Pressengarn

Pressengarn
Strohballen mit 4 Garnen (umgangssprachlich Kordeln) gebunden
Rapsstrohballe mit gerissenem Pressengarn
Rundballen mit Pressengarn gebunden

Pressengarn ist die Bezeichnung für Garn, welches Strohballen in ihrer Form hält. Andere Bezeichnungen sind Bindegarn, Erntegarn oder Kordel.

Pressengarn besteht meist aus Polypropylen (PP)[1]. Es wird von Ballenpressen um die Ballen herumgeknotet. Bei sogenannten Hochdruckballen (ca. 10-20 kg Gewicht) sind dies zwei Kordeln, bei größeren Quaderballen 4 bis 6.

In der Praxis werden Kordeln im Balleninneren teils aus Kostengründen ausgelassen. Für die Haltbarkeit der Ballen beim Transport sind vor allem die äußeren Kordeln wichtig. Neueste Tendenzen gehen dazu, aus verschiedenen Farben eine Art Strichcode zu erstellen. So können die Ballen leichter einem Besitzer zugeordnet werden und ungewolltes Aufladen durch Fremde wird entgegen gewirkt.

Die benötigte Stärke des Pressengarns ist abhängig vom verwendeten Maschinentyp und wird in der Lauflänge, Einheit Meter je Kilogramm angegeben.[2]. Für Hochdruckballen ist dabei eine Stärke von 200 m / kg bei Sisalkordel bzw. 400 m / kg bei PP Kordel ausreichend. Ballen mit Querschnitten von etwa 50 cm x 80 cm werden mit 150 m / kg gebunden, größte Ballen mit bis zu 110 m / kg.

Ein Spezialfall sind Pressengarne mit einer Lauflänge von 750 m / kg. Diese extrem dünnen Kordeln werden bei Rundballenpressen anstelle von Netz eingesetzt. Durch die etwa 20-fache Wicklung um den Ballen herum, wird hier ein sicherer Halt erreicht.

Pressengarn wird in der Regel auf Spulen mit etwa 10 kg Gewicht geliefert.[3]. In einer Umverpackung werden sie meist mit zwei Spulen je Pack verkauft. Diese werden seitlich in die Ballenpresse eingestellt und entsprechend mit dem vorgegeben Ende der Spule an der Maschine angeschlossen.

Ansprüche

Pressengarn sollte sich leicht vom Knoter schneiden lassen. Das Garn sollte flexibel genug sein, um sich mit der hohen Geschwindigkeit der Knotereinrichtung bearbeiten zu lassen. Die vielen Umlenkpunkte einer Ballenpresse belasten das Garn einseitig, sollten aber nicht zu einer Auffaserung führen. Zudem muss es auch den erhöhten Zugbeanspruchungen bei Grassilageballen genügen. Auch nach einiger Zeit der Lagerung muss das Pressengarn UV-stabil bleiben.

Einzelnachweise

  1. ballensilage.com
  2. behrens-schessel.eu
  3. ralenkoetter.de

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