- Fachhochschule Köln
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Fachhochschule Köln Gründung 1971 Trägerschaft MIWF NRW (staatlich) Ort Köln, Gummersbach und Leverkusen Bundesland Nordrhein-Westfalen Staat Deutschland Präsident Joachim Metzner Studenten 19.000 (WS 2011/12) Mitarbeiter 1.000 davon 600 wiss. Mitarbeiter davon Professoren 420 (2011) Website www.fh-koeln.de Die Fachhochschule Köln - Cologne University of Applied Sciences (kurz: FH Köln) ist mit rund 19.000 Studenten, 70 Studiengängen, und 420 Professoren (Stand WS 2011/12), die sich auf elf Fakultäten verteilen, die mit Abstand größte Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Deutschland. Mit 44 Prozent stellen die Studierenden der Ingenieurwissenschaften den größten Anteil. Die Frauenquote liegt bei rund 35 Prozent.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Hochschule wurde am 1. August 1971 gegründet und gehört somit zu den Fachhochschulen der ersten Gründungswelle in Deutschland und zu den ersten Fachhochschulen in Nordrhein-Westfalen. Gründungsrektor war Johann Atrops. Wie damals üblich, wurden vorhandene Ausbildungseinrichtungen zu einer FH verbunden. Dies waren:
- Staatliche Ingenieurschule für Maschinenwesen Köln I
- Staatliche Ingenieurschule für Maschinenwesen Köln II
- Staatliche Ingenieurschule für Bauwesen Köln
- Kölner Werkschulen
- Höhere Fachschule für Sozialarbeit Köln
- Höhere Wirtschaftsfachschule Köln
- Höhere Fachschule für Dolmetscher und Übersetzer Köln
- Deutsche Versicherungsakademie Köln
- Staatliche Höhere Fachschule für Photographie Köln
Einige Vorgänger-Einrichtungen lassen sich bis zur 1833 gegründeten „Königlichen Provinzial – Gewerbeschule” zurückverfolgen.
1983 kam noch die „Abteilung Gummersbach” (heute: „Campus Gummersbach”) hinzu. Ursprünglich 1963 als „Staatliche Ingenieurschule für Maschinenwesen” gegründet, war die Abteilung seit 1971 ein Teil der Fachhochschule Siegen-Gummersbach (später Universität/Gesamthochschule Siegen, heute Universität Siegen).
Am 3. April 1995 wurde das „Bibliothekar-Lehrinstitut des Landes Nordrhein-Westfalen” als 22. Fachbereich „Bibliotheks- und Dokumentationswesen” eingegliedert (heute in der „Fakultät 03” integriert).
Am Eingang der Fachhochschule Köln in der Claudiusstraße (Campus Südstadt, GWZ) befindet sich seit 2001 das Denkmal Namen der Autoren, eine Erinnerung an die Bücherverbrennung im Mai 1933 mit Namen von den Nazis verfemter Autorinnen und Autoren, die mit Schrifteisen in Basaltlavaquader eingelassen sind und werden, eine Idee des Kunstkritikers Walter Vitt.
Struktur
Präsidium
Die Fachhochschule Köln wird von einem überwiegend hauptamtlichen Präsidium geleitet.[1]
- Präsident: Joachim Metzner
- Vizepräsidentin und -präsidenten
- Vizepräsidentin für Lehre und Studium: Sylvia Heuchemer
- Vizepräsident für Forschung und Wissenstransfer: Klaus Becker
- Vizepräsident für Wirtschafts- und Personalverwaltung: Rüdiger Küchler
Hochschulrat
Der Hochschulrat der Fachhochschule Köln wurde am 30. Januar 2008 von Forschungsminister Andreas Pinkwart berufen. Ihm gehören sechs externe Persönlichkeiten und zwei Hochschulangehörige an. Der Hochschulrat berät das Präsidium in strategischen Fragen und übt die Aufsicht über dessen Geschäftsführung aus. Die Mitglieder des Hochschulrats werden vom Ministerium für Innovation, Wissenschaft, Forschung und Technologie des Landes NRW für die Dauer von fünf Jahren ernannt. Sie üben ihre Arbeit ehrenamtlich aus.[2]
Mitglieder der Hochschulrats der Fachhochschule Köln sind:
- Achim Berg, Corporate Vice President Mobile Communications Business & Marketing der Microsoft Corporation
- Bernd Eckardt, Fachhochschule Köln, Professor für Bürgerliches Recht und Wirtschaftsrecht
- Rudolf Hoscheid, Fachhochschule Köln, Professor für Baustofflehre und Baustofftechnologie
- Matthias Jarke, Lehrstuhl für Informationssysteme RWTH Aachen, Direktor des Fraunhofer-Instituts für Angewandte Informationstechnik
- Uwe Kotz, Geschäftsführender Gesellschafter BPW Bergische Achsen KG, Wiehl
- Bernhard Schareck, Vorsitzender des Hochschulrats, Präsident des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft
- Barbara Schock-Werner, Dombaumeisterin zu Köln, Leiterin der Dombauhütte
- Regula Stämpfli, Politologin und Publizistin
Senat
Der Senat setzt sich aus Mitgliedern der Hochschule (Professoren, Mitarbeiter, Studierende) zusammen und unterstützt das Präsidium bei seinen Aufgaben. Er kommt zu regelmäßigen, hochschulöffentlichen Sitzungen zusammen.
