Paul Busson

Paul Busson

Paul Busson, (* 9. Juli 1873 in Innsbruck; † 5. Juli 1924 in Wien) war ein österreichischer Journalist und Schriftsteller.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Bussons Eltern waren Emma Busson, geb. Ney, und der Universitätsprofessor und Historiker Dr. Arnold Busson. Paul war in einer Kinderschar von zehn Sprößlingen der Älteste, einer seiner Brüder war der Montanist Felix Busson. Er maturierte 1892 in Graz und studierte Medizin. Nach dem Freiwilligenjahr bei den Achter-Husaren wird er 1897 Offizier und geht als Leutnant nach Galizien. Wegen einer Krankheit deaktiviert, lebte er seit 1900 in Wien, wurde Redakteur beim Neuen Wiener Tagblatt und schrieb für den Simplicissimus. Zahlreiche Reisen führten ihn in seiner Eigenschaft als Journalist nach Bosnien, Serbien und Bulgarien, zudem besuchte er Italien, Albanien, Schweden und Dänemark. Nachdem er 1914 die Leitung des Feuilletons im Tagblatt übertragen bekam, wurde er im ersten Weltkrieg – aufgrund seiner Erfahrungen – als Reporter an den verschiedensten Kriegsschauplätzen eingesetzt. Nach Kriegsende zog er sich wegen einer Herzkrankheit auf ein Jagdgut in Neunzen im Waldviertel zurück.

Er betätigte sich als Dramatiker und schrieb Geschichtsromane mit phantastisch-mystischen Elementen; dabei verarbeitete er phantastische Themen wie die Seelenwanderung (Die Wiedergeburt des Melchior Dronte) oder das Werwolf-Motiv (Der Schuß im Hexenmoos).

Im Jahr 1955 wurde in Wien Donaustadt (22. Bezirk) die Bussongasse nach ihm benannt.

Er war Mitglied der Corps Joannea Graz (1893) und Schacht Leoben (1924).[1]

Werke

  • 1901 Gedichte
  • 1903 Ruhmlose Helden. Vier dramatische Balladen mit einem Vorspiel[2]
  • 1903 Aschermittwoch. Novellen
  • 1904 Azrael, Roman
  • 1905 Besiegte, Novellen
  • 1909 Arme Gespenster. Historische Novellen
  • 1911 Nelsons Blut, Novellen
  • 1913 Wiener Stimmungen. Essays
  • 1919 Seltsame Geschichten
  • 1919 Das schlimme Englein
  • 1920 Aus der Jugendzeit. Erinnerungen und Träume aus alten Tagen
  • 1920 F. A. E. Ein deutscher Roman
  • 1921 Die Wiedergeburt des Melchior Dronte, auch nachgedruckt als Der Seelenwanderer
  • 1923 Die Feuerbutze, auch Feuer auf den Gletschern. Roman aus der Zeit der Tiroler Freiheitskämpfe von 1809
  • 1923 Bunte Erlebnisse, Erzählungen
  • 1923 Verklungene Fanfaren
  • 1923 Der Schuß im Hexenmoos. Der Lockruf. König Kaspar. Drei unheimliche Erzählungen
  • 1924 Jagd- und Tiergeschichten, mit einem Vorwort von Erwin Rainalter
  • 1927 Sylvester. Eine Sommergeschichte
  • 1930 Vitus Venloo. Die Geschichte einer Jugend

Verfilmung

Literatur

  • Harro Heinz Kühnelt: Paul Busson: Ein vergessener österreichischer Schriftsteller. In: Veröffentlichungen des Tiroler Landesmuseums Ferdinandeum. 70, 1990, ISSN 0379-0231, S. 135–146.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Kösener Corpslisten 1960, 49, 99; 94, 191
  2. zeitgenössische Rezension

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Busson — ist der Name einer Gemeinde in der französischen Region Champagne Ardenne, siehe: Busson (Haute Marne) Busson ist der Familienname folgender Personen: Arnold Busson (1844–1892), deutsch österreichischer Historiker Arpad Busson (* 1962),… …   Deutsch Wikipedia

  • Paul-Louis Couchoud — Paul Louis Couchoud, né à Vienne (Isère) le 6 juillet 1879 et mort à Vienne (Isère) le 8 avril 1959, est un philosophe, érudit et poète français. Il est connu pour ses poèmes, adaptations du haiku en français, ses directions… …   Wikipédia en Français

  • Paul Maitrier — Pour les articles homonymes, voir Maitrier. L abbé Paul Maitrier (né vers 1870, mort en avril 1949 à Langres) est un historien régionaliste champenois, un archéologue et un philologue. Il fut curé de plusieurs paroisses, chanoine de Dijon, membre …   Wikipédia en Français

  • Felix Busson — (* 30. September 1874 in Innsbruck; † 14. Juni 1953 in Graz) war ein österreichischer Bergingenieur und Jurist und Generalsekretär der Österreichischen Alpinen Montangesellschaft. Inhal …   Deutsch Wikipedia

  • Arnold Busson — (* 28. Mai 1844 in Münster (Westfalen); † 7. Juli 1892 in Graz) war ein deutsch österreichischer Historiker und Hochschullehrer. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Auszeichnungen …   Deutsch Wikipedia

  • Arpad Busson — Arpad A. Busson (known as Arki; born 27 January 1963) is a London based French financier in hedge funds. [Costello, Miles (2007 12 31). Monday manifesto: Arpad Busson. Retrieved on 2008 06 29 from http://business.timesonline.co.uk/tol/business/ind… …   Wikipedia

  • Corps Schacht Leoben — Wappen Das Corps Schacht Leoben (kurz auch: Der Schacht) ist die älteste Studentenverbindung an der Montanuniversität Leoben. Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte …   Deutsch Wikipedia

  • Corps Joannea Graz — Das Corps Joannea Graz ist eine Studentenverbindung im Kösener SC Verband. Mit den Corps Vandalia, Teutonia und der suspendierten Danubia bildet es den Senioren Convent zu Graz. Die Farben sind grün gold rot auf goldener Perkussion.… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste deutscher Dramen — Wichtiger Hinweis Beim Eintrag eines verlinkten Theaterstücks muss vorher überprüft werden, ob der Link zum Artikel über das Theaterstück oder zu einem anderen, gleichnamigen Begriff führt. Die Abkürzung „UA“ bedeutet Uraufführung. 0 9 Die 25.… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste deutschsprachiger Theaterstücke — Wichtiger Hinweis Beim Eintrag eines verlinkten Theaterstücks muss vorher überprüft werden, ob der Link zum Artikel über das Theaterstück oder zu einem anderen, gleichnamigen Begriff führt. Inhaltsverzeichnis A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”