- Chilenische Fußballnationalmannschaft
-
Chile Spitzname(n) La Roja, El Equipo de Todos Verband Federación de Fútbol de Chile Konföderation CONMEBOL Technischer Sponsor Puma Trainer Claudio Borghi Kapitän Claudio Bravo Rekordtorschütze Marcelo Salas (37) Rekordspieler Leonel Sánchez (84) Heimstadion Estadio Nacional de Chile FIFA-Code CHI FIFA-Rang 16. (941 Punkte)
(Stand: 19. Oktober 2011)[1]Statistik Erstes Länderspiel
Argentinien 3:1 Chile
(Buenos Aires, Argentinien; 27. Mai 1910)Höchster Sieg
Chile 9:0 Venezuela
(Santiago de Chile; 29. August 1979)Höchste Niederlage
Brasilien 7:0 Chile
(Rio de Janeiro, Brasilien; 17. September 1959Erfolge bei Turnieren Weltmeisterschaft Endrundenteilnahmen 8 (Erste: 1930) Beste Ergebnisse Dritter Platz 1962 Südamerikameisterschaft Endrundenteilnahmen 34 (Erste: 1916) Beste Ergebnisse Zweiter Platz 1955, 1956, 1979, 1987 (Stand: 4. November 2007) Die chilenische Fußballnationalmannschaft zählt zu den erfolgreicheren Fußball-Nationalmannschaften Südamerikas. Ihr erstes Spiel bestritt die Nationalmannschaft am 27. Mai 1910 in Buenos Aires gegen eine argentinische Auswahlmannschaft, das sie mit 1:3 verlor. Das erste Länderspiel folgte zwei Tage später an gleicher Stelle im Rahmen des zum hundertsten Jahrestages der argentinischen Mai-Revolution von 1810 abgehaltenen Torneo América del Sud - Centenario und endete mit einer 0:3-Niederlage gegen die uruguayische Fußballnationalmannschaft.[2] 1916 nahm die Mannschaft an der ersten Campeonato Sudamericano teil, wurde aber mit nur einem einzigen Punkt Letzter. 1955, 1956, 1979 und 1987 erreichte Chile den zweiten Platz. 1928 nahm das Land erstmals am Olympischen Fußballturnier teil.
Inhaltsverzeichnis
Teilnahmen an der Fußball-Weltmeisterschaft
Chile nahm bereits an der ersten Fußball-WM in Uruguay teil, nach Siegen über Frankreich und Mexiko musste Chile auch Argentinien schlagen, um sich für das Halbfinale zu qualifizieren. Argentinien ging jedoch durch Guillermo Stábile nach 13 Minuten mit 2:0 in Führung und gewann letztendlich mit 3:1. Chile war damit ausgeschieden. Bei der zweiten Endrundenteilnahme 1950 in Brasilien schied die Mannschaft nach Niederlagen gegen England und Spanien ebenfalls in der Vorrunde aus. Lediglich die USA konnten mit 5:2 besiegt werden.
Bei der WM 1962 im eigenen Land gewann Chile im Eröffnungsspiel mit 3:1 gegen die Schweiz. Zwar gingen die Schweizer nach sieben Minuten in Führung, jedoch konnte Leonel Sánchez kurz vor der Pause ausgleichen; in der zweiten Halbzeit gewannen die Gastgeber die Oberhand und siegten durch die Tore von Ramírez und Sánchez. Im zweiten Spiel gegen Italien, das mehr durch seine Brutalität als durch sein spielerischen Verlauf Schlagzeilen machte, gewannen die Gastgeber durch zwei späte Treffer mit 2:0 und waren damit vorzeitig für das Viertelfinale qualifiziert. Durch die abschließende 0:2-Niederlage gegen die BR Deutschland verloren die Chilenen allerdings den ersten Tabellenplatz und mussten ihr Viertelfinalspiel in Arica bestreiten. Im Viertelfinale traf der Gastgeber auf die Sowjetunion und gewann mit 2:1. Das Halbfinale gegen den Titelverteidiger aus Brasilien verlor Chile mit 2:4 und musste sich nach dem 1:0 Sieg über Jugoslawien mit dem Dritten Platz zufriedengeben.
1966 in England schieden die Chilenen um ihren neuen Spielmacher Elías Figueroa bereits in der Vorrunde mit nur einem Punkt aus drei Spielen aus. Gegen die Sowjetunion und Italien gab es Niederlagen.
Bereits die Qualifikation zur WM 1974 in der BRD sorgte für Schlagzeilen, da Chile als schlechtester Gruppensieger der Südamerika-Gruppe in einem Play-Off Spiel mit einer europäischen Mannschaft um den letzten zu vergebenden Endrundenplatz spielen musste – Gegner war die Sowjetunion. Das Hinspiel in Moskau endete mit einem torlosen Unentschieden, das Rückspiel in Santiago sollte im Estadio Nacional ausgetragen werden. Die Sowjets weigerten sich allerdings in diesem Stadion, in dem in den ersten Tagen des Pinochet-Putsches mehrere Tausend Oppositionelle festgehalten, gefoltert und ermordet wurden, anzutreten und baten die FIFA um eine Verlegung des Spiels. Da diese ablehnte, trat die Sowjet-Mannschaft nicht an, das Spiel wurde mit 2:0 für Chile gewertet das sich damit qualifizierte. Bei der Endrunde verloren die Chilenen mit 0:1 gegen den Gastgeber BRD. In den anderen Gruppenspielen gab es zwei Unentschieden gegen die DDR (1:1) und Australien (0:0). Während des ersten Spiels gegen die BR Deutschland war Carlos Caszely der erste Spieler, der bei einer WM-Endrunde eine Rote Karte erhielt.
