Otto Wilhelm von Podewils

Otto Wilhelm von Podewils

Otto Wilhelm von Podewils (* 1595 in Königsberg (Preußen); † 14. September 1657 in Pillau) war ein preußischer Offizier.

Leben

Otto Wilhelm Podewils entstammte dem namhaften Adelsgeschlecht derer von Podewils aus Hinterpommern. Er war von seinen Eltern, dem Obermarschall Georg von Podewils und Elisabeth von Rauschenplatt, auf die Altstädtische Schule seiner Heimatstadt geschickt worden. Nach dem Tod des Vaters wurde seine schulische Erziehung auf dem Lande – in Ortelsburg und Gallingen – fortgesetzt. Er wurde dann zur Erweiterung seiner Kenntnisse der polnischen Sprache für ein Jahr nach Thorn geschickt und erhielt anschließend noch ein Jahr lang in Königsberg Unterricht. Er schlug dann die militärische Laufbahn ein und machte sechs Jahre lang die Kavalierstour in Frankreich und England sowie schließlich in den Niederlanden, wo er in die Leibgarde des Prinzen Moritz von Oranien eintrat. 1618 nahm er als Leutnant unter dem Grafen von Styrum an dem böhmischen Feldzug teil und erhielt eine Kompanie zu Fuß im Regiment des Grafen Wilhelm von Nassau. Er war beim Entsatz von Bergen op Zoom dabei und wurde 1626 Kapitän bei der Garde des Prinzen Heinrich von Oranien. Er nahm an Kämpfen bei Herzogenbusch teil, wo er ein Auge verlor, und kämpfte bei Roermond, Venlo, Maastricht und Rheinberg.

1633 kam er mit seiner Kriegserfahrung nach Preußen zurück. Er wurde polnischer Kriegsrat und Oberst und führte im Zuge nach Smolensk die deutschen Regimenter an. Als der Waffenstillstand zu Altmark abgelaufen war und die Städte Königsberg und Pillau in Verteidigungsbereitschaft versetzt wurden, erhielt er den Oberbefehl über die dort stationierten Truppen. Nach dem Sturz Wolf von Kreytzens erhielt er auch das Kommando über das gesamte Defensivwerk in Preußen.

Zwar war es ihm nicht vergönnt, in dieser leitenden Stellung Außergewöhnliches zu vollbringen, doch war der Kurfürst Friedrich Wilhelm von seinem militärischen Sachverstand dermaßen überzeugt, dass er ihm 1641 den Posten des Gouverneurs von Pillau, des damals wichtigsten militärischen Stützpunkts in Preußen, anvertraute. Gleichzeitig wurde er Chef des in Pillau stationierten Regiments Rhedern zu Fuß. Seit 1653 wuchs die Bedeutung dieser Position wegen des polnisch-schwedischen Konflikts ganz beträchtlich.

Podewils hatte sich in den Niederlanden dem reformierten Glaubensbekenntnis angeschlossen, dem er auch in Königsberg treu blieb, obwohl die Mehrheit der Bürgeschaft hier evangelisch-lutherisch war. 1629 hatte er Katharina von Sevenaer geheiratet, mit der er zehn Kinder zeugte, von denen ihn zwei Söhne und vier Töchter überlebten.

Literatur

  • Christian Krollmann: (Hrsg.): Altpreußische Biographie, Band 2. Elwert, Marburg/Lahn 1974, S. 510 (Nachdr. d. Ausg. Königsberg/P. 1944).

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