Peredur fab Efrawg

Peredur fab Efrawg

Peredur fab Efrawg [pe'redir vaːb 'evraug] („Peredur, der Sohn Efrawgs“) ist der Titel einer der „drei Romanzen“ (Y Tair Rhamant) der walisischen Literatur. Die beiden anderen sind Iarlles y Ffynnawn („Die Herrin der Quelle“) und Gereint fab Erbin („Gereint, der Sohn des Erbin“). Das Werk ist in einigen, teilweise bruchstückhaften Versionen aus dem 14. Jahrhundert im Llyfr Gwyn Rhydderch („Das Weiße Buch von Rhydderch“) und im Llyfr Coch Hergest („Das Rote Buch von Hergest“) aufgezeichnet.

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

Die Sage erzählt die Entwicklung Peredurs von einem unwissenden Jüngling zu einem von allen geachteten Mitglied der Tafelrunde von König Artus. Die einzelnen Episoden der Handlung weisen nur einen losen Zusammenhang auf und sind lediglich durch die Figur des Helden miteinander verbunden.

Nach dem Tod seines Vaters zieht die Mutter den Knaben in der Waldeinsamkeit auf, aus der er schließlich entflieht. Weil er am Artushof von Cei fab Cynyr als einfältig verspottet wird - er treibt ein Rudel Hirschkühe in den Stall, in der Meinung, es handle sich um Geißen - beschließt er, ein Ritter zu werden, um sich rächen zu können. Peredur lernt zuerst beim lahmen Fischerkönig das Stockfechten, sodann in der nächsten Burg den Umgang mit dem Schwert. Eine Eisensäule kann er mit einem Hieb spalten. In der dritten Burg befreit der die Herrin von ungebetenen Freiern und gewinnt sie für sich. Wieder in einer anderen Burg wehrt er einen Überfall der „Hexen von Gloucester“ (gwidonot Caer Loyw) ab. Eine der Hexen verschafft ihm als Dank für die Schonung ihres Lebens Pferd und Waffen und unterrichtet ihn in ihrem Gebrauch. Später allerdings kommt er mit anderen Rittern der Tafelrunde zurück und erschlägt alle Hexen.[1]

Chrétien de Troyes hat diesen Stoff in seinem Versroman Li Contes del Graal aus dem 12. Jahrhundert bearbeitet. Wolfram von Eschenbach beschrieb in seinem Versepos Parzival, entstanden Anfang des 13. Jahrhunderts, dasselbe Thema. Ungeklärt ist die Frage nach den ursprünglichen Quellen und der gegenseitigen Beeinflussung dieser drei Werke.

Siehe auch

Literatur

  • Helmut Birkhan: Kelten. Versuch einer Gesamtdarstellung ihrer Kultur. Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1997, ISBN 3-7001-2609-3.
  • Bernhard Maier: Lexikon der keltischen Religion und Kultur. Kröner, Stuttgart 1994, ISBN 3-520-46601-5.

Weblink

Einzelnachweise

  1. Helmut Birkhan: Kelten. Versuch einer Gesamtdarstellung ihrer Kultur. S. 658 f, 703.

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