Acht Jahre später in Spanien schied die Chilenische Mannschaft – die von dem inzwischen 35-jährigen Figueroa angeführt wurde – nach drei Niederlagen gegen Österreich (0:1), Deutschland (1:4) und Algerien (2:3) punktlos in der Vorrunde aus.
Für die Weltmeisterschaften 1990 und 1994 war Chile aufgrund eines Vorfalles vom September 1989 im Maracanã Stadion von Rio de Janeiro gesperrt. Während eines WM-Qualifikationsspieles gegen Gastgeber Brasilien benötigte Chile dort einen Sieg, lag aber nach 67 Minuten 0:1 zurück. Ein Feuerwerkskörper landete in der Nähe des chilenischen Torwartes Roberto Rojas, der umgehend eine Verletzung markierte und dann auch auf einer Trage fortgebracht wurde. Die restlichen chilenischen Spieler verweigerten die Fortsetzung des Spieles, da dies unsicher wäre. Fernsehaufzeichnungen bewiesen jedoch, dass zwischen dem Feuerwerkskörper und Rojas keinerlei Kontakt stattfand. Das Spiel wurde am Ende mit 2:0 für Brasilien gewertet und Chile auch von der Qualifikation für das Turnier 1994 ausgeschlossen. Roberto Rojas wurde auf Lebenszeit gesperrt, wenngleich ihm 2001 die Begnadigung widerfuhr.
Für die Fußball-Weltmeisterschaft 1998 konnte sich Chile letztlich als Vierter der Südamerikagruppe vor den punktgleichen Peruanern qualifizieren. Beim Turnier in Frankreich reichten drei Unentschieden in der Vorrunde zum Weiterkommen, aber im Achtelfinale stoppte Brasilien Chile mit einem klaren 4:1.
Bei der Qualifikation zur Fußball-Weltmeisterschaft 2002 in Japan und Südkorea wurde Chile abgeschlagen Gruppenletzter und konnte lediglich 3 von 18 Spielen gewinnen. Auch für die WM 2006 in Deutschland konnten sich die Chilenen nicht qualifizieren.
Die Qualifikation zur Fußball-Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika hingegen verlief für Chile äußerst erfolgreich, sodass sie sich als Zweitplatzierter der Südamerikagruppe, nur ein Punkt hinter Gruppensieger Brasilien, sicher qualifizierten. Im ersten WM-Spiel gegen Honduras konnte die Chilenische Mannschaft zum ersten Mal seit der WM 1962 wieder einen Sieg bei einer Fußball-Weltmeisterschaft erzielen. Durch einen weiteren Sieg (1:0) gegen die Schweiz konnte sich Chile trotz des abschließenden 1:2 gegen Spanien für das Achtelfinale qualifizieren und traf dort auf Brasilien. Nach einem 0:3 schied Chile aus dem Turnier aus.
1930 in Uruguay Vorrunde 1934 in Italien zurückgezogen 1938 in Frankreich nicht teilgenommen 1950 in Brasilien Vorrunde 1954 in der Schweiz nicht qualifiziert 1958 in Schweden nicht qualifiziert 1962 in Chile Dritter 1966 in England Vorrunde 1970 in Mexiko nicht qualifiziert 1974 in Deutschland Vorrunde 1978 in Argentinien nicht qualifiziert 1982 in Spanien Vorrunde 1986 in Mexiko nicht qualifiziert 1990 in Italien nicht qualifiziert 1994 in den USA gesperrt 1998 in Frankreich Achtelfinale 2002 in Südkorea/Japan nicht qualifiziert 2006 in Deutschland nicht qualifiziert 2010 in Südafrika Achtelfinale Teilnahmen an den Olympischen Spielen
1900 bis 1924 - Nicht teilgenommen 1928 in Amsterdam - Trostrunde Aktueller Kader
Rekordspieler
(Stand: 17. November 2010)
Rekordspieler[3] Spiele Spieler Zeitraum Tore 84 Leonel Sánchez 1955–1968 23 73 Nelson Tapia 1994–2005 0 70 Alberto Fouilloux 1960–1972 12 70 Marcelo Salas 1994–2007 37 69 Fabián Estay 1990–2001 5 69 Iván Zamorano 1987–2001 34 63 Javier Margas 1990–2000 6 62 Miguel Ramírez 1991–2003 1 61 Clarence Acuña 1995–2004 3 57 Juan Carlos Letelier 1979–1989 18 55 Pedro Antonio Reyes 1994–2001 4 Rekordtorschützen[3] Tore Spieler Zeitraum Spiele 37 Marcelo Salas 1994–2007 70 34 Iván Zamorano 1987–2001 69 29 Carlos Caszely 1969–1985 49 23 Leonel Sánchez 1955–1968 84 22 Jorge Aravena 1994–1999 36 18 Juan Carlos Letelier 1979–1989 57 18 Humberto Suazo 2005–aktiv 45 17 Enrique Hormazábal 1950–1963 42 12 Alberto Fouilloux 1960–1972 70 12 Jaime Ramírez 1954–1966 46 12 Hugo Rubio 1985–1992 36 12 Alexis Sánchez 2006–aktiv 34 12 Raúl Toro 1936–1941 ? Trainer
