Oldenburg (Tiefpflug)

Oldenburg (Tiefpflug)
Oldenburg in Cloppenburg
Blick auf Raupe und Furchenrad

Oldenburg ist einer der letzten und größten von Dampfseilzug-Lokomotiven bzw. eigentlich Lokomobilen gezogenen Tiefpflüge, die in Deutschland im Einsatz waren.

Inhaltsverzeichnis

Technisches

Der Tiefpflug, der zur Moorkultivierung eingesetzt wurde, ist als Einschar-Kipppflug für Dampflokomotivenzug konzipiert. Um ihn zu betreiben, waren vier Dampfseilzug-Lokomotiven mit je 460 PS erforderlich. Die Steuerungshydraulik hat 27 PS. Das Furchenrad des mehr als 28 Tonnen schweren Geräts weist einen Durchmesser von 2,50 Metern auf. Die maximale Pflugtiefe lag bei 1,80 Metern.

Der Pflug fuhr mit einer breiten Raupenkette - dieses System war 1942 patentiert worden[1] - auf dem noch ungepflügten Teil des Landes, während sein relativ schmales Rad auf der anderen Seite in der bereits gepflügten Furche fuhr.

Geschichte

Im Rahmen des Emslandprogramms bzw. Emslandplans wurden ab Anfang der 1950er Jahre im Weser-Ems-Land große Moorflächen kultiviert. Die Firma Wilhelm Ottomeyer in Bad Pyrmont war die bevorzugte Firma, um die Gerätschaften für die Moorkultivierung zu entwickeln und bereitzustellen.[2] Sie war das älteste Mietpflug-Unternehmen Deutschlands[3] und konstruierte den Tiefpflug Oldenburg in den Jahren 1959/60 für die Nutzung im Emsland. Erstmals im Einsatz war Oldenburg im Mai 1960. Zu diesem Zeitpunkt waren noch 15 Lokomotivpaare im Rahmen des Emslandprogramms in Gebrauch; je zwei davon wurden für Oldenburg und den ähnlich großen Mammutpflug benötigt. Bis 1972 wurde im Emsland noch mit Dampfantrieb gepflügt.[4]

Oldenburg stand damit am Ende einer Entwicklung, die im 19. Jahrhundert begonnen hatte: Der erste Dampfpflug war 1872 aus Leeds ins Emsland gekommen. Dieser bei Fowler entwickelte Pflug, der den Namen Meppen erhielt, konnte den Boden 70 bis 80 cm tief umbrechen.

Nachdem der Tiefpflug Oldenburg nicht mehr bei der Moorkultivierung zum Einsatz kam, stand er 35 Jahre lang in Vordersten Thüle, ehe er als Schenkung in den Besitz des Museumsdorfs Cloppenburg überging. Dort wurde er zwischen Besucherparkplatz, Verwaltungsgebäuden und Ausstellungshalle aufgestellt.[5]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. http://www.traktorclassic.de/zeitschriftenartikel-4936.html?nav=668&show=seite4
  2. http://www.albert-gieseler.de/dampf_de/firmen1/firmadet18283.shtml
  3. http://www.moormuseum.de/freigelaende.htm
  4. http://www.cellesche-zeitung.de/website.php/website/story/130085/print
  5. http://www.nwzonline.de/Region/Kreis/Cloppenburg/Cloppenburg/Artikel/1885393/Museum+erh%E4lt+neuen+Eingang.html

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