- Altstädtisches Gymnasium (Königsberg)
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Das Altstädtische Gymnasium war das zweitälteste Gymnasium im ostpreußischen Königsberg, gelegen im Stadtteil Altstadt.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Gegründet wurde das Gymnasium als gelehrte Lateinschule 1525. Ab 1811 wurde es nach den neuhumanistischen Reformideen Wilhelm von Humboldts als ein Gymnasium seines Königsberger Schulplans neu eröffnet.
Es galt daher wegen seiner humanistischen Bildungsideale, neben dem Collegium Fridericianum und dem Kneiphöfischen Gymnasium, als eine Eliteinstitution der Provinz Ostpreussen und Deutschlands. Am 6. Januar 1923 wurde es mit dem Kneiphöfischen Gymnasium zum Stadtgymnasium Altstadt-Kneiphof vereinigt. Im Laufe der Luftangriffe auf Königsberg in der Nacht vom 29./30. August 1944 wurde das Schulgebäude durch britische Bomben stark zerstört. Der Schulbetrieb wurde bis Januar 1945 aufrechterhalten. Am 23. Januar 1945 wurden auf behördliche Anordnung alle Schulen der Stadt geschlossen und damit hörte das Altstädtische Gymnasium auf zu bestehen. Weder das Gebäude noch die Schule haben den Zweiten Weltkrieg überdauert.
Bekannte Persönlichkeiten
Lehrer
- Carl Ludwig Bender (1811–1893), Oberlehrer, Rittergutsbesitzer auf Catharinenhof bei Tharau, Kr. Königsberg
- Julius Rupp (1809–1884), Theologe, Publizist und Privatdozent an der Albertina
- Rudolf Ludwig Theodor Möller (1815-1885), Direktor von 1863 bis 1885
- Georg Bujack (1838-1891), Oberlehrer, Prähistoriker
- Emil Doerstling (1859-1940), Maler
- Eduard Loch (1868–1945), Oberstudiendirektor bis 1932
- Max Sellnick (1884–1971)
Schüler
- Siegfried Heinrich Aronhold (1819–1884), Mathematiker und Physiker
- Ernst Reinhold Schmidt (1819–1901), Führer der deutschen Einwanderer in Pennsylvania
- Georg Bender (1848–1924), langjähriger Oberbürgermeister der Stadt Breslau
- Carl Bulcke (1875–1936), Schriftsteller und Staatsanwalt
- Johann Funk (1792–1867), Pastor an St. Marien zu Lübeck
- Otto Gisevius (1821–1871), Landrat in Allenstein
- Ernst August Hagen (1797–1880), Kunstschriftsteller, Novellist, erster Lehrstuhlinhaber für Kunstgeschichte und Ästhetik in Preußen
- Otto Hesse (1811-1874), Mathematiker in Heidelberg
- Harry Liedtke (1882–1945), Schauspieler
- Friedrich Julius Richelot (1808–1875), Mathematiker
- Heinrich Schröter (1829–1892), Mathematiker
- Otto Schumann (Jurist) (1805-1869), Landgerichtsdirektor, Mitglied des Preußischen Abgeordnetenhauses
- Arnold Sommerfeld (1868–1951), Mathematiker und Theoretischer Physiker
- Reinhold Bernhard Jachmann (1767–1843), Theologe
- Hans Widera (1887–1972), Wirtschaftsjurist
Siehe auch
Literatur
- Reinhard Adam: Das Stadtgymnasium Altstadt-Kneiphof zu Königsberg (Pr.). 1304–1945. Aus der Geschichte der beiden ältesten Schulen des deutschen Ostens. Leer, Rautenberg 1977, ISBN 3-7921-0196-3.
- Robert Albinus: Königsberg-Lexikon. Stadt und Umgebung. Flechsig, Würzburg 2002, ISBN 3-88189-441-1.
- Richard Armstedt: Geschichte der königl. Haupt- und Residenzstadt Königsberg in Preußen. Hobbing & Büchle, Stuttgart 1899 (Deutsches Land und Leben in Einzelschilderungen. 2, Städtegeschichten), (Nachdruck: Melchior-Verlag, Wolfenbüttel 2006, ISBN 3-939102-70-9 (Historische Bibliothek))
- Fritz Gause: Die Geschichte der Stadt Königsberg in Preußen. 3 Bände. 2./3. ergänzte Auflage. Böhlau, Köln u. a. 1996, ISBN 3-412-08896-X
- Rudolf Ludwig Theodor Möller: Geschichte des Altstädtischen Gymnasiums 1847-1885
Weblinks
54.71057520.505908333333Koordinaten: 54° 42′ 38″ N, 20° 30′ 21″ OKategorien:- Bauwerk (Königsberg (Preußen))
- Schule (Preußen)
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