- Platythelys
-
Platythelys Platythelys maculata
Systematik Ordnung: Spargelartige (Asparagales) Familie: Orchideen (Orchidaceae) Unterfamilie: Orchidoideae Tribus: Cranichideae Untertribus: Goodyerinae Gattung: Platythelys Wissenschaftlicher Name Platythelys Garay Platythelys ist eine Gattung aus der Familie der Orchideen (Orchidaceae). Sie besteht aus 13 Arten krautiger Pflanzen, die im tropischen und subtropischen Amerika beheimatet sind.
Inhaltsverzeichnis
Beschreibung
Die Arten der Gattung Platythelys bilden ein kriechendes Rhizom, an den Nodien entspringen die behaarten Wurzeln. An den aufsteigenden Sprossen stehen die Laubblätter in Abständen verteilt, die Internodien sind nicht gestaucht. Die Blätter sind lanzettlich bis oval geformt, deutlich gestielt, der Blattgrund umfasst den Spross. Die Blattspreite ist einheitlich grün oder grün mit silbernen Flecken. Bei einigen mykoheterotrophen Arten sind die Blätter zu kleinen Schuppen reduziert.
Der endständige, traubige Blütenstand ist wenig- oder vielblütig. Die Blütenstandsachse kann behaart sein und wird von einigen Hochblättern umfasst. Die Tragblätter sind etwa so lang wie Fruchtknoten und der kurze Blütenstiel zusammen. Die Blüten sind resupiniert, die Blütenblätter sind frei. Die drei Sepalen sind etwa gleich geformt und gleich groß, auf der Außenseite behaart. Die seitlichen Petalen sind umgekehrt lanzettlich geformt, sie liegen dicht am oberen Petal an und formen eine Röhre oder Haube. Die Lippe ist in einen schüsselförmigen unteren Teil (Hypochil) und einen dreilappigen, ausgebreiteten vorderen teil (Epichil) unterteilt. Die Säule ist kurz, nach vorne zu keilförmig verbreitert. Die Pollinien sind jeweils ein kurzes Stielchen mit der kleinen Klebscheibe (Viscidium) verbunden. Die Narbe besteht aus zwei dicht beieinander sitzenden Flächen. Das Trenngewebe zwischen Narbe und Staubblatt (Rostellum) ist nur flach ausgebildet. Die Kapselfrucht ist oval bis fast zylindrisch. [1][2][3]
Vorkommen
Platythelys ist im tropischen und subtropischen Amerika verbreitet. Vom Süden der USA über Mexiko, Mittelamerika und die Karibik zieht sich das Verbreitungsgebiet durch die Nordhälfte Südamerikas bis Argentinien und Paraguay.[4] Die Verbreitung erstreckt sich bis in Höhenlagen von 1200 Meter. Die Standorte liegen meist im Schatten feuchter Wälder, selten in feuchtem Grasland.[3]
Systematik und botanische Geschichte
Platythelys wird innerhalb der Tribus Cranichideae in die Subtribus Goodyerinae eingeordnet. Nach Dressler lässt sich diese weiter in zwei Gruppen unterteilen; Platythelys steht zusammen mit der Mehrzahl der Gattungen, die nicht zwei deutlich getrennte Narbenflächen aufweisen.[5]
Die Gattung Platythelys wurde 1977 von Leslie Garay aufgestellt. Als Typusart wählte er die bis dahin als Erythrodes querceticola bezeichnete Platythelys querceticola. Der Name Platythelys setzt sich aus den griechischen Worten πλαθύς platys, „flach“, und θῆλυς thelys, „weiblich“, zusammen; er bezieht sich auf das flache Rostellum.[3]
Folgende Arten werden zu Platythelys gezählt:[4]
- Platythelys alajuelae Ormerod
- Platythelys debilis (Lindl.) Garay
- Platythelys maculata (Hook.) Garay
- Platythelys mayoriana (Kraenzl.) Garay
- Platythelys pachysepala Ormerod
- Platythelys paranaensis (Kraenzl.) Garay
- Platythelys peruviana Garay
- Platythelys platensis (Hauman) Garay
- Platythelys querceticola (Lindl.) Garay
- Platythelys sagraeana (A.Rich.) Garay
- Platythelys schlechteriana (Hoehne) Garay
- Platythelys vaginata (Hook.) Garay
- Platythelys venustula (Ames) Garay
Literatur
- James D. Ackerman: Platythelys. In: Flora of North America Editorial Committee (Hrsg.): Flora of North America North of Mexico. Bd. 26, Oxford University Press, New York und Oxford 2003, S. 517 (eFloras.org).
- Leslie A. Garay: 225 (1). Orchidaceae (Cypripedioideae, Orchidoideae and Neottioideae). In: Gunnar Harling, Benkt Sparre (Hrsg.): Flora of Ecuador. Bd. 9, Stockholm 1978, ISSN 0347-8742, S. 285–287.
- Alec M. Pridgeon, Phillip Cribb, Mark W. Chase, Finn Rasmussen (Hrsg.): Genera Orchidacearum. Orchidoideae (Part 2). Vanilloideae. Bd. 3, Oxford University Press, New York/Oxford 2003, ISBN 0-19-850711-9, S. 107–110.
Einzelnachweise
- ↑ James D. Ackerman: Platythelys. In: Flora of North America. Bd. 26, S. 517.
- ↑ Leslie Garay: Platythelys. In: Flora of Ecuador. Bd. 9, S. 285–287.
- ↑ a b c Paul Ormerod, Phillip Cribb: Platythelys. In: Genera Orchidacearum. Bd. 3, S. 138–140.
- ↑ a b World Checklist of Platythelys. In: The Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew.
- ↑ Robert L. Dressler: Phylogeny and Classification of the Orchid Family. University Press, Cambridge 1993, ISBN 0-521-45058-6, S. 118.
Weblinks
Commons: Platythelys – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien
Wikimedia Foundation.