Philip Mirowski

Philip Mirowski

Philip Edward Mirowski (* 1951) ist ein US-amerikanischer Wirtschaftshistoriker und Kulturkritiker.

Inhaltsverzeichnis

Werdegang, Forschung und Lehre

Mirowski schloss 1973 sein Studium der Wirtschaftswissenschaften an der Michigan State University mit einem Bachelor of Arts ab. Anschließend wechselte er an die University of Michigan, wo er 1976 zunächst seinen Master of Arts ablegte, ehe er 1979 als Ph.D. graduierte.

1978 trat Mirowksi als Assistant Professor seinen Dienst an der Santa Clara University an, ehe er 1981 an die Tufts University weiterzog. Nach einem kurzen Aufenthalt 1984/85 an der University of Massachusetts Amherst kehrte er als Associate Professor an die Tufts University zurück. 1990 folgte er einem Ruf der University of Notre Dame und übernahm den Carl-Koch-Lehrstuhl für Wirtschaftswissenschaft und Geschichte und Philosophie der Wissenschaften.

Besondere Bekanntheit erlangte Mirowski mit seinem 1989 erstmals erschienenen Werk More heat than light – economics as social physics, physics as nature’s economics, in dem er die Interaktion zwischen moderner Wirtschaftstheorie und physikalischen Erkenntnissen darlegte. Den Erfolg der Theorien insbesondere von Adam Smith, Karl Marx, François Quesnay und David Ricardo mit Arbeit als zentralem Faktor und Ausgangspunkt der Wertbestimmung begründete er mit der Übereinstimmung mit dem Wissen über naturwissenschaftliche Vorgänge sowie den rationalen Lehren von Gottfried Wilhelm Leibniz und René Descartes. In den folgenden Jahren veröffentlichte er verschiedene Publikationen, in denen er diesen Gedankengang detaillierter ausbaute und auf weitere Ökonomen anwendete. Dabei steht insbesondere der Austausch von Energie und Nutzen als Gradmesser im Zentrum der Untersuchungen. In seinem 2001 veröffentlichten Machine Dreams – Economics Becomes a Cyborg Science stellte Mirowski die Arbeit John von Neumanns in dem Mittelpunkt, um anhand dessen Spiel- und Automatentheorien den Einfluss von Militär und Cyborgs auf die neoklassischen Ökonomen zu untersuchen.

Veröffentlichungen

  • 2011: Science-Mart. Privatizing American Science. Harvard University Press, Cambridge, Massachusetts, ISBN 978-0-674-04646-7.[1]
  • 2009: The road from Mont Pelerin: the making of the neoliberal thought collective. Harvard University Press, Cambridge, Massachusetts, ISBN 978-0-674-03318-4.
  • 2004: The Effortless Economy of Science? Duke University Press, Durham, ISBN 0-8223-3322-8.
  • 2002: Science Bought and Sold: Essays in the Economy of Science. University of Chicago Press, Chicago, Illinois, ISBN 0-226-53857-5.
  • 2002: Machine Dreams: Economics Becomes a Cyborg Science. Cambridge University Press, Cambridge, ISBN 0-521-77526-4.
  • 2000: More Heat than Light: Economics as Social Physics; Physics as Nature's Economics. 2. Auflage. Cambridge University Press, Cambridge, ISBN 0-521-42689-8.
  • 1994: Natural Images in Economic Thought: Markets Read in Tooth and Claw. Cambridge University Press, Cambridge, ISBN 0-521-44321-0.

Literatur

  • S. Abu Turab Rizvi: Philip Mirowski as a Historian of Economic Thought. In: S.G. Medema & W.J. Samuels (Hrsg.): Historians of Economics and Economic Thought: The Construction of Disciplinary Memory, London/New York: Routledge, 2001, S. 209-222.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Auf dem Marktplatz der Ideen kommt die produktive Neugier schnell zu kurz. In: FAZ. 5. Juli 2011, S. 34.

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