Pfarrkirche St. Vitus (Burgharting)

Pfarrkirche St. Vitus (Burgharting)

Die Pfarrkirche St. Vitus ist die katholische Dorfkirche von Burgharting (Oberbayern). Kirchenpatron ist der Hl. Vitus. Erbaut wurde sie 1725 von dem Erdinger Baumeister Anton Kogler.

Geschichte

Am 16. Oktober 1722 schrieb der Wambacher Pfarrer Gregor Wagner an das Ordinariat Freising, die vorhandene gotische Kirche sei so ruinös, dass alle Reparationen nichts helfen. Darauf holte man die Kostenvorschläge von den verschiedenen Meistern ein, deren Gesamtbetrag 4730 Gulden ergab. (Die Kosten beliefen sich allerdings nach Fertigstellung auf 5260 Gulden.) Am 16. Juni 1723 waren die vorbereitenden Ausgrabungen soweit, dass man den Grundstein für die jetzige Kirche legen konnte. Die Bauarbeiten standen unter der Leitung von Maurermeister Anton Kogler, der besonders im Landkreis Erding Kirchen erbaute. Die Innenausstattung stammt aus dem Jahr 1724. Neben der großzügigen und interessanten Deckenbemalung, einem Werk des Wartenberger Malers Franz Albert Aiglstorffer, die das Leben des Kirchenpatrons St. Vitus veranschaulicht und dem Betrachter moralische Sprüche zeigt, ist besonders der Hochaltar mit einem Bild von Johann Degler zu erwähnen. Es schildert das Martyrium des heiligen Vitus und das Frohlocken der Engel über den Sieg, den sich der Heilige im Tod erworben hatte. Bemerkenswert sind in Burgharting die fast lebensgroßen Figuren am Hochaltar, besonders die Darstellung der Anna selbdritt.

1862 wurde die Kirche mit Kreuzwegtafeln des Dorfener Malers Simon Hack ausgestattet, 1863 erhielt die Kirche drei Glocken aus Landshut und zwei Jahre später wurde die noch heute benutzte große Bergstiege angelegt. 1896 schuf der Landshuter Steinmetz Altinger einen neuen Hochaltartisch, den dazugehörigen Metalltabernakel (heute mit dem ursprünglichen Rokokotabernakel im Pfarrhof aufbewahrt) fertigte der Landshuter Gürtelermeister Schweizer im neuromanischen Stil an. Am 22. Mai 1897 fand die Konsekration durch den Münchner Erzbischof Antonius von Thoma statt. Da der Staat 1917 die Glocken für Kriegszwecke beschlagnahmte, konnten erst 1922 wieder drei neue von der Landshuter Gießerei Hamm beschafft werden, von denen wiederum zwei dem 2. Weltkrieg zum Opfer fielen, die dritte aber noch in Reichersdorf hängt. Auf einen neuen Glockenstuhl konnte man 1948 vier neue aus der Harzgegend stammende Glocken aufziehen. Eine Innenrestaurierung erfolgte 1951. Damals wurde auch der jetzige Tabernakel aufgestellt, der aus der Pfarrkirche Schönberg bei Neumarkt-St. Veit übernommen wurde und das linke Seitenaltarbild von Wappmannsberger neu gemalt. Die 1891 vom Königlichen Hoforgelbaumeister Franz Borgias Maerz in München angekaufte antiquarische Orgel konnte glücklicherweise 1965 durch eine neue mechanische, zehnregistrige Schleifladenorgel der Firma Zwirner (Landshut) ersetzt werden. Nicht unerwähnt bleiben darf das in unserer Heimat selten gewordene Ölbergspiel hinter dem Hochaltar, wobei nach Abnahme des Hochaltarbildes mittels eines Mechanismus in der dreischichtigen Bühne die drei Fälle Jesu gezeigt werden (bereits 1915 durch Peter Keilhacker restauriert) und am Gründonnerstag das Heilige Grab eindrucksvoll zur Verehrung eingerichtet wird.

1980 wurde ein neuer Zelebrationsaltar von der Pfarrgemeinde gestiftet.

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