Bei WM-Turnieren wurde Chile von folgenden Trainern betreut:
- 1930: György Orth
- 1950: Arturo Bucciardi
- 1962: Fernando Riera
- 1966, 1974: Luis Alamos Luque
- 1982: Luis Santibanez
- 1998: Nelson Acosta
- 2010: Marcelo Bielsa
Weblinks
Commons: Chile national football team – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienReferenzen
- ↑ FIFA/Coca-Cola-Weltrangliste. In: fifa.com, Oktober 2011. Abgerufen am 19. Oktober 2011
- ↑ La Argentina (Tageszeitung, Buenos Aires, 1902-1947), 25. Mai 1910
- ↑ a b rsssf.com: Chile - Record International Players
Nationalmannschaften des Südamerikanischen Fußballverbandes CONMEBOLArgentinien | Bolivien | Brasilien | Chile | Ecuador | Kolumbien | Paraguay | Peru | Uruguay | Venezuela
Südamerikanische Nationalmannschaften des CONCACAF
Aruba | Französisch-Guayana | Guyana | Niederländische Antillen | Suriname | Trinidad und TobagoNicht-CONMEBOL-Mitglieder
FalklandinselnFußballnationalmannschaften aus:
AFC (Asien) | CAF (Afrika) | CONCACAF (Nord-, Zentralamerika, Karibik) | OFC (Ozeanien) | UEFA (Europa)
Wikimedia Foundation.
Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:
Chilenische Fußballnationalmannschaft der Frauen — Chile República de Chile Verband Federación de Fútbol de Chile Konföderation CONMEBOL Technischer Sponsor BROOKS Sports Trainer … Deutsch Wikipedia
Fußballnationalmannschaft DDR — Deutsche Demokratische Republik Verband Deutscher Fußball Verband Rekordtorschütze Joachim Streich (55) Rekordspieler Joachim Streich (102) … Deutsch Wikipedia
Fußballnationalmannschaft von Brasilien — Brasilien Brasil Spitzname(n) Seleção Verband Confederação Brasileira de Futebol Konföderation CONMEBOL Trainer … Deutsch Wikipedia
Fußballnationalmannschaft von Andalusien — Andalusien (Spanien) Andalucía Verband Federación Andaluza de Fútbol Technischer Sponsor Andalucía Trainer Adolfo Aldana Kapitän Diego Tristán … Deutsch Wikipedia
Ungarische Fußballnationalmannschaft/Länderspiele gegen Nationalmannschaften des deutschsprachigen Raumes — Diese Liste enthält alle offiziellen Spiele der ungarischen Fußballnationalmannschaft der Männer. Inhaltsverzeichnis 1 1902–1909 2 1910–1919 3 1920–1929 4 1930–1939 5 1940–1949 … Deutsch Wikipedia
Deutsche Fußballnationalmannschaft/Statistik — Diese Seite fasst verschiedene Statistiken der Deutschen Fußballnationalmannschaft zusammen. Noch in der Nationalmannschaft aktive Spieler sind fett gedruckt. Inhaltsverzeichnis 1 Alter der Spieler 1.1 Spieler, die mindestens 10 Jahre in der… … Deutsch Wikipedia
DDR-Fußballnationalmannschaft — Deutsche Demokratische Republik Verband Deutscher Fußball Verband Rekordtorschütze Joachim Streich (55) Rekordspieler Joachim Streich (102) … Deutsch Wikipedia
Schweizer Fußballnationalmannschaft — Schweiz Spitzname(n) «Nati» Verband Schweizerischer Fussballverband Konföderation UEFA Technischer Sponsor … Deutsch Wikipedia
Liste der Länderspiele der argentinischen Fußballnationalmannschaft — Logo der Asociación del Fútbol Argentino (AFA) Diese Liste enthält alle Länderspiele der argentinischen Fußballnationalmannschaft der Männer der Asociación del Fútbol Argentino, der Federación Argentina de Football (1912 bis 1914), der Asociación … Deutsch Wikipedia
Copa America — Die Copa América ist ein Fußball Turnier, das von der Confederación Sudamericana de Fútbol (CONMEBOL) ausgerichtet wird. Der Austragungsmodus wurde mehrfach verändert. Künftig wird das Turnier alle vier Jahre ausgetragen, wobei die zehn… … Deutsch Wikipedia