- Peter Kien
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Franz Peter Kien oder František Petr Kien (* 1. Januar 1919 in Varnsdorf, Tschechoslowakei; † Ende 1944 im KZ Auschwitz) war ein deutschsprachiger tschechisch-jüdischer Künstler und Dichter.
Leben
Kien, Sohn eines Texilfabrikanten, besuchte das Realgymnasium in Brünn und studierte danach an der Akademie der Künste in Prag. Kien verfasste Gedichte, Erzählungen und Drehbücher. Zudem erstellte er Bleistiftzeichnungen und schuf Ölgemälde, auf denen er Menschen porträtierte. Nach der Besetzung Tschechiens durch die Wehrmacht und Schaffung des Protektorats Böhmen und Mähren wurden Kien und die weiteren jüdischen Mitstudenten der Akademie auf Befehl der nationalsozialistischen Besatzer von der Akademie verwiesen. Kien studierte an einer privaten Grafikschule weiter und gab jüdischen Kindern Zeichenunterricht in der Weinbergsynagoge. Dort lernte er seine Ehefrau Ilse Stránský kennen, die ihm für seine Zeichnungen Modell stand.[1]
Von Dezember 1941 bis Oktober 1944 war er Gefangener im Ghetto Theresienstadt.[2][3] Er schrieb dort das Libretto zu Viktor Ullmanns Einakter-Oper Der Kaiser von Atlantis, oder die Tod-Verweigerung und war vielfältig anderweitig künstlerisch tätig.[4] Am 16. Oktober 1944 wurde er mit seiner Ehefrau und Eltern nach Auschwitz deportiert. Kien starb bald nach der Ankunft an einer Infektion.[1]
Zu einer länger dauernden Kontroverse um seinen Nachlass kam es zwischen der Gedenkstätte Theresienstadt und Hinterbliebenen.[5]
Weblinks
Literatur von und über Peter Kien im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- „The Triumph of the Human Spirit: Ullmann in Theresienstadt“
- „German Studies Professor Takes Students on a Journey into Terezin’s Dark Past“
- „Peter Kien's Poems“
- Franz Peter Kien (1919–1944), Photo
- Kien, František Petr (Franz Peter) 1. Januar 1919 – 16. Oktober 1944
- Petr Kien auf www.ghetto-theresienstadt.info
Einzelnachweise
- ↑ a b Petr Kien auf www.ghetto-theresienstadt.info
- ↑ František Petr Kien
- ↑ Helga King: Palm Springs Art – PalmSprings.com
- ↑ Petr Kien: „I think, love and hate in colours, in forms!“ (Gedenkstätte Theresienstadt)
- ↑ Veröffentlichungen des Collegium Carolinum, Band 104: „Juden zwischen Tschechen und Deutschen“, Seite 283/284
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