- Optimum der Römerzeit
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Als Optimum der Römerzeit wird in der Klimageschichte die Zeit von der Regierungszeit des Kaisers Augustus bis etwa 400 n. Chr. bezeichnet. Das milde Klima begünstigte die Bildung von Großreichen. In dieser Zeit fällt die Blüte und die größte Ausdehnung des Römischen Reichs.
Das Klima Europas erwärmte sich wahrscheinlich um 1–2°C.[1] Es war wahrscheinlich eher warm, aber nicht zu trocken. Die Temperaturen waren danach ähnlich wie heute, nördlich der Alpen vielleicht etwas wärmer. Nordafrika und der Nahe Osten waren feuchter. Als Klimamarker gilt die Bodenwanzenart Heterogaster urticae, die während des Optimums der Römerzeit auch in York nachweisbar ist.[2] Temperaturrekonstruktionen für diesen Zeitraum sind allerdings mit erheblichen Unsicherheiten behaftet.
Der Rückgang der Alpengletscher verbesserte die Passierbarkeit der Alpenpässe und ermöglichte die Eroberung und Eingliederung von Gallien, Germania inferior, Germania superior, Raetia und Noricum in das Römische Reich. Ab 280 n. Chr. wurde Wein in Germanien und Britannien angebaut.
In Nordeuropa stieg die Bevölkerungszahl und Goten, Gepiden und Wandalen begannen im 2. und 3. Jahrhundert ihre Wanderung nach Süden um neue Siedlungsgebiete zu erschließen, zunächst in den Raum der Karpaten und nach Südrussland.
Auf das Optimum der Römerzeit folgte das Pessimum der Völkerwanderungszeit. In der darauffolgenden mittelalterlichen Warmzeit war auf der Nordhalbkugel eine erneute Phase höherer Durchschnittstemperaturen zu beobachten.
Literatur
- Wolfgang Behringer: Kulturgeschichte des Klimas. C. H. Beck, München 2007, ISBN 978-3-406-52866-8, S. 86–90.
Einzelnachweise
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