Fakultäten
Die organisatorischen Grundeinheiten der Fachhochschule Köln bilden die elf Fakultäten und das Institut für Tropentechnologie. Sie werden jeweils durch einen Fakultätsrat sowie einen Dekan oder ein Dekanat geleitet. Die Fakultäten bieten zurzeit insgesamt 70 Studiengänge an.
Institute
Die Fakultäten bestehen wiederum aus Instituten, die nach fachlichen Gesichtspunkten gebildet wurden und jeweils von einer kleinen, mittleren oder auch großen Zahl von Professorinnen und Professoren getragen werden. Dort sind auch bedarfsabhängig Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Forschung und Lehre, Techniker und weiteres Fachpersonal angesiedelt. Jedes Institut wird von einem Gremium (Institutsvorstand mit Direktorin oder Direktor) geleitet. Besonders die großen Institute - wie etwa das Institut für Informatik mit fast 30 Professuren - sind in der Regel noch in Labore unterteilt, die einzelne Kompetenzschwerpunkte repräsentieren und entsprechende Lehr- und Forschungsaktivitäten verantworten.[3]
Verwaltung und zentrale Einrichtungen
Die Verwaltung unterstützt alle Bereiche der Hochschule in der Erfüllung ihrer Aufgaben in Forschung und Lehre. Schwerpunktaufgaben sind hier etwa Studium und Lehre (z. B. Studierendensekretariat, Immatrikulation, Prüfungswesen), Forschungs- und Wissenstransfer, Kommunikation und Marketing, Internationale Angelegenheiten, Qualitätsmanagement, Personal, Finanzen, Planung und Controlling, Justiziariat, Arbeitssicherheit und Gebäudemanagement.[4]
Zentrale Einrichtungen ergänzen das interne Dienstleistungsangebot der Hochschule. Dazu gehören etwa die "Campus IT" zur Bereitstellung von Informationstechniken und Diensten, verschiedene technische Werkstätten sowie die Hochschulbibliothek.
Fakultäten
Das Lehrangebot der Fachhochschule Köln wird in den Fakultäten realisiert. Hier sind auch vielfältige Forschungsaktivitäten angesiedelt. Die Fakultäten sind zunächst im September 2002 aus den früheren Fachbereichen hervorgegangen. Damals wurden zehn Fakultäten gebildet, zu denen 2009 eine elfte hinzugekommen ist:
- Fakultät für Angewandte Sozialwissenschaften (F01)
- Fakultät für Kulturwissenschaften (F02)
- Fakultät für Informations- und Kommunikationswissenschaften (F03)
- Fakultät für Wirtschaftswissenschaften (F04)
- Fakultät für Architektur (F05)
- Fakultät für Bauingenieurwesen und Umwelttechnik (F06)
- Fakultät für Informations-, Medien- und Elektrotechnik (F07)
- Fakultät für Fahrzeugsysteme und Produktion (F08)
- Fakultät für Anlagen, Energie- und Maschinensysteme (F09)
- Fakultät für Informatik und Ingenieurwissenschaften (F10)
- Fakultät für Angewandte Naturwissenschaften (F11)
- Institut für Technologie in den Tropen (ITT)
Weitere Institute und Einrichtungen
Köln International School of Design (KISD)
Die KISD ist eine mehrfach ausgezeichnete Einrichtung der Fachhochschule Köln, die Studiengänge im Design-Bereich anbietet.
