reederei war der etwa 650 Tonnen tragende Dampfer Oldenburg, mit dem man den Liniendienst von Brake nach Portugal aufnahm. Im Zuge einer angestrebten Ausweitung des Geschäfts beschlossen die Partenbesitzer am 28. Oktober 1882 die Gründung der Aktiengesellschaft Oldenburg-Portugiesische Dampfschiffs-Rhederei. Schon auf der zweiten Sitzung des Verwaltungsrates beschloss man die Bestellung des zweiten Schiffs der jungen Gesellschaft, des Dampfers Portugal. Ab 1883 wurden außer Brake und Porto auch Hamburg und Lissabon angelaufen. 1885 kamen weitere Häfen in Nordspanien hinzu, zehn Jahre später begann die erste Verbindung nach Marokko und um die Jahrhundertwende kamen auch süd- und ostspanische Häfen in den Fahrplan. 1888 besaß die OPDR schon fünf eigene Dampfer, 1900 waren es schon dreizehn Schiffe. Bei der Schiffswerft von Henry Koch AG in Lübeck gab die OPDR bis zum Jahr 1927 (die Werft ging 1934 in Konkurs) 33 Einheiten in Auftrag.[2] Die Mehrzahl der Schiffe nahm zusätzlich zur Ladung auch eine begrenzte Anzahl von Passagieren mit.

Die Weltkriege

Der erste regelmäßige Fruchtdienst bestand ab 1910 in enger Zusammenarbeit mit Hamburger Fruchtimporteuren, so wurde noch vor dem Ersten Weltkrieg der Sitz der Reederei von Oldenburg nach Hamburg verlegt. Zu Beginn des Ersten Weltkriegs war die Reedereiflotte auf 27 Schiffe angewachsen, die alle im Zuge des Krieges verloren gingen oder danach abgegeben werden mussten. Aber schon 1919 wurde mit dem Dampfer Strauss wieder ein Neuanfang begonnen und 1920 gelang es, zwei ehemalige OPDR-Schiffe zurückzukaufen. Schon 1921/22 kamen erste Neubauten hinzu, mit denen die Fruchtfahrt von den Kanarischen Inseln wiederaufgenommen wurde. Es dauerte noch bis 1927, bis auch Marokko teilweise wieder angefahren wurde, da es unter französischer Herrschaft stand. Als im September 1939 der Zweite Weltkrieg begann, war die Flotte unter der OPDR-Flagge erneut auf neunzehn Schiffe angewachsen, die ebenso, wie im vorhergehenden Krieg ausnahmslos verloren gingen.

Neuanfang

Ab 1948 begann ein neuerlicher Anfang mit drei Motorleichtern und einem Küstenmotorschiff von 470 Tonnen Tragfähigkeit. Unmittelbar nach dem Abschluss des Petersberger Abkommens bestellte die Oldenburg-Portugiesische Dampfschiffs-Rhederei Ende 1949 sechs Motorschiffe von 2400, bzw. 4700 Tonnen Tragfähigkeit, mit denen der Fruchtdienst von den Kanaren wieder eingerichtet wurde. 1951 wurde die Oldenburg-Portugiesische Dampfschiffs-Rhederei zur Kommanditgesellschaft, 1953 war das Liniennetz der Reederei wieder vollständig und am 28. Oktober 1957 verfügte die Reederei wieder über 22 Schiffe mit 96.000 Tonnen Tragfähigkeit.

Heute

OPDR Cadiz, elbausgehend
OPDR Cadiz, elbausgehend

Bis heute ist die OPDR in ihrem angestammten Fahrtgebiet tätig und betreibt eine Flotte von kleineren Container-Feederschiffen.

Weblinks

 Commons: Oldenburg-Portugiesische Dampfschiffs-Rhederei – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Literatur

  • Oldenburg-Portugiesische Dampfschiffs-Rhederei Kusen, Heitmann & Cie. KG, Oldenburg/Hamburg, seit 1882, in: Gert Uwe Detlefsen: Deutsche Reedereien, Bd. 29, Bad Segeberg 2007, S. 6-155.
  • Bock, Bruno (Hrsg.), 1882 - Das Gründungsjahr der OPDR, Die Seekiste, Verlag Schmidt & Klaunig, Kiel 1957, S. 942-943.
  • Ohne Verfasser: 75 Jahre OPDR. 1882-1957, Hamburg 1957.
  • Reinhart Schmelzkopf: Oldenburg-Portugiesische Dampfschiffs-Rhederei, Cuxhaven 1991.
  • Hans-Jürgen Witthöft: Die Oldenburg-Portugiesische Dampfschiffs-Rhederei im Zweiten Weltkrieg. Ein Tagebuch, Hamburg 1992.
  • Günter Schaldach: Oldenburg-Portugiesische Dampfschiffs-Rhederei, Oldenburg i. Gr. 1880-1882, in: The Belgian shiplover. Bimonthly organ of the Belgian Nautical Research Association, Jg. 1973, S. 49-67.
  • Karl Hoyer: Geschichte der Oldenburg-Portugiesischen Dampfschiffs-Rhederei 1882-1932, Hamburg/Oldenburg o.J. [ca. 1932].

Einzelnachweise

  1. http://www.opdr.de/index_imprint.html
  2. Ulrich Pietsch: Die Lübecker Seeschiffahrt vom Mittelalter bis zur Neuzeit, Lübeck 1982, S. 29. ISBN 3-9800517-1-4

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