- Hagenow
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Wappen Deutschlandkarte 53.43166666666711.19305555555625Koordinaten: 53° 26′ N, 11° 12′ OBasisdaten Bundesland: Mecklenburg-Vorpommern Landkreis: Ludwigslust-Parchim Höhe: 25 m ü. NN Fläche: 67,44 km² Einwohner: 11.745 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 174 Einwohner je km² Postleitzahl: 19230 Vorwahl: 03883 Kfz-Kennzeichen: LWL Gemeindeschlüssel: 13 0 76 060 LOCODE: DE HAW Adresse der
Stadtverwaltung:Lange Straße 28-32
19230 HagenowWebpräsenz: Bürgermeisterin: Gisela Schwarz (SPD) Lage der Stadt Hagenow im Landkreis Ludwigslust-Parchim Hagenow ist eine Stadt im Westen Mecklenburg-Vorpommerns, rund 30 Kilometer südwestlich der Landeshauptstadt Schwerin gelegen. Sie ist Sitz des Amtes Hagenow-Land, aber nicht amtsangehörig. Die Stadt ist eines der 18 Mittelzentren des Landes.
Das historische Zentrum gilt als schönes Beispiel einer mecklenburgischen Kleinstadt mit Fachwerkhäusern vom 17. bis ins 19. Jahrhundert. Durch seine Nähe zu Hamburg sowie zur Bundesautobahn 24 ist Hagenow seit der Deutschen Wiedervereinigung weniger von wirtschaftlichen Problemen betroffen als andere Städte in den fünf neuen Bundesländern. Der Lebensmittelkonzern Kühne hat hier beispielsweise eine der modernsten Essigfabriken Europas errichtet. Außerdem gibt es ein großes Kartoffelveredelungswerk und weitere Betriebe der Nahrungsmittelindustrie.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Hagenow befindet sich im Westen des Landkreises Ludwigslust-Parchim. Die nächstgelegenen größeren Städte sind im Nordosten Schwerin (ca. 30 km) und im Westen Hamburg (ca. 80 km).
Die Stadt wird von der Schmaar durchflossen, die in der Innenstadt zu einem Mühlenteich aufgestaut ist.
Zu Hagenow gehören neben der Kernstadt die Ortsteile Hagenow Heide, Viez, Granzin, Zapel, Scharbow und Sudenhof.
Geschichte
Name
Seit 1190 wurde der Ort unverändert Hagenow oder Hagenowe genannt. Manchmal kamen auch abweichende Schreibweisen wie Hachenowe (1194) Haghenow(e) (1316, 1326) vor. Die Silbe hagen kommt in vielen mecklenburgischen Ortsnamen – zumeist als zweite Silbe – vor, entstammt aus dem Mittelniederdeutschen und bedeutet Dornhecke, gehegter Ort. die letzte Silbe kann von ö(ge), öch für Aue, Land am Wasser, Wiesenland abgeleitet werden. Möglicherweise ist der Name aber auch aus dem westelbischen Gebiet (Altmark, vielleicht Hagenau (bei Kalbe an der Milde)) übertragen. Schreibungen, die mitunter davon abweichen, betreffen die Wiedergabe des mittelniederdeutschen Spiranten (Hauchlaut) ach-Laut.[2]
Hagenow im Mittelalter
Hagenow wurde im Zeitraum zwischen 1180 und 1185 als Kirchdorf erstmals in einer Urkunde des Bischofs Isfried von Ratzeburg erwähnt. Die erste urkundlich gesicherte Datierung stammt aus dem Jahr 1194. Schon damals hatte Hagenow eine Burg und eine Kirche. 1201 ging die Herrschaft des Orts von den Grafen von Ratzeburg an die Grafen von Schwerin über. Die Kirche wurde 1230 noch im Ratzeburger Zehntregister erwähnt, welches die damals zum Bistum Ratzeburg gehörenden Kirchgemeinden geordnet nach Kirchspielen auflistet. Noch im Jahr 1326 war Hagenow ein Dorf, als die Gräfin Merislave von Schwerin das zu ihrem Leibgedinge gehörende "dorp tu Haghenowe" ihrem Vetter, dem Grafen Heinrich von Schwerin, überließ. 1358 kam Hagenow an die Herzöge von Mecklenburg. 1370 wurde der Ort bereits als oppidum, also als Stadt bezeichnet, blieb jedoch auch als Stadt wohl noch lange unbedeutend, da es in dem Landestheilungsregister des Jahres 1520 noch ein Dorf genannt wird.[3]