Cologne Game Lab
Im Cologne Game Lab (CGL), das in Kooperation mit der Internationalen Filmschule Köln betrieben wird, finden Aus- und Weiterbildungen für den Bereich Games, Spieleentwickler und Game-Design statt.
Forschung
Forschungsschwerpunkte
In Forschung und Entwicklung hat sich die Hochschule folgende Schwerpunkte gesetzt:
- Analyse, Bewertung und Behandlung von Belastungen in Kanalisationen, Kläranlagen und Gewässern (ANABEL)
- Baudenkmalpflege und -dokumentation
- Business Transactions in Mobile Environments (BTME)
- Corporate Architecture
- Computational Services in Automation (COSA)
- Innovative Digital Signal Processing and Applications (DiSPA)
- Excellence in Automotive Systems Engineering - Interdisziplinäre Fahrzeugsystementwicklung
- Interkulturelle Kompetenz durch Personal- und Organisationsentwicklung
- Medizintechnik: Hochfrequenz- und Lasertechnik
- Next Generation Services in Heterogeneous Network Infrastructures (NEGSIT)
- Smart Building
- Software-Qualität
- Sozialraum-Management
- Verteilte und mobile Applikationen
- Kölner Forschungsstelle für Medienrecht
- Wirkung virtueller Welten
- Wissensmanagement
Weitere Kompetenzfelder
Weitere Forschungsbereiche und Kompetenzschwerpunkte:
- Computational Intelligence, Optimierung & Data-Mining (CIOP)
- Forschungskommunikation
- Integriertes Wasserresourcenmanagement
- IT-Sicherheit und IT-Risikomanagement
- Medientechnologien
- Mikrosystemfertigung
- Optische Technologien
- Sustainable Technologies in Environmental and Production Processes
Standorte
Die Fachhochschule Köln verteilt sich auf vier Standorte in drei Städten:
Köln
13.868 Studenten im WS 2006/07
- Geisteswissenschaftliches Zentrum (GWZ), Campus Südstadt
- Adressen: Claudiusstraße 1, Mainzer Straße 5 und Ubierring 40, Köln-Südstadt
- Fakultäten: F01, F02, F03, F04
- Der Verwaltungssitz der Fachhochschule Köln befindet sich in der Claudiusstraße.
- Ingenieurwissenschaftliches Zentrum (IWZ), Campus Deutz
- Adresse: Betzdorfer Straße 2, Köln-Deutz
- Fakultäten: F05, F06, F07, F08, F09, ITT
Gummersbach
2.586 Studenten im WS 2006/07
- Campus Gummersbach (GM)
- Adresse: Steinmüllerallee 1, Gummersbach
- Fakultät: F10
Leverkusen
bis zu 500 Studenten ab dem WS 2009/10[5]
- Campus Leverkusen (LEV)
- Adresse: neue bahn stadt :opladen, Leverkusen-Opladen
- Fakultät: F11
- Campus Leverkusen gerade im Bau
International
Das International Office der Fachhochschule Köln bietet vielfältige Austauschmöglichkeiten mit 247 Partnerhochschulen in 55 Ländern auf allen Kontinenten. Des Weiteren ist die Fachhochschule Köln eins von sieben Mitgliedern des Hochschulverbundes UAS7, dessen Ziel es ist, sieben führende deutsche Universities of Applied Sciences international zu vertreten.
