Gereint fab Erbin

Gereint fab Erbin

Gereint fab Erbin ['gereint vaːb 'erbin] („Gereint, der Sohn des Erbin“), auch Geraint fab Erbin, ist der Titel einer der „drei Romanzen“ (Y Tair Rhamant) der walisischen Literatur. Die beiden anderen sind Iarlles y Ffynnawn („Die Herrin der Quelle“) und Peredur fab Efrawg („Peredur, der Sohn Efrawgs“). Die Figur des Titelhelden wird auch in anderen Gedichten des Llyfr Du Caerfyrddin („Das Schwarze Buch von Carmarthen“), z.B. Englynion Gereint („Die Strophen Gereints“), und des Llyfr Coch Hergest („Das Rote Buch von Hergest“) genannt.

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Inhalt

Gereint fab Erbin war vermutlich eine historische Person zum Ende des 6. Jahrhunderts. In der vorliegenden Romanze wird er als Gefolgsmann von König Artus beschrieben.

Gereint gewinnt während eines Abenteuers, das er als Ritter fernab vom Artus-Hof bestreitet, seine Braut Enid und feiert nach seiner Rückkehr eine prächtige Hochzeit mit ihr. Er zieht ins Königreich seines Vaters und übernimmt die Herrschaft. Da er sich aber fast nur mehr um seine Gattin kümmert, werfen ihm die anderen Ritter des Hofes eine schwere Vernachlässigung seiner Pflichten vor. Deshalb kommt es zum Streit zwischen den beiden Ehegatten, die einander aus einem Missverständnis der Untreue verdächtigen. Gereint zwingt Enid, gemeinsam mit ihm als sein Schildknappe auf Abenteuersuche auszureiten, wobei er sie sehr streng behandelt. Sein Begleiter auf der Fahrt nach Cornwall ist Gwrhyr Gwalstawd Ieithoedd. Erst nach vielen erfolgreich bestandenen gefährlichen Abenteuern erkennt Gereint endlich Enids Treue und die beiden versöhnen sich.

Nach Bernhard Maier ist dies ein Beispiel für die in der walisischen Überlieferung weitverbreitete Tendenz, nahezu alle Sagenfiguren in den Artus-Sagenkreis einzuordnen.[1]

Chrétien de Troyes hat diesen Stoff in seinem Gedicht Erec et Enide aus dem 12. Jahrhundert bearbeitet. Kurze Zeit später beschrieb Hartmann von Aue um 1180-90 in seinem Erec dasselbe Thema.

Siehe auch

Literatur

  • Bernhard Maier: Lexikon der keltischen Religion und Kultur. Kröner, Stuttgart 1994, ISBN 3-520-46601-5.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Bernhard Maier: Lexikon der keltischen Religion und Kultur. S. 112.

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