Cei fab Cynyr

Cei fab Cynyr

Cei fab Cynyr [kei vaːb 'kənir], auch Keie oder Kay, ist eine Sagenfigur der walisischen und britannischen Keltischen Mythologie.

Inhaltsverzeichnis

Artussage

In einigen traditionellen walisischen Erzählungen der Artussage ist Cei der bedeutendste unter den Gefährten von König Artus. Seine Beinamen sind gwyn („der Schöne“) und hir („der Lange“).

Er kämpft an der Seite des Königs und zusammen mit seinem unzertrennlichen Partner Bedwyr fab Bedrawg und auch mit Gwrhyr Gwalstawd Ieithoedd in der Sage Mal y kavas Kulhwch Olwen („Wie Kulhwch Olwen errungen hat“), um die Aufgaben zu erfüllen, die der Riese Ysbaddaden Artus' Schützling Kulhwch gestellt hat. Er hat eine ganze Reihe wunderbarer Eigenschaften, die ihm hier zugeschrieben werden: Neun Tage und Nächte kann er unter Wasser bleiben oder ohne Schlaf auskommen, kein Arzt vermag die Wunden zu heilen, die er mit seinem Schwert schlägt, er kann groß wie ein Baum werden, strahlt eine gewaltige Hitze aus, nur Herz und Hände bleiben kalt, er macht Gegenstände, die in den Händel hält, unsichtbar und ist gefeit gegen jede Hitze oder Kälte. Diese Eigenschaften werden im Walisischen cyneddf („Gabe“) genannt.[1]

In Pa ŵr yw'r porthor? („Wer ist der Torwächter?“) erzählt König Artus dem Torwächter Glewlwyd Gafaelfawr, Cei trinke aus dem Horn für vier Männer und töte in der Schlacht für hundert. In Peredur fab Efrawg („Peredur, der Sohn Efrawgs“) verspottet er den Titelhelden, muss aber später erleben, dass dieser ein geachteter Ritter der Tafelrunde wird. In Breuddwyd Rhonabwy („Rhonabwys Traum“) ist er Hofmeister im Zeltlager von Artus.

In der Historia Regum Britanniae des Geoffrey von Monmouth spielt er ebenfalls eine wichtige Rolle.

Rezeption

→ Hauptartikel: Artusepik

Bei Chrétien de Troyes tritt er allerdings bereits zugunsten anderer Figuren des Artushofes in den Hintergrund. Hier ist Keie ein Ritter der Tafelrunde und der Truchsess des Königs. Der stets als vorlaut und beleidigend charakterisierte Ritter ist beispielsweise in den Lancelot-Romanen gerade dadurch oft der Auslöser der Handlung. Erst seine Fürsprache, Königin Guinevere als Pfand einzusetzen, lässt Artus dies auch tun. Als Keie dann gegen Meleagant verliert, müssen Gawain und Lancelot dem Frevler nachsetzen, um die Ehre der Königin zu retten.

Siehe auch

Literatur

Einzelnachweise

  1. Helmut Birkhan: Kelten. Versuch einer Gesamtdarstellung ihrer Kultur. S. 97 f.

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