Aktuelles
Campus Leverkusen
Die Fachhochschule Köln, die IHK Köln und die Stadt Leverkusen haben einen Antrag auf Errichtung eines neuen Campus in Leverkusen bei der Landesregierung NRW gestellt. Diesem Antrag hat das nordrhein-westfälische Kabinett zugestimmt.[5]
Damit entstanden zum Wintersemester 2009/10 500 neue Studienplätze in den Studiengängen Technische und Pharmazeutischen Chemie. Das Studienfach Physikalische Technik ist ebenfalls in Planung. Diese Studiengänge waren bisher nicht im Angebot der Fachhochschule Köln. Der neue Campus wird auf dem Gelände der neuen bahn stadt :opladen entstehen und soll zum Wintersemester 2012/13 bezogen werden. Bis zur Fertigstellung finden die Studienveranstaltungen im Campus Deutz (IWZ) und im Chempark Leverkusen statt.[6]
Zur Gründungsdekanin für die Fakultät für Angewandte Naturwissenschaften (F11) wurde Astrid Rehorek bestellt. Sie wird die neue Fakultät aufbauen.[7]
Neubau des IWZ
Das Hauptgebäude des Ingenieurwissenschaftlichen Zentrums in Deutz ist grundsanierungsbedürftig. Eine Sanierung im laufenden Studienbetrieb ist nach den Erfahrungen des Altbaus (dieser wurde in den Jahren 2005 – 2008 kernsaniert) nur mit erheblichen Einschränkungen möglich.[8]
Zusätzlich gibt es in NRW das Problem der Umstellung des Abiturs von 13 auf 12 Jahre. Dadurch wird im Jahr 2012 mit der doppelten Anzahl von Studienanfängern gerechnet. Diese können in den aktuellen Räumen nicht aufgenommen werden.
Aus diesem Grund wird zurzeit ein Neubau auf dem ehemaligen Gelände der Dom-Brauerei im Kölner Süden diskutiert. Dieser wäre dann in unmittelbarer Nachbarschaft zum Geisteswissenschaftlichen Zentrum, so dass ein einziger Campus in Köln entstehen würde.[9]
Auszeichnungen
2009 wurde die FH beim Wettbewerb für Exzellenz in der Lehre, den der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft und die Kultusministerkonferenz ausgelobt hatte, unter 108 Hochschulen für die Umsetzung ihres Konzepts Educational Diversity mit einer Million Euro ausgezeichnet. Hier werden den Studierenden auf einer Online-Plattform individuellere Lernmaterialien zur Verfügung gestellt.
Sonstiges
Studiengebühren und Semesterticket
Mit der Abschaffung von Studiengebühren in Nordrhein-Westfalen erhebt die Fachhochschule Köln seit dem Wintersemester 2011/12 keine Studiengebühren mehr. Es ist jedoch ein Semesterbeitrag in Höhe von 216 Euro zu bezahlen. In diesem Beitrag ist das Semesterticket bereits inklusive, das zu unbegrenzten Fahrten im ÖPNV in ganz Nordrhein-Westfalen berechtigt. Zusätzlich kann abends und am Wochenende eine weitere Person kostenfrei im Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS) mitgenommen werden.
Bekannte Absolventen
- Thomas Baumgärtel (* 1960), Künstler
- Jürgen Becker (* 1959), Kabarettist
- Herbert Funke und Philipp Will, Gründer der Automarke Young Engineers Sportscar
- Heike Henkel (* 1964), Hochspringerin
- Monika Piel (* 1951), Intendantin des WDR
- Nicki Raeder, Teamchef von Raeder Motorsport
- Volker Saul (* 1955), Bildhauer und Maler
- Achim Berg (* 1964), Corporate Vice President Mobile Communications Business & Marketing der Microsoft Corporation (bis 2010 Vorsitzender der Geschäftsführung der Microsoft Deutschland GmbH)
Weblinks
Commons: Fachhochschule Köln – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Fachhochschule Köln
- Elektrotechnische Vereinigung der Fachhochschule Köln e. V. Verein der Freunde, Förderer und Absolventen.
- Geschichte der Fachhochschule Köln
- Wiki von und für Studenten der FH Köln
- Alumni-Portal des Campus Gummersbach
Einzelnachweise
- ↑ fh-koeln.de: Präsidium der Fachhochschule Köln
- ↑ fh-koeln.de: Hochschulrat der Fachhochschule Köln
- ↑ informatik-koeln.de: Institut für Informatik der Fachhochschule Köln
- ↑ fh-koeln.de: Verwaltung der Fachhochschule Köln
- ↑ a b fh-koeln.de: Pressemitteilung 94 2008
- ↑ fh-koeln.de: Pressemitteilung 15 2009
- ↑ fh-koeln.de: Pressemitteilung 5 2009
- ↑ fh-koeln.de: Pressemitteilung 96 2008
- ↑ fh-koeln.de: Pressemitteilung 98 2008
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