Pawel Andrejewitsch Schuwalow

Pawel Andrejewitsch Schuwalow

Pawel Andrejewitsch Schuwalow (russisch Павел Андреевич Шувалов; * 1. Juni 1776; † 13. Dezember 1823) war ein russischer General und Diplomat.

Pawel Andrejewitsch Schuwalow

Leben

Er stammte aus der Familie Schuwalow. Er trat 1786 als Kornet in ein Gardekavallerieregiment der russischen Armee ein und wurde 1793 zum Unterleutnant ernannt. Schuwalow diente 1794 unter dem Befehl von Alexander Wassiljewitsch Suworow in Polen während des Kościuszko-Aufstandes. Dort machte er den Sturm auf die Warschauer Vorstadt Praga mit. Im Jahr 1798 wurde er zum Oberst ernannt und diente ebenfalls unter Suworow 1799 während des ersten Koalitionskrieges in Italien. Beim Übergang über den St. Gotthard wurde ihm durch einen Streifschuss ein Knie zerschossen. Im Alter von nur 25 Jahren wurde er 1801 zum Generalmajor ernannt. Drei Jahre später wurde er Chef eines Kürassierregiment. Vorübergehend hatte er 1806 ein Dragonerregiment inne, ehe er sein altes Regiment zurück bekam. Im Vierten Koalitionskrieg 1806/07 befehligte er die 9. Division unter General Essen. Er zeichnete sich 1809 im finnländischen Krieg als Befehlshaber eines Korps gegen Schweden aus. Unter anderem gelang es ihm durch einen Marsch über das Eis eine Stadt einzunehmen. Dabei wurden 8000 Schweden gefangen genommen und zahlreiche Geschütze erbeutet. Dafür wurde er zum Generaladjutanten des Kaisers ernannt.

In dieser Funktion übernahm er zwischen 1809 und 1811 mehrere diplomatische Missionen nach Wien. Während Napoleons Russlandfeldzug 1812 befehligte er anfangs das 4. Korps der 1. westlichen Armee, musste den Posten aus Gesundheitsgründen aber aufgeben. Während der Befreiungskriege war er Begleiter des Zaren im Generalstab. Er zeichnete sich in der Schlacht bei Kulm aus, wofür er das preußische Eiserne Kreuz verliehen bekam. Er schloss im Namen von Alexander I. den Waffenstillstand von Pläswitz. Nach dem Völkerschlacht von Leipzig erhielt er den St. Alexanderorden. Er nahm in der Folge an weiteren Schlachten und 1814 an den Verhandlungen über die Übergabe von Paris teil. Nach dem Sieg der Alliierten eskortierte er die ehemalige Kaiserin Marie Louise nach Österreich und Napoleon nach Frejus.

Auch nach dem Krieg hatte er als Diplomat das Vertrauen des Kaisers. Nach seinem Tod ehrte Alexander ihn durch die Teilnahme an seiner Beisetzung,

Literatur

  • Allgemeine deutsche Realenzyklopädie für die gebildeten Stände. Bd. 13 Leipzig, 1847 S.53
  • Alexander Mikaberidze: The Russian Officier Corps of the Revolutionary and Napoleonic Wars 1795–1815 New York, 2005 S.369f.

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