Oriental Carpet Manufacturers

Oriental Carpet Manufacturers

Die Oriental Carpet Manufacturers (OCM) of London war ein bedeutendes Unternehmen in den Bereichen der Teppichherstellung und des -handels.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Gesellschaft wurde Ende 1906/1907 durch eine Gruppe englischer Kaufleute gegründet und stieß mit seinen Geschäften - ausgehend von der Türkei - rasch bis nach Persien (heute: Iran) vor. Webstühle und die technische Einrichtung der Teppichmanufakturen wurden seinerzeit zunächst aus Deutschland und Österreich importiert. Schnell waren sechs eigene Teppichfabriken in Städten der heutigen anatolischen Provinz Manisa im Betrieb. Wenige Jahre später wurden bereits in 11 eigenen Fabriken die Teppiche geknüpft.[1][2] Um die 15.000 anatolischen Teppichknüpfer standen allein auf den Lohnlisten der Oriental Carpet Manufacturers. Die Gesellschaft entwickelte sich rasant und konnte insbesondere in den ersten Jahren hohe Gewinnanteile Dividenden ausschütten. Noch in den 1960er-Jahren wurden ihre Aktien an der Londoner Börse gehandelt.

Im Zuge der Überflutung des europäischen Marktes durch unterschiedlichste Teppichprodukte aus der ganzen Welt, kam die Gesellschaft in den 1960er- Jahren zunehmend unter Konkurrenzdruck. Die Marktstrategie wurde darauf ausgerichtet, nur noch beste Handelsware in den Verkehr zu bringen und keine Gelegenheit auszulassen, schnellstmöglich neue Quellen zu erschließen. Auch technische Neuerungen verhalfen zunächst zur Fortsetzung einer erfolgreichen Unternehmensgeschichte. Dazu gehörte, dass beispielsweise eine chemische Vorbehandlung neuer Teppiche vorgenommen wurde, um ihnen die Patina betagter Teppiche zu verleihen. Das Rezept dazu war ein gut gehütetetes Geheimnis.

1986 wurde die Gesellschaft verkauft und ging auf in der Eastern Kayam, einer ursprünglichen Tochtergesellschaft der OCM.

Trivia

Werbedrucksache von M. Welte & Söhne über eine Orgel im Gebäude der Oriental Carpet Manufacturers Ltd., Ed. H. Giraud in Smyrna (heute: Izmir)

Das Aktienpapier der OCM von 1912 zeigte die Illustration von Orientalistinnen bei der Arbeit im Guckkastenprinzip. Eine phantasievolle Deutung dieses Motivs erlaubt die Vorstellung der Verschmelzung von Produktivität und Geschick mit weiblichen Begehrobjekten. [3]

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Donald Quataert, Oriental Ottoman Manufacturing in the Age of the Industrial Revolution
  2. R. P. T. Davenport-Hines,Geoffrey Jones, British Business in Asia Since 1860
  3. Aktienmotiv

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