Heinrich Karl von der Marwitz

Heinrich Karl von der Marwitz

Heinrich Karl von der Marwitz (* 6. April 1680 in Sellin in der Neumark; † 22. Dezember 1744 in Breslau, Niederschlesien) war ein preußischer General der Infanterie, Militärgouverneur von Breslau und Ritter des schwarzen Adlerordens. Marwitz stammte aus neumärkischem Adelsgeschlecht von der Marwitz mit gleichnamigem Stammhaus Marwice bei Landsberg an der Warthe. Er war der Sohn von Generalleutnant, Kurt Hildebrand von der Marwitz und Beate Luise von Derfflinger (1647–1715). Damit ist er ein Enkel von Feldmarschall Georg von Derfflinger.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Er war zunächst Hauptmann und dann Stabsoffizier im spanischen Erbfolgekrieg. Dort kämpfte er unter anderen in der Schlacht von Höchstädt

Am 27. Dezember 1713 wird ihm in Berlin als preußischem Oberstleutnant im Regiment zu Fuß das preußische Indigenat verliehen.[1] Er kämpft in Pommern in der Belagerung von Stralsund. Ab 1720 war er Mitglied des preußischen Tabakskollegiums von Friedrich Wilhelm I.. 1724 wird er Chef des Infanterie-Regiments Nr.21. Am 23. Juni 1725 wird er Generalmajor und am 27. Dezember 1737 Generalleutnant. Am 26 Februar 1739 erhält er den schwarzen Adlerorden.

Mit Friedrich dem Großen zieht er in den ersten Schlesischen Krieg. In der Schlacht bei Mollwitz wird er schwer verletzt und als tot auf dem Schlachtfeld zurückgelassen. Er wird jedoch gefunden und kann genesen. Im Jahr 1741 kommt er als Gouverneur nach Breslau und kommandiert dort ein Korps, mit dem er bis nach Mähren vordrang. Am 6. Mai 1742 nimmt er in Neisse die Huldigungen der Oberschlesischen Stände an den König entgegen und schon am 19. Mai 1742 ernennt ihn der König zum General der Infanterie. Am 18. März 1743 ist er wieder Vertreter des Königs um die Huldigungen der Fürstentümer von Oppeln, Ratibor Neisse, Troppau und Jägerndorf (preußischer Anteil) entgegen zu nehmen.

Im zweiten schlesischen Krieg kommandiert er ein eigenes Korps. Am 11. Dezember 1744 wurde er wegen eines Schlagflußes von seinem Kommando abgezogen. Er starb am 22. Dezember in Ratibor.

Sein Nachfolger als Gouverneur wurde Leopold II. von Anhalt-Dessau.

Familie

Seine Eltern waren Kurt Hildebrandt von der Marwitz (1641-1701) und Beate Luise von Derfflinger (1647 - 1715), eine Tochter von Georg von Derfflinger. Er heiratete Albertine Eleonore von Wittenhorst (1693-1721). Das Paar hatte folgende Kinder:

  • Friederike Caroline Henriette (* 4. August 1720; † 22. April 1763) ∞ 28. Oktober 1743 Albrecht Karl Friedrich von Schönburg-Waldenburg (1710-1765)
  • Sophie Amalie Albertine ∞ Graf Otto Christoph von Podewils (* 16. April 1719; † 12. März 1781), preußischer Diplomat
  • Wilhelmine Dorothea (* April 1718; † 16. Januar 1787 in Wien) ∞ 1743 Graf Otto Ludwig Conrad von Burghaus, Feldmarschallleutnant (* 12. April 1713; † 31. Mai 1795) [2]

Mit ihrer Heirat hatte Wilhelmine Dorothea den Zorn des Königs heraufbeschworen, da sie ohne Erlaubnis einen Ausländer geheiratet hatte. Sie wurde daher 27. Dezember 1744 vom Erbe (Succession) ausgeschlossen.

Quellen

  1. Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon Band VIII, Seite 297, Band 113 der Gesamtreihe, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 1997, ISBN 3-7980-0813-2.
  2. Allgemeines genealogisches und Staats-Handbuch, S.489, Digitalisat

Literatur

Weblinks


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