- Projekt Icarus
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Das Projekt Icarus ist eine Nachfolgestudie des Projektes Daedalus das von der British Interplanetary Society und der Joint Tau Zero Foundation am 30. September 2009 iniiert wurde. Mit der Studie, die bis 2014 laufen soll, soll das interstellare unbemannte Raumschiff Daedalus überarbeitet werden. Ein Hauptaugenmerk gilt dabei dem Fusionsantrieb, dessen Technology Readiness Level am Ende weiter gesteigert werden soll.[1]
Der Name des Projektes Icarus ist an die griechische Mythologie angelehnt, bei denen Ikarus „den Himmel berührte“, bevor dieser der Sonne zu Nahe kam und auf die Erde zurück fiel. Die Intention des Projektes ist es, dass Icarus die Sterne „berühren“ soll (Vorbeiflug an einem Sternensystem).[1]
Inhaltsverzeichnis
Hintergrund
Anreiz zur Überarbeitung des Konzepts Daedalus ist die technologische Entwicklung der letzten 30 Jahre und die Veröffentlichung weiterer Antriebskonzeptstudien. Neben den technologischen Fortschritten bei der Fusion mittels magnetischen Einschlusses oder der Trägheitsfusion wurden seit Ende der 1990er Jahre zahlreiche extrasolare Planeten entdeckt. Aufgrund der bisherigen Entdeckungen soll bei der Studie die Entfernung auf 12 Lichtjahre angehoben werden. Dies ermöglicht die Erforschung von 20 möglichen Kandidaten, u. a. Epsilon Eridani und Tau Ceti.[1]
Rahmenbedingungen der Studie
Folgendes Vorhaben hat sich die Studie gesetzt:[1]
- Entwicklung eines realistischen Konzeptes für eine potentielle Mission in den nächsten Jahrzehnten
- Beurteilung des Technologiereifegrades von fusionsbasierten Weltraumantrieben und die Ermöglichung eines direkten Vergleichs zwischen Daedalus und Icarus
- Generierung eines größeren Interesses zu interstellarer Raumfahrt
Folgende Randbedingungen wurden gesetzt:[1]
- Es soll ein unbemanntes Raumfahrzeug entworfen werden, das zur Erforschung eines nächstgelegenen Sternensystems dient
- Das Raumfahrzeug soll aus bereits jetzt oder in naher Zukunft existierenden Technologien bestehen und baldmöglichst gestartet werden können (unter realistischen Annahmen)
- Die Reisezeit soll so kurz wie möglich sein
- Das Raumfahrzeug soll mehrere Ziele erreichen können
- Der Antrieb soll fusionsbasiert sein
- Das Raumfahrzeug soll die Fähigkeit zur Abbremsung besitzen, um die Dauer des Vorbeiflugs erhöhen zu können
Sonstiges
Obwohl das (Haupt-)Antriebssystem des Raumfahrzeuges auf der Kernfusion basieren sollte, gibt es Überlegungen, gewisse Missionsabschnitte oder eventuell auch Raumsonden, mittels des Antriebes per Sonnensegel auszustatten (sonnen- oder lasergestützt). [2]
Siehe auch
Weblinks
- Icarus Projekt Homepage. Joint Tau Zero Foundation, British Interplanetary Society, abgerufen am 30. April 2011 (HTML, englisch).
- PERIOD 2009 – 2014. Joint Tau Zero Foundation, British Interplanetary Society, 12. Mai 2010, abgerufen am 30. April 2011 (HTML, englisch).
- Dr. Richard Obousy: Advanced Space Propulsion Workshop 2010. Joint Tau Zero Foundation, British Interplanetary Society, 2010, abgerufen am 22. Mai 2011 (PDF, englisch).
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e K. F. Long et al.: PROJECT ICARUS: Son of Daedalus Flying Closer to Another Star. Joint Tau Zero Foundation, British Interplanetary Society, 24. Mai 2010, abgerufen am 30. April 2011 (HTML, englisch).
- ↑ Pat Galea: PROJECT ICARUS: Solar Sail Technology for the Icarus Interstellar Mission. Project Icarus Study Group, abgerufen am 30. April 2011 (HTML, englisch).
Projekt Orion (1957-1965 / Vorschlag 1968) | Projekt Daedalus (1973-1978) | Projekt Longshot (1988) | Projekt Icarus (2009-2014)
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