Städtische Entwicklung ab dem 16. Jahrhundert
Die Jahre 1538, 1748 und 1766 waren geprägt durch große Brände, die mehrmals fast die gesamte Bebauung zerstörten. Das älteste noch existierende Gebäude der Stadt stammt daher erst aus dem Jahr 1720. Ebenfalls bedingt durch die Brände ist letztendlich auch die typische mecklenburgische Landstadtarchitektur, die die Innenstadt dominiert. 1746 wurde Hagenow als Marktflecken bezeichnet und 1754 wurde der Status als Stadt durch die offizielle Vergabe der Stadtrechte bestätigt.[4] Seit etwa 1760 siedelten sich mit landesherrlicher Erlaubnis jüdische Familien an, die sich einen Friedhof errichteten und eine Synagoge erbauten. Der letzte Gottesdienst fand 1907 statt, die letzte Bestattung 1935. Die Synagoge wurde beim Novemberpogrom 1938 geschändet, vor dem Niederbrennen wohl durch die unmittelbare Nachbarschaft anderer Gebäude bewahrt. Anschließend diente sie bis zum Beginn der Sanierung 2001 verschiedenen Zwecken, unter anderem als Lagerhalle.
Wirtschaftlicher Aufschwung
Später dann erhielt das Amt im mecklenburgischen Kreis des Großherzogtums Mecklenburg-Schwerin den Namen der Stadt. Die Größe des 8500 Einwohner zählenden Amts betrug 4,15 Quadratmeilen. Die Stadt Hagenow selbst hatte 3400 Einwohner. Mit Beginn des 19. Jahrhunderts begann allmählich das Wachstum Hagenows, welches ab 1846 durch die nahegelegene Trasse der Berlin-Hamburger Bahn gefördert wurde. Bis 1900 entstanden eine Volksschule, eine städtische Badeanstalt sowie eine Sparkasse und mehrere Zeitungsverlage. Nagelschmieden, Marktschuhmacherei, Brauerei, Brennerei, Tabakfabrikation, Färberei und Leinweberei existierten als wirtschaftliche Einkommensquellen.
Hagenow ab 1900
Die Wirtschaft erweiterte sich um 1900 um eine Dachpappenfabrik, Dampfmahl- und Sägemühlen für die holzverarbeitende Industrie sowie eine Dampfmolkerei, die Käse herstellte. Die Einwohnerzahl stieg auf 4109. 1933 wurde Hagenow Kreisstadt des ab 1938 gleichnamig bezeichneten Landkreises Hagenow.
In der Zeit des Nationalsozialismus wurde die Synagoge in der Hagenstraße während der Novemberpogrome 1938 in Brand gesetzt; das Feuer wurde von Nachbarn gelöscht, die um ihre eigenen Häuser besorgt waren. Von der jüdischen Gemeinde lebten nach den Pogromen von 1938 noch eine Familie, ein Arzt sowie ein weiterer Mann in Güstrow. Die beiden Männer waren mit Nichtjüdinnen verheiratet; die Familie wurde 1942 nach Auschwitz deportiert.[5]
1950 wurden die bis dahin noch selbstständigen Gemeinden Granzin, Scharbow, Viez und Zapel eingemeindet. Von 1952 bis 1990 war Hagenow Zentrum des flächenmäßig größten Kreises in der DDR. Bekannt wurde der Ort durch den Titel „Fru Püttelkow ut Hagenow“ der plattdeutschen Mundartgruppe „De Plattfööt“. In der Schriftenreihe „Fiek'n hätt schräb'n ut Hagenow“, die der Ortschronist Kuno Karls herausgab, wurden lokalgeschichtliche Ereignisse beschrieben.
