Osella FA1D

Osella FA1D

Der Osella FA1D war ein Formel-1-Rennwagen, den das italienische Team Osella Squadra Corse 1982 und 1983 einsetzte. Der FA1D löste den Osella FA1C ab. Er war das erfolgloseste Auto von Osella: Bei insgesamt 13 Weltmeisterschaftsrennen kam der FA1D kein einziges Mal ins Ziel.

Inhaltsverzeichnis

Technik

Der FA1D war kein grundlegend neues Fahrzeug. Vielmehr stellte er eine überarbeitete Version des 1981 vorgestellten Osella FA1C dar.[1] Als Basis diente eines drei verfügbaren FA1C-Chassis, das im Frühjahr 1982 nach Entwürfen von Giorgio Valentini modifiziert wurde. Das Auto wurde erneut von einem Cosworth DFV-Achtzylindermotor angetrieben. Es war das letzte Cosworth-Modell Osellas, bevor das Turiner Team eine Allianz mit Alfa Romeo einging.

Der FA1D existierte in zwei Versionen. Beide unterschieden sich durch die Gestaltung der aerodynamischen Details:

  • 1982 war der FA1D noch als sogenanntes Wing Car mit Flügelprofilen in den Seitenkästen ausgelegt. Die Seitenkästen waren lang und reichten vom Cockpit bis zu den Hinterreifen.
  • Zu Beginn der Saison 1983 erhielt er aber, um dem neu gefassten Reglement zu entsprechen, einen flachen Unterboden. Zugleich wurden die Seitenkästen erheblich gekürzt. Die Kühler saßen nunmehr in kleinen, dreieckförmigen Ausweitungen unmittelbar vor den Hinterrädern. Unter der Leitung von Giuseppe Petrotta installierte Osella – ebenso wie die anderen Teams – einen großen Heckflügel, die den durch den Flachboden bedingten Verlust des Abtriebs kompensieren sollten. Gleichzeitig erhöhte sich damit allerdings der Luftwiderstand erheblich, sodass die Höchstgeschwindigkeit stark nachließ.[2] Diejenigen Teams, die Turbomotoren einsetzten, konnten den Leistungsrückschritt durch Erhöhung des Ladedrucks mehr oder weniger wettmachen. Osella aber musste eine Einbuße der Konkurrenzfähigkeit hinnehmen.[3]

Der Osella FA1D war zunächst ein Einzelstück; zu Beginn der Saison 1983 entstand in Volpiano ein zweites Exemplar.[4]

Renneinsätze

Formel-1-Saison 1982

Der Osella FA1D debütierte anlässlich des Großen Preises von Deutschland. Er wurde hier und bei den vier verbleibenden Rennen des Jahres unter Jean-Pierre Jarier, Osellas einzigem Fahrer, eingesetzt. Jarier erreichte mit dem FA1D keine Zielankunft. In Österreich verpasste er die Qualifikation, in Las Vegas ging er nicht an den Start, und bei den drei Rennen, an denen er teilnahm, fiel er jeweils wegen Technikdefekts aus.

Formel-1-Saison 1983

Osella Corse begann die vierte Formel-1-Saison mit dem überarbeiteten FA1D. Fahrer waren Piercarlo Ghinzani und Corrado Fabi.

Piercarlo Ghinzani setzte den neu aufgebauten zweiten FA1D während der ersten drei Rennen des Jahres ein. Er konnte sich zu keinem Rennen qualifizieren. Ab dem Großer Preis von San Marino erhielt Ghinzani das erste Exemplar des Osella FA1E, der mit einem Saugmotor von Alfa Romeo ausgestattet war.

Corrado Fabi, der zweite Fahrer des Teams, fuhr bis zum Großen Preis von Kanada den ersten, 1982 aufgebauten FA1D. In acht Anläufen konnte er sich fünfmal qualifizieren, kam aber bei keinem Rennen ins Ziel.

Literatur

  • Adriano Cimarosti: Das Jahrhundert des Rennsports, Stuttgart 1997, ISBN 3-613-01848-9
  • David Hodges: A–Z of Grand Prix Cars 1906–2001, 2001 (Crowood Press), ISBN 1-86126-339-2 (englisch)
  • David Hodges: Rennwagen von A–Z nach 1945, Stuttgart 1993, ISBN 3-613-01477-7
  • Pierre Ménard: La Grande Encyclopédie de la Formule 1, 2. Auflage, St. Sulpice, 2000, ISBN 2-940125-45-7 (französisch)

Einzelnachweise

  1. Hodges: Rennwagen von A–Z nach 1945, S. 205
  2. Hodges: A–Z of Grand Prix Cars 1906–2001, S. 185
  3. Zum Verbot der Flügelautos und seinen Auswirkungen vgl. Cimarosti, S. 327
  4. Übersicht über die Exemplare des Osella FA1D auf der Internetseite oldracingcars.com

Weblinks


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