- Chilenische Schweiz
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Als Kleiner Süden wird einer der fünf Naturräume in Chile bezeichnet. Alternative Namen sind Chilenische Schweiz oder Waldrodungschile. Im Spanischen ist der Begriff Zona Sur gebräuchlich.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
→ Siehe auch: Physische Geographie Chiles
Wie das ganze Land wird der Kleine Süden im Osten durch die Anden und im Westen durch den Pazifischen Ozean begrenzt. Seine nördlichen und südlichen Grenzen sind nicht exakt definierbar, häufig werden sie mit dem Río Bío Bío und der Insel Chiloé oder den Breitengraden 38° bis 42° oder 43° Süd angegeben oder durch die politischen Grenzen der chilenischen Regionen bestimmt. Zum Kleinen Süden werden in der Regel die drei Regionen de la Araucanía, de los Ríos und de los Lagos gezählt. Im Süden schließt sich der sogenannte Große Süden an, im Norden die chilenische Zentralzone.
Die wichtigsten Städte sind die drei Regionshauptstädte Temuco, Valdivia und Puerto Montt.
Klimatisch ist der Kleine Süden durch periodische Winterniederschläge und warm-gemäßigte Temperaturen geprägt. Es herrschen immergrüne Wälder und Wiesen vor. Der hier heimische gemäßigte Regenwald wird Valdivianischer Regenwald genannt.
Verkehr
1912 wurde die Bahnverbindung zwischen Santiago und Puerto Montt fertiggestellt. Heute endet die Bahnverbindung für den Personenverkehr in Temuco. Die südlicheren Städte werden mit Bussen angefahren.
Die Ruta 5 verläuft als Autobahn in Nord-Süd-Richtung durch den Kleinen Süden und endet an der Fähre nach Chiloé. In Puerto Montt beginnt die Carretera Austral in die Región de Aisén. Von Puerto Montt verkehren außerdem Fähren nach Puerto Natales im Großen Süden.
Flughäfen existieren in Valdivia und Puerto Montt.
Geschichte
→ Siehe auch: Geschichte Chiles
Vor und während der spanischen Kolonialzeit war das Gebiet vom Volk der Mapuche besiedelt – im Norden von den Pehuenchen, im Süden von den Huilliche.
Der Konquistador Pedro de Valdivia erkundete das Gebiet Mitte des 16. Jahrhunderts und ließ zahlreiche Städte gründen. Zwischen 1599 und 1604 wurden diese von den Mapuche zerstört und von den Spaniern aufgegeben. Erst 1645 wurde mit Valdivia eine dieser Städte wiedergegründet und sowohl zum Land als auch zur See hin schwer befestigt. Neben der Insel Chiloé blieb dies in der spanischen Zeit der einzige europäische Stützpunkt in diesem Gebiet.
Nach der Unabhängigkeit Chiles wurde der Kleine Süden ab der Mitte des 19. Jahrhunderts zum Zentrum der europäischen und insbesondere der deutschen Einwanderung.
1960 wurde das Gebiet von einem verheerenden Erdbeben mit anschließendem Tsunami verwüstet.
Literatur
- Winfried Golte: Das südchilenische Seengebiet. Besiedlung und wirtschaftliche Erschließung seit dem 18. Jahrhundert. Dümmlers Verlag, Bonn, 1973. ISBN 3427754715
- Klaus Heine: „Der Kleine Süden Chiles - eine ‚klassische‘ Glaziallandschaft. Neue Feldforschungen und Ergebnisse zum Problem der interhemisphärischen Korrelation jungpleistozäner glazialer Ereignisse.“ In: Bamberger Geographische Schriften 19, S. 77–105. Bamberg 1999.
Weblinks
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