- Otto Sadler
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Otto Sadler (* 29. Juli 1917 in Tekendorf, heute Teaca in Siebenbürgen; † 22. Januar 1992 in Rostock) ist ein deutscher Bankkaufmann und Politiker. Er war langjähriger Funktionär der CDU der DDR und nach Friedrich Kind (CDU-Bezirksverband Potsdam) der am längsten amtierende Bezirksvorsitzende (1952 bis 1982).
Leben
Otto Sadler wurde 1917 in Tekendorf/Siebenbürgen als Sohn des Pfarrers Otto Sadler geboren. Nach Besuch der Volksschule und des Gymnasiums absolvierte er 1936 bis 1939 eine Lehre zum Bankkaufmann und wurde anschließend zum Kriegsdienst in die Wehrmacht eingezogen. Nach Kriegsgefangenschaft kehrte er nach Hagenow zurück, wo sein Vater als evangelischer Pfarrer zusammen mit dem katholischen Ortsgeistlichen einen Ortsverband der CDU ins Leben gerufen hatte. Sadler war fortan Ortsgeschäftsführer, dann Kreisgeschäftsführer und schließlich bis 1952 Kreisvorsitzender. Seit 1946 hatte Sadler Mandate in der Stadtverordnetenversammlung und im Kreistag Hagenow inne, 1947 rückte er für Wilfried Parge, der im Rahmen der Gleichschaltung der CDU in den Westen fliehen musste, in den mecklenburgischen Landtag nach. Während der Parteisäuberung und Gleichschaltung der CDU in den Jahren 1949/1950 stellte sich Sadler auf die Seite der prokommunistischen Kräfte. Deshalb wurde der Jungfunktionär auf dem Landesparteitag 1950 zum Stellvertreter von Reinhold Lobedanz gewählt. Bei den Einheitslistenwahlen im Oktober 1950 erhielt Sadler ein Volkskammermandat, das er bis 1963 wahrnahm. Nach Auflösung des Landesverbandes Mecklenburg avancierte Otto Sadler zum Vorsitzenden des CDU-Bezirksverbandes Rostock und blieb bis zu seiner Pensionierung 1982 im Amt. Insbesondere in den 1950er Jahren kritisierte die SED-Bezirksleitung mehrfach Sadlers Nachgiebigkeit, beließ ihn aber im Amt. Bei den Mitgliedern war er deshalb relativ beliebt. Von 1954 bis 1987 war Sadler Mitglied im Hauptvorstand der DDR-CDU.
Quelle
- Andreas Herbst/Winfried Ranke/Jürgen Winkler: So funktionierte die DDR. Bd. 3: Lexikon der Funktionäre, Reinbek bei Hamburg 1994, S. 287, ISBN 978-3499163487.
Weblinks
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