Von etwa 1968 bis 1988 wurden die großen Wohngebiete Neue Heimat mit 1454 Wohnungen und Kietz mit 1032 Wohnungen in Plattenbauweise erstellt. Neben der Landwirtschaft waren Sägewerke, Ziegeleien und die Käsefabrik Wirtschaftsgrundlage. 1988 betrug die Einwohnerzahl 11.600. Nach der politischen Wende wurden ab 1991 der historische Stadtkern und seit 1996 der Kietz (Stadtumbau) im Rahmen der Städtebauförderung gründlich saniert.
Von 2005 bis 2007 wurde das Hagenower Schulzentrum mit Robert-Stock-Gymnasium und Friedrich-Heincke-Schule saniert.
Politik
Stadtrat
Die Stadtvertretung der Stadt Hagenow besteht aus 25 gewählten Vertretern. Seit der letzten Wahl am 7. Juni 2009 sind vier Parteien vertreten, der Aufbau setzt sich wie folgt zusammen:
Partei Sitze CDU 8 Die Linke 8 SPD 7 FDP 2 Als Stadtvertretervorsteher wurde Dietmar Speßhardt (CDU) am 15. Juli 2009 durch die Stadtvertretung gewählt.
Bürgermeister ab 1945
- Wilhelm Sager, 21. Juli 1945 - 31. Dezember 1950
- Richard Brauer, 1. Januar 1951 - 31. Dezember 1951
- Herbert Pohl, 1. Januar 1952 - 19. September 1952
- Kurt Hübner, 19. September 1952 - 15. April 1960
- Gerhard Pacholke, 1. Juni 1960 - 31. August 1964
- Werner Lenz, 1. September 1964 - 31. März 1970
- Erhard Feuereiß, 1. April 1970 - 30. März 1979
- Gerhard Christen, 1. April 1979 - 24. Juli 1985
- Gerhard Zimmermann, 25. Juli 1985 - 31. Dezember 1989
- Karl-Heinz Becker (amtierender Bürgermeister), 1. Januar 1990 - 10. Mai 1990
- Horst Stieg, 1. Juni 1990 - 18. August 1993
- Wilfried Brüch (amtierender Bürgermeister), 19. August 1993 - 5. Juli 1994
- Fritz Katlun, 6. Juli 1994 - 30. Oktober 2001
- Gisela Schwarz, seit 1. November 2001
Wappen
Das Wappen wurde am 10. April 1858 von Friedrich Franz II., Großherzog von Mecklenburg-Schwerin festgelegt und unter der Nr. 49 der Wappenrolle von Mecklenburg-Vorpommern registriert.
Blasonierung: „In Rot das Brustbild eines hersehenden Bischofs mit natürlicher Gesichtsfarbe, silbernem Haar, rot verzierter goldener Bischofsmütze und goldenem Gewand.“
Das Wappen wurde 1996 von dem Barsbütteler Hans-Frieder Kühne neu gezeichnet.
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aktuelles Wappen
Partnerstädte
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
Stadtkirche
Der jetzige Bau der Stadtkirche stammt aus den Jahren 1875 bis 1879. Er ersetzt seinen Vorgängerbau aus Felsenmauerwerk und wurde im neugotischen Stil errichtet.
Im Zweiten Weltkrieg wird das Gebäude nur leicht beschädigt. Der größte Verlust, den die Hagenower allerdings hinnehmen mussten, war der Verlust ihrer Kirchturmglocke, die in den Kriegswirren abhanden kam und sich heute vermutlich auf dem Glockenfriedhof in Hamburg-Veddel befindet. Erst einige Jahre später konnte ein Ersatz beschafft werden, in der Zwischenzeit läutete lediglich eine kleine Glocke für die Kirche.
Das Gebäude wurde in den 1970er Jahren umfangreich restauriert, 1994 erhielt der Bau eine neue Orgel sowie 2001 eine Photovoltaik-Anlage.
