- Prokon-Unternehmensgruppe
-
Prokon-Unternehmensgruppe Rechtsform GmbH Gründung 1995 Sitz Itzehoe Leitung Carsten Rodbertus Mitarbeiter 885
(Stand: 28. Juli 2011)Branche Erneuerbare Energien Website www.prokon.net Die Prokon-Unternehmensgruppe ist ein deutsches Unternehmen auf dem Gebiet der erneuerbaren Energien. Die Firma wurde 1995 von Carsten Rodbertus gegründet. Mit 266 errichteten Windenergieanlagen in 37 Windparks erreichte die Prokon Unternehmensgruppe seit 1999 ein Investitionsvolumen von 913 Millionen Euro. Im Jahre 2010 beliefen sich die Umsatzerlöse auf 369 Millionen Euro, davon allein rund 150 Millionen Euro im Bereich Biogene Kraftstoffe.
Die Firma ist nicht zu verwechseln mit der ehemaligen Prokon Nord mit Sitz in Leer/Ostfriesland, die im Oktober 2010 in N.prior ernergy umbenannt wurde.
Inhaltsverzeichnis
Struktur
Das Unternehmen gliedert sich in die Geschäftsbereiche Windenergie, Biogene Kraftstoffe und Biomasse. Im Handelsregister beim Amtsgericht Pinneberg ist die PROKON Projektierungs- und Betriebsführungsgesellschaft für regenerative Energiesysteme mbH eingetragen; daneben gab es im Januar 2011 rund 45 weitere Firmen mit Sitz in Itzehoe. [1] Nach eigenen Angaben der Unternehmensgruppe waren zum 31. Dezember 2010 mit 455 Personen mehr als die Hälfte der Mitarbeiter im Bereich Biomasse beschäftigt. Der Geschäftsbereich Biomasse beschäftigt sich mit der Verarbeitung und dem Verkauf von Holzprodukten und -abfällen.
Das Investitionsvolumen im Bereich Windenergie belief sich im Jahre 2010 auf 125 Millionen Euro. Windparks stehen in sechs Bundesländern. In den Geschäftsbereichen Biