Predigerschule Basel

Predigerschule Basel

Schulgründung

Die Basler-Prediger-Schule war erst 1876 gegründet worden und stand unter der Leitung von Inspektor Wilhelm Arnold-Rappard (1838-1918), einem Schwager von Karl-Heinrich Rappard, dem Mitbegründer der Schule. Arnold-Rappard war selbst ein Schüler von Johann Tobias Beck (1804-1878). Weitere Lehrer waren die Brüder Huene, Gutscher, Sarasin, Gottsched, Riggenbach und Preiswerk. Die Schule wurde 1915 während des Krieges aufgelöst. Es handelte sich um eine ernstzunehmende theologische Ausbildungsstätte, die teilweise wissenschaftliches Niveau aufwies. Sie stand dem erweckten Pietismus nahe.

Werdegang

Die Basler-Prediger-Schule war aus der Schweizer Badener Konferenz entstanden u.a. auf die Initiative hin von Friedrich Gerber (1828-1905) von der Evangelischen Gesellschaft in Bern. Die Ausbildung war ähnlich wie in „Chrischona“ oder dem „Johanneum“ jedoch mehr wissenschaftlich-theologisch ausgerichtet. Dazu gehörte natürlich eine solide philologische Ausbildung in den Altsprachen Griechisch, Hebräisch und Lateinisch. Die Ausbildung war bibeltreu und sehr konservativ und von der Ehrfurcht vor Gott und seinem Wort geprägt. Die Lehrer betreuten die Schüler auch seelsorgerlich. Das Schulgeld belief sich zeitweise auf 60,-- Franken pro Semester. Im ersten Ausbildungsjahr Schlachters kam noch Kostgeld in etwa gleicher Höhe hinzu. Aus dem Zeugnis eines der Absolventen der Predigerschule, Franz Eugen Schlachter vom März 1882 ersehen wir den ganzen Umfang und den heiligen Ernst dieser Ausbildung. Jahre danach tauschten sich die Absolventen dieser Predigerschule noch in den Correspondenzblättern der A.P.S, der Freundeszeitschrift der ehemaligen Prediger der Schule, über geistliche Themen aus. Ein weiterer bekannter Schüler war der blinde Eduard Riggenbach-Thurneysen, der spätere Theologieprofessor aus Basel.

Die Schule wurde 1915 während des Ersten Weltkrieges aufgelöst.

Literatur

  • Karl-Hermann Kauffmann: Franz Eugen Schlachter und die Heiligungsbewegung, Biographie unter Bezugnahme auf das geistliche Umfeld Schlachters und mit einer kurzen Geschichte der Schlachter Bibel, ausführliche Fassung mit 100 Abbildungen. Gedenkschrift zum Jubiläum "100 Jahre Schlachter-Bibel". Eigenverlag Freie Brüdergemeinde Albstadt, 2005, Brosamen Verlag Albstadt 2010
  • Karl-Hermann Kauffmann: Franz Eugen Schlachter, ein Bibelübersetzer im Umfeld der Heiligungsbewegung, Verlag Johannis, Lahr, 2007, ISBN 978-3-501-01568-1
  • Karl-Hermann Kauffmann: Schlachter, Franz-Eugen. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 21, Nordhausen 2003, ISBN 3-88309-110-3, Sp. 1360–1362.
  • Christoph Ramstein: Die Evangelische Predigerschule in Basel: Die treibenden Kräfte und die Entwicklung der Schule, Verlag Peter Lang Verlag, Bern, 2001, ISBN 978-3-906-76593-8

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Basel — Basisdaten Staat: Schweiz Kanton …   Deutsch Wikipedia

  • Franz Eugen Schlachter — (* 28. Juli 1859 in Mülhausen; † 12. Januar 1911 in Bern) war ein Erweckungsprediger, Altphilologe, Schriftsteller und der Übersetzer der Schlachter Bibel. Gepräg …   Deutsch Wikipedia

  • Schlachter-Bibel — Die Schlachter Bibel, in der Urfassung von 1905 zuerst als Miniaturbibel bezeichnet, ist eine Bibelübersetzung aus den Ursprachen in die deutsche Sprache. Sie wurde von dem Schweizer Prediger, Autor und Zeitungsherausgeber Franz Eugen Schlachter… …   Deutsch Wikipedia

  • Johann Tobias Beck — Johann Tobias Beck. Johann Tobias Beck (* 22. Februar 1804 in Balingen, Württemberg; † 28. Dezember 1878 in Tübingen) war ein deutscher evangelischer Theologe, Prediger und Schriftsteller …   Deutsch Wikipedia

  • Eine wiedererweckte Gabe — Titelblatt der Broschüre Das alte Evangelium, Nr. 5, Eine wiedererweckte Gabe Die Schrift Eine wiedererweckte Gabe wurde von Franz Eugen Schlachter 1896 als Heft Nr. 3 der Serie Das alte Evangelium in Biel herausgegeben. Es war die Fortsetzung… …   Deutsch Wikipedia

  • Niklaus Bolt — (* 16. Juni 1864 in Lichtensteig; † 26. Februar 1947 in Riehen) war ein Schweizer Pfarrer und Jugendschriftsteller. Leben Als Sohn des Tuchhändlers Nikolaus Bolt (1830 bis 1886; Sohn des Landwirts Johann Georg Bolt und Elisabeth Rüttinger) und… …   Deutsch Wikipedia

  • Barth: Leben und Werk eines großen Theologen des 20. Jahrhunderts —   Karl Barth gilt als der bedeutendste evangelische Theologe seit D. F. E. Schleiermacher. Beide Theologen hat man als »Kirchenväter« ihrer jeweiligen Jahrhunderte bezeichnet und damit neben ihrem intellektuellen auch ihren geistlichen Rang… …   Universal-Lexikon

  • Fischer [2] — Fischer, 1) Joh. Bernh. Fischer v. Erlach, geb. 1650 in Prag, bildete sich in Rom zum Architekten, schloß sich der barocken Richtung des Borromini an, wurde, nach Österreich zurückgekehrt, kaiserlicher Oberlandbaumeister u. entfaltete als solcher …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Fritz Barth (Theologe) — Johann Friedrich «Fritz» Barth (* 25. Oktober 1856 in Basel; † 25. Februar 1912 in Bern) war ein Schweizer Theologe. Leben Nach dem Theologiestudium in Basel (bei Franz Camille Overbeck), Leipzig (bei Adolf von Harnack) und Tübingen (bei Johann… …   Deutsch Wikipedia

  • Miniatur-Bibel — Die Schlachter Bibel, in der Urfassung von 1905 als Miniaturbibel bezeichnet, ist eine Bibelübersetzung in die deutsche Sprache. Sie wurde von dem Schweizer Prediger Franz Eugen Schlachter (1859–1911) übersetzt. Schlachter stand der… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”