Profisch

Profisch
Profisch
Gemeinde Schweina
Koordinaten: 50° 49′ N, 10° 19′ O50.82161111111110.31575270Koordinaten: 50° 49′ 18″ N, 10° 18′ 57″ O
Höhe: 270 m ü. NN
Postleitzahl: 36448
Vorwahl: 03 69 61

Profisch ist ein Ortsteil der Gemeinde Schweina am Rande des Thüringer Waldes im Wartburgkreis in Thüringen.

Profisch befindet sich am östlichen Rande des Moorgrundes und liegt, von drei Teichen umgeben, an einem landwirtschaftlichen Verbindungsweg von Schweina nach Witzelroda. Der Hauptort Schweina ist ein Kilometer, die Kreisstadt Bad Salzungen liegt etwa sieben Kilometer entfernt.

Geschichte

Im 13. Jahrhundert zählte das Dorf Profisch zum Burgbezirk der Burg Frankenstein. Im Jahr 1325 wurde es als Bruchfischa in einer Urkunde erwähnt, Heinrich von Frankenstein veräußerte aus Geldnot den Grundbesitz Bruchfischa dem Graf Berthold von Henneberg. Zuvor fand auch ein Lehenswechsel statt: Wetzel von Stein hatte dieses Lehen an den Salzunger Ritter Wolfram Schrimpf verkauft. Der Hennebergsche Besitz wechselte 1353 mit dem Erbgut der Katharina von Henneberg an den Thüringer Landgrafen Friedrich den Strengen. Von diesen wurde es dem Altensteiner Burggut zugeschlagen und teilte dessen weiteres Schicksal.

Die Sachsen-Meininger Kammerverwaltung begann im 18. Jahrhundert mit einem Aufbau von landwirtschaftlichen Mustergütern, den sogenannten Domainen. Auch Profisch wurde 1722 in eine Domaine umgewandelt und verfügte nach einer Amtsbeschreibung über 186 Acker Artland, 29 AckerWiesen und fünf Acker Teiche. Beim Gut befanden sich auch zwei Quellbäche, die zur Forellenzucht geeignet waren. Bis 1915 blieb Profisch im Eigentum der herzoglichen Domänenverwaltung. Die zum Teil recht ertragreichen Ackerflächen und das Gut wurden nach dem Ende des Ersten Weltkrieges zum Kauf angeboten und so auf verschiedene Besitzer verteilt.[1]

Literatur

  • Ludwig Hertel: Herzogthum Sachsen-Meiningen. Kreis Meiningen. Amtsgerichtsbezirk Salzungen. In: Georg Voss (Hrsg.): Bau- und Kunst-Denkmäler Thüringens. Heft XXXV, Fischer, Jena 1909, Profisch, S. 103.
  • Dr. Fritze: Geschichtliches über Bad Liebenstein, Schweina, Steinbach und Atterode. Eisenach (Selbstverlag des Autors, 1925), Nachdruck Elch–Verlag, Bad Liebenstein (Hrsg. Holger Munkel), 1999, mit Abbildungen ergänzt
  • Silvia Pfister: Das Huhn, das goldene Eier legt - Katharina von Henneberg (vor 1334-1397) und ihr Erbe. In: "Seien Sie doch vernünftig!". Frauen der Coburger Geschichte. Hrsg. von Gaby Franger, Edmund Frey, Brigitte Maisch. Coburg 2008, S. 18-33.
  • Manfred Salzmann: Zwischen Ruhla, Bad Liebenstein und Schmalkalden. In: Werte unserer Heimat. Ergebnisse der heimatkundlichen Bestandsaufnahme in den Gebieten Ruhla und Schmalkalden. Band 48, Akademie-Verlag, Berlin 1989, ISBN 3-05-000378-2, Geschichte (Einleitung), S. 16–34.

Einzelnachweise

  1. Otto Hartmann: Profisch. In: Ortschronik Schweina e.V. (Hrsg.): Altensteiner Blätter. Jahrbuch 1997-98, Südthüringer Verlag, Schweina 1998, S. 56–58.

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