Städtischer Wasserturm
Der 28 Meter hohe Wasserturm in Hagenow, ein Klinkerbau mit gotischen Fenstern, entstand in den Jahren 1905 bis 1908. Der Stahlbehälter fasste 300 Kubikmeter Wasser. Der Turm wurde 1938 auf Anordnung der Luftwaffe umgebaut. Seine Höhe wurde etwas reduziert. Bis in die 1970er Jahre diente er den Stadtwerken als Wasserspeicher. Anschließend stand das Gebäude leer, bis ein ortsansässiger Architekt es Anfang der 1990er Jahre zu einem Wohndomizil ausbaute. Seit 1982 ist der Turm in die Kreisdenkmalliste aufgenommen.
Empfangsgebäude des Bahnhofs Hagenow Land
Das spätklassizistische Gebäude wurde 1845/46 errichtet und gilt als bedeutendster Bau dieser Stilrichtung an der Strecke. 1995/96 wurde er saniert. Der Bahnhof galt einst als „Auswandererbahnhof“, wovon auch die Werbetafeln der Hamburg-Amerika-Linie zeugen, die auf alten Ansichtskarten zu sehen sind, die das Bauwerk zeigen. Der Keilbahnhof besaß bis zur Gründung der Deutschen Reichsbahn nach dem Ersten Weltkrieg eine „preußische“ und eine „mecklenburgische“ Seite. Da das Gebäude leer steht, ist es zunehmend dem Verfall preisgegeben.
Museum für Alltagskultur der Griesen Gegend und Alte Synagoge Hagenow
Die Museumsanlage in der Langen Straße 79 besteht aus typischen Fachwerkgebäuden einer Landstadt des 19. Jahrhunderts. Die Grundstücke der Ackerbürgerfamilie Jessel, des Ratsdieners Rick und des Hutmachers Brandt mit Wohn- und Wirtschaftsgebäuden beherbergen heute Ausstellungen und Sammlungen zur vergangenen Alltagskultur in der Region. 2007 wurde die Synagoge der früher hier existierenden jüdischen Gemeinde in der Hagenstraße 48 als Teil des Museums und kulturelles Zentrum wiedereröffnet. Das erhalten gebliebene Ensemble der Gemeindebauten bestehend aus Synagoge, Schulhaus und Wagenschauer ist für Mecklenburg einzigartig.
Gebäude in der Langen Straße
Die Lange Straße dürfte die erste und einst einzige Straße des Ortes gewesen sein. Sie war einst mit Schlagbäumen versehen, die bis 1863 nachts geschlossen wurden. Zahlreiche inzwischen sanierte Fachwerkdielenhäuser sind in der Langen Straße erhalten geblieben, unter anderem das älteste erhaltene Haus der Stadt mit der Hausnummer 82. Es stammt vermutlich aus dem Jahr 1730 und beherbergt heute den Stadtkrug. Auch der einstige Wohnsitz des Stadtsenators Jessel, 1748 erbaut, befindet sich in der Langen Straße. Er ist heute Teil des Museums.
Das kleinste Haus Hagenows
Als kleinstes Haus Hagenows gilt ein um 1751 erbautes einstiges Seitenflurhaus in der Königsstraße 15.
Bahnhofstraße
Mit dem Bau des Stadtbahnhofs ging auch die Bebauung der zu diesem Bahnhof führenden Straßen einher. Besonders in der Bahnhofstraße sind zahlreiche repräsentative Bauten aus der Gründerzeit erhalten geblieben. In der Bahnhofstraße 36 ist außerdem eine einzylindrige Dampfmaschine aus dem Jahr 1902 zu besichtigen, die einst zum Antrieb eines Netzstromaggregates und von Holzbearbeitungsmaschinen diente.
Fiek’n-Brunnen
Dieser Brunnen wurde erst im Mai 2007 zum Abschluss von Umbauarbeiten auf dem Rathausvorplatz errichtet. Er besteht aus drei lebensgroßen Bronzefiguren, die vom Künstler Bernd Streiter in einer Kunstgießerei in Berlin gefertigt wurden, und einem Trinkbrunnen, einer Säule aus Sandstein. In Szene gesetzt wurden die beiden fiktiven Figuren Fru Püttelkow und Fiek'n (plattdeutsch für Sophie), die von einem Schusterjungen beim Tratschen belauscht werden. Bis 1908 stand an der Stelle des jetzigen Kunstwerks tatsächlich der zentrale Brunnen der Stadt.
