Pfarrkirche Christi Auferstehung (Köln)

Pfarrkirche Christi Auferstehung (Köln)
Altkatholische Pfarrkirche Köln

Die Pfarrkirche Christi Auferstehung in Köln gehört zum Dekanat Nordrhein-Westfalen der Altkatholischen Kirche in Deutschland. Die zugehörige Gemeinde hat etwa 600 Mitglieder. Sie wurde 1872 gegründet.

Inhaltsverzeichnis

Erste Kirche

Die Gemeinde nutzte zuerst als Kirche die ehemalige Kölner Ratskapelle St. Maria in Jerusalem, die der Rat bis zur Franzosenzeit genutzt hatte. Da diese aber für die große Gemeinde nicht ausreichte, wurde bald ein Neubau ins Auge gefasst.

Ehemalige Auferstehungskirche

Mit dem Bau der Auferstehungskirche in der Jülicher Straße, Ecke Moltkestraße, in der südlichen Neustadt von Mai 1906 bis Oktober 1907, Konsekration am 17. November 1907, entstand der größte eigenständige Kirchenbau der Altkatholiken in Deutschland. Architekt für Kirche, Pfarrhaus und Gemeindezentrum war der Kölner Peter Recht. Die Kirche passte sich in Baustil und Lage in den Reigen großer Sakralbauten um die Kölner Ringe ein. Vom Barbarossaplatz her war die Roonstraße eine direkte Blickachse auf den links an das Kirchenschiff gesetzten imposanten Kirchturm. Die zweijochige Kirche mit breitem Querschiff, Vierungskuppel war mit zwei großen Fensterrosen in den Giebeln von Quer- und Mittelschiff ausgestattet. Der Chor grenzte direkt an die Häuser in der Fluchtlinie der Moltkestraße und war dort durch zwei kleinere Türme mit Pyramidenhelmen hervorgehoben.

Kriegszerstörung

1944, gegen Ende des Zweiten Weltkrieges, wurde die Kirche in zwei Bombenangriffen bis auf den Turm vollständig zerstört. Die Gemeinde richtete sich in der Nachkriegszeit 1953 bis 1992 in einer einfachen Notkirche auf dem Gelände ein, die der Bonner Architekt Helmut Kröger baute. Der Turm konnte in den Jahren 1989/90 grundlegend saniert werden. Für einen völligen Wiederaufbau fehlten der Gemeinde aber die nötigen Geldmittel.

Neubau

Altkatholische Pfarrkirche Köln

So wurde das attraktive Eckgrundstück Jülicher-/Moltke-Straße verkauft und zur Errichtung eines Bürogebäudes verwandt. Die Denkmalbehörde machte aber zur Auflage, dass das Gebäude die ursprünglichen Umrisse der Kirche durchscheinen lassen sollte. Dies scheint gelungen. Der knallrote Stahlrahmen des 1991 bis 1993 von Professor Frantisek Sedlacek (FH-Köln) [1] entworfenen und errichteten, spiegelverglasten Neubaus mit Sakralraum im Untergeschoss (auf dem Gelände des ehemaligen Pfarrgartens), Wohnungen und Büros in den oberen Stockwerken, erinnert heute (im Maßstab 1:1) an die ursprüngliche Silhouette des späthistoristischen Kirchenbaus. Die Gemeinde nutzt neben dem nebenstehenden wiederhergestellten Pfarr- und Gemeindehaus ein kleineres Areal des Komplexes unter einer Glaspyramide als Kirche für ihre Gottesdienste, die am 22. Mai 1993 wieder geweiht werden konnte.

Literatur/Quellen

  • Sybille Fraquelli: Architektur und Baugeschichte der Gotteshäuser in der Kölner Neustadt, in: Kirche, Kanzel, Kloster, Pfarrgründungen, Kirchenbau und Seelsorge in der Kölner Neustadt 1880-1920, hrsg. von Joachim Oepen und Wolfgang Schaffer, Greven Verlag Köln, 2006, S. 69f.

Einzelnachweise

  1. Angabe der Architekten durch die Gemeinde und aus Baufachinformation (Zugriff Juni 2010)

Weblinks

 Commons: Pfarrkirche Christi Auferstehung (Köln) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
50.9342746.932319

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Köln-Neustadt-Süd — Neustadt Süd Stadtteil 102 von Köln …   Deutsch Wikipedia

  • Köln — Kölle (umgangssprachlich); Domstadt (umgangssprachlich) * * * Kọ̈ln: Stadt am Rhein. * * * Kọ̈ln,   1) Hauptstadt des Regierungsbezirks Köln und kreisfreie Stadt in Nordrhein Westfalen, beiderseits des hier 400 m breiten Rheins in der Kölner… …   Universal-Lexikon

  • Pfarrkirche St. Vitus (Löningen) — St. Vitus in Löningen Löningen, Blick auf die Pfarrkirche St. …   Deutsch Wikipedia

  • Auferstehungskirche — Auferstehungskirche, Kirche Christus der Auferstandene, Kirche [zur] Auferstehung Christi, ist die Bezeichnung vieler Kirchengebäude: Inhaltsverzeichnis 1 in Deutschland 2 in Israel 3 in den Niederlanden 4 …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Bauwerke von Gottfried Böhm — Diese Liste der Bauwerke von Gottfried Böhm enthält Bauten, für die der Architekt in der einschlägigen Literatur als allein oder mit anderen planungsverantwortlich genannt wird. Da Böhm zu Beginn seiner Laufbahn (bis 1955) im Büro seines Vaters… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste altkatholischer Kirchengebäude — Dies ist eine Liste altkatholischer Kirchengebäude, sortiert nach Nationalkirche, Patrozinium und Ort. Inhaltsverzeichnis 1 Alt Katholische Kirche der Niederlande 2 Alt Katholische Kirche in Deutschland 2.1 Dreifaltigkeit …   Deutsch Wikipedia

  • St. Aposteln (Köln) — Dieser Artikel oder Abschnitt bedarf einer Überarbeitung. Näheres ist auf der Diskussionsseite angegeben. Hilf mit, ihn zu verbessern, und entferne anschließend diese Markierung. Köln, St …   Deutsch Wikipedia

  • Dominicus Böhm — Dominikus Böhm (* 23. Oktober 1880 in Jettingen; † 6. August 1955 in Köln) war ein deutscher Architekt und Kirchenbauer des 20. Jahrhunderts. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Bauten 3 Zitate …   Deutsch Wikipedia

  • Liste von Kirchen im Katholischen Bistum der Alt-Katholiken in Deutschland — Dies ist eine Liste von Kirchen im Katholischen Bistum der Alt Katholiken in Deutschland, sortiert nach Zugehörigkeit, Funktion, Dekanaten und Orten: Inhaltsverzeichnis 1 Kathedralkirche 2 Pfarrkirchen 2.1 Dekanat Bayern …   Deutsch Wikipedia

  • Kirchenschließung — Dieser Artikel oder Absatz stellt die Situation in Deutschland dar. Hilf mit, die Situation in anderen Ländern zu schildern …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”