Polymap

Polymap
POLYMAP
Entwickler POLYMAP GmbH sowie polymap.org-Entwicklergemeinschaft
Aktuelle Version 1.2 / 3.0.0
(4.2.09 / 1.9.10)
Betriebssystem plattformunabhängig
Kategorie Integrationsplattform für Geodaten
Lizenz LGPL (Freie Software)
Deutschsprachig ja
polymap.org (deutsch)

POLYMAP ist eine Web-basierte Integrationsplattform für raumbezogene Daten (Geodaten) verschiedenster Herkunft. Die Komponenten der Lösung kommen als Software-Framework einer unternehmensinternen oder öffentlichen Geodateninfrastruktur (GDI) zum Einsatz. Die Software implementiert verschiedene Standards des Open Geospatial Consortium (OGC) und der ISO. POLYMAP ist als Freie Software unter der Open-Source-Lizenz GNU Lesser General Public License (GNU LGPL) veröffentlicht.

Inhaltsverzeichnis

Merkmale

POLYMAP ist vollständig in Java geschrieben. In POLYMAP werden andere Java-basierende Open Source Software Projekte wie beispielsweise uDig sinnvoll integriert und teils erweitert. Die Anwendung läuft auf vielen Betriebssystemen und kann als plattformunabhängig gelten. Bevorzugt installiert man POLYMAP auf einer Linux-Plattform in einem freien Web-Server mit Java-Servlet Container wie Apache Tomcat oder Jetty. Die Anwendung funktioniert auch stabil in Windows-Umgebungen. Kennzeichnend für alle POLYMAP-Frontends ist, dass diese mit gängigen Web-Browsern benutzt werden können. Dies vereinfacht die Client-Verteilung in komplexen Nutzerstrukturen enorm.

Versionen

POLYMAP gibt es aktuell in zwei Versionen.

POLYMAP2

POLYMAP 1.2 WebGIS Client

POLYMAP2 ist eine reine Web-basierte GDI-Auskunftslösung, deren Core-Plugin aktuell in Version 1.2.x zum Download bereitsteht. Aufbauend auf das umfassende Core-Plugin kann POLYMAP individuell erweitert werden. Neben den unter der Open Source Lizenz veröffentlichten Plugins, werden auch kommerzielle Plugins entwickelt. Gegenwärtig sind als Entwickler und Anbieter kommerziell vertriebener POLYMAP-Erweiterungen die IAC mbH und die POLYMAP GmbH (beide Leipzig/Germany) bekannt. Alle Open Source Plugins sind in einem Wiki unter polymap.org beschrieben.

Das Integrationswerkzeug unterstützt aktuell die Schnittstellen-Standards des Open Geospatial Consortium (OGC) Web Map Service (WMS) und Web Feature Service (WFS). Zudem ermöglicht es auch die temporäre Anzeige des weit verbreiteten ESRI Shapefile Formates sowie die Anbindung von Daten aus vielfältigen SQL-Quellen. Für Letztgenannte wird Hibernate als so genannter Object-Relational-Mapper (ORM) eingesetzt.

Das Reporting erfolgt mittels Business Intelligence and Reporting Tools (BIRT), einem Top-Level-Softwareprojekt innerhalb der Eclipse Foundation. BIRT ermöglicht es, die im POLYMAP eingebundenen Datenquellen auszuwerten und in verschiedene Formate für den Nutzer auszugeben (derzeit: PDF, DOC, XLS, HTML).

POLYMAP3

POLYMAP3 entstand 2010 im Rahmen des Projektes Landkreisatlas, welches durch den Landkreis Mittelsachsen initiiert wurde. Das Projekt war zudem ein Projekt der Geodateninfrastruktur Sachsen [1]. Aktuell steht die Software in Version 3.0.0 zum Download bereit.

Workbench

POLYMAP3 gliedert sich einerseits in ein leistungsfähiges Werkzeug für den "Kümmerer" von Geodaten, die Workbench. Die GUI dieses Softwareteils kann ihre Eclipse (IDE)-/uDig-Herkunft nicht verleugnen, jedoch benötigt das auf der Rich Ajax Platform basierende Frontend lediglich den Web-Browser.

Die POLYMAP3 Workbench ist in der Lage, Geodaten verschiedenster Raster-, Vektor- und Text-Dateiformate (z. B. CSV) sowie aus verschiedenen Web Services zu integrieren und zu verarbeiten. Dabei ist es auch möglich, Daten, die noch keine Georeferenz besitzen mittels eines Referenzdatenbestandes wie beispielsweise Adressen zu gecodieren, also im Raum existierenden Objekten (ÖPNV-Haltestellen) einen Hoch- und Rechtswert zuzuordnen.

Nachstehend ein Auszug der wichtigsten Formate, die aktuell in die POLYMAP3 Workbench integrierbar sind:

Die grafische Attributierung erfolgt in der POLYMAP3 Workbench ausschließlich auf Basis des OGC-Standards Styled Layer Descriptor (SLD). Dafür steht ein Werkzeug (SLD-Styler) zur Verfügung, mit welchem auch auf Sachdaten-Attributen gegründete Informationen kartografisch ausgewertet/dargestellt werden können.

Die CAD-Funktionspalette der Workbench wird im Rahmen des HELIOS-Projektes [2] erweitert. Bereits implementiert ist eine auf Access Control List (ACL) aufgebaute Nutzerverwaltung.

Ausgabeseitig können alle einem POLYMAP3 (Workbench) Projekt bekannte Geodaten als OGC WMS und/oder WFS publiziert werden. Damit kann die Software als GDI-Management-Lösung gelten und stellt das Management- und Administrations-Backend des Atlas dar.

Atlas

POLYMAP 3.0.0 Atlas (hier: Mittelsachsen Atlas)

Der von POLYMAP3 bereitgestellte Atlas bezeichnet eine Komponente, mit welcher von der Workbench oder anderen GDI-Quellen bereitgestellte Geodaten in öffentlichen Portalen publiziert werden können. Die Atlas-GUI ist stark an etablierte Internetkartenportale angelehnt. Man findet sich als Nutzer dadurch schnell zurecht. Die Auswahl von Objekten erfolgt über eine Volltext-Suche. Dafür wurde Apache Lucene in POLYMAP3 integriert. Ein GIS-typischer Themenbaum existiert nicht.

Selektierte Objekte können wie folgt weiterverarbeitet werden:

Der Atlas bietet überdies eine Funktion zum Messen von Strecken (Linie oder Polylinie). Mit der Neu-Funktion kann ein Portal-Nutzer eigeninitiativ Objekte über die Atlas-Oberfläche erfassen. Diese werden dann in der Workbench gespeichert und können dort einen redaktionellen Prüfung unterzogen werden.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. GDI-Projekte der gdi.initiative.sachsen. GDI Initiative Sachsen, 20. April 2011, abgerufen am 24. April 2011.
  2. POLYMAP3-Projekt HELIOS. polymap.org, 30. März 2011, abgerufen am 25. April 2011.

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