Brückenruine
An der nördlichen Grenze des Stadtgebiets zwischen dem Ortsteil Viez und dem Gammeliner Ortsteil Bakendorf befindet sich eine Brückenruine aus den 1930er Jahren, die die Verbindungsstraße über den ursprünglich geplanten Verlauf der Reichsautobahn Hamburg–Berlin führen sollte. Die erst 1982 fertiggestellte Autobahn verläuft in einem nördlichen Bogen um die auf Luftbildern noch erkennbare einstige Trassenplanung.
Friedhöfe und Denkmäler
An der Parkstraße befinden sich ein Ehrenfriedhof für die Opfer des Faschismus, auf dem 144 Opfer des KZ Wöbbelin beigesetzt sind, sowie ein Ehrenfriedhof für die Toten der Sowjetischen Armee. Links von der Ehrenmauer erinnert ein kleiner Gedenkstein an die jüdischen Opfer der Shoa. Seit 1988 erinnert eine Gedenktafel in der Hagenstraße 48 an die niedergebrannte Synagoge. Ein Gedenkstein in der Schweriner Straße erinnert an Fritz Reuter. Auf dem Lindenplatz befindet sich ein Gedenkstein für den sozialdemokratischen Antifaschisten Friedrich Heincke, der 1932 von SA-Männern erschossen wurde.[6]
Baudenkmale
Die Baudenkmale der Stadt sind in der Liste der Baudenkmale in Hagenow aufgeführt.
Sportvereine
In Hagenow sind mehrere Sportvereine ansässig, überregional trat in der Vergangenheit die zur Wende aufgelöste Fußballmannschaft von Vorwärts Hagenow in Erscheinung. Besonders die Fußballabteilungen des Eisenbahner-Sportverein „48“ (ESV, Bezirksklasse) und des SC AWO Hagenow (Landesliga) stehen in großer Konkurrenz zueinander. Der ESV besteht aus einer Fußball-, einer Handball-, einer Kegel-, einer Tischtennis- und einer Leichtathletikabteilung. Neben den Erwachsenen verzeichnet der Verein vor allem eine große Zahl an Nachwuchssportlern. Dazu gibt es in Hagenow einen Karateverein, der schon Deutsche Meister und Vizeeuropameister hervorbrachte.
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaft
Hagenow wurde 1991 in das Städtebauförderungsprogramm des Bundeslandes Mecklenburg-Vorpommern aufgenommen. Die Absicht dahinter bestand darin, die typische mecklenburgische Einzelhandels- und Gewerbestruktur, die die Stadt prägt, wiederzubeleben und auch zu erhalten. Gleichzeitig sollte so auch das historische Zentrum saniert und wieder attraktiver gestaltet werden.
Die Umsetzung dieser Maßnahmen führte dazu, dass heute mehrere Einzelhandelsgeschäfte in der Altstadt die Straßen säumen, weiter außerhalb befinden sich zudem zwei große Gewerbegebiete, die unter anderem ein Werk der Carl Kühne GmbH & Co. KG und ein Werk des Nahrungsmittelkonzerns Danone aufweisen.
Ansässige Unternehmen
Die Liste beinhaltet nur eine Auswahl größerer Unternehmen, eine genaue Übersicht befindet sich auf der Stadthomepage.[7]
- Carl Kühne GmbH & Co. KG
- Danone GmbH Werk Hagenow
- Gummi Bear Factory Süßwaren GmbH
- Ludwigsluster Verkehrsgesellschaft mbH
- Mecklenburger Kartoffelveredelungswerk GmbH
- Stadtwerke Hagenow GmbH
- Lebensmitteltechnik Schulte
Verkehr
Hagenow befindet sich an der Bundesstraße 321, die von Pritzier weiter nach Schwerin verläuft. Nördlich der Stadt befindet sich die Anschlussstelle Hagenow zur Bundesautobahn 24.
Im Schienenverkehr wird die Stadt gleich durch zwei Bahnhöfe erschlossen. Der ältere Bahnhof Hagenow Land wurde bereits mit Einweihung der Berlin-Hamburger Bahn am 15. Oktober 1846 in Betrieb genommen. 1847 kam die Strecke nach Schwerin und 1894 die Kaiserbahn nach Bad Oldesloe hinzu. Nach der deutschen Teilung verkehrten die Züge nur noch bis Zarrentin. Die Bahnverbindung wurde 2000 eingestellt, nur noch der Stadtbahnhof wird angefahren. Seit April 2008 pendeln an jedem ersten Sonntag eines Monats zwei Zugpaare der Westmecklenburgischen Eisenbahngesellschaft (WEMEG) zwischen Hagenow Land und Zarrentin. Beide Bahnhöfe von Hagenow werden ausschließlich im Regionalverkehr bedient, es bestehen Reisemöglichkeiten nach Hamburg, Ludwigslust, Schwerin und Rostock.
Bildungseinrichtungen
- Stadtschule am Mühlenteich
- Regionale Schule „Prof. Dr. Friedrich Heincke“
- Europaschule Hagenow
- Robert Stock-Gymnasium
- Berufsschule Hagenow
- Sonderschule für Geistigbehinderte
- Diesterwegschule (Förderschule)
- Evangelische Schule Hagenow
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- Johann Heinrich Runge (1811–1885), Orgelbaumeister
- Maria Kraus-Boelté, geb. Bölte (1836–1918), deutsch-amerikanische Pädagogin
- Friedrich Heincke (1852–1929), Zoologe und Ozeanologe
- Robert Stock (1858–1912), Pionier auf dem Gebiet der Telekommunikation
- Heinrich Erythropel (1865–1940), Jurist, Verwaltungsbeamter und Politiker (DVP)
- Marcus Runge (1865–1945), Orgelbauer
- Carl Schlüns (* 12. Mai 1870), Ingenieur, Konstrukteur der Mercedes Elektra
- Richard Gaettens (1886–1965), Chemiker und Numismatiker
- Adolf Hochgraefe (1896–1963), Politiker (SPD)
- Roland Brinkmann (1898–1995), Geologe
- Detlef Knut (* 1956), Autor
- Heidrun Dräger (geb. Raddatz; * 1958), Politikerin (SPD)
- Andreas von Maltzahn (* 1961), mecklenburgischer Landesbischof
- Michael Timm (* 1962), Amateurboxer und Boxtrainer
- Roland Regge-Schulz (* 1964), Autor, Redakteur und Graphiker
- Dieter Berg (* 1966), Boxer
- Stefan Nimke (* 1978), Radsportler
- Claudia Graue (* 1981), Schauspielerin
- Markus Schmidt (* 1985), Eishockeyspieler
Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt haben
- Walter Schlee, Politiker (NDPD)
- Kuno Karls, Augenoptikermeister, Stadtchronist, Ehrenbürger von Hagenow
Belege
- ↑ Mecklenburg-Vorpommern Statistisches Amt – Bevölkerungsentwicklung der Kreise und Gemeinden 2010 (PDF; 522 KB) (Hilfe dazu)
- ↑ Ernst Eichler/Hans Walther: Städtenamenbuch der DDR. VEB Bibliographisches Institut, Leipzig 1988, ISBN 3-323-00007-2
- ↑ [1] Die Kirche zu Hagenow und die Stadt Hagenow, Georg Christian Friedrich Lisch, 1855
- ↑ Ernst Eichler und Werner Mühlmer: Die Namen der Städte in Mecklenburg-Vorpommern. Ingo Koch Verlag, Rostock 2002, ISBN 3-935319-23-1
- ↑ Bernd Kasten: Verfolgung und Deportation der Juden in Mecklenburg 1938–1945. Landeszentrale für politische Bildung Mecklenburg-Vorpommern (Hrsg.), Schwerin 2008, S. 38–40, ISBN 978-3-940207-16-6
- ↑ Mahn- und Gedenkstätten der Arbeiterbewegung im Bezirk Schwerin. Schwerin 1980, S. 45.
- ↑ Produktions- und Dienstleistungsunternehmen in Hagenow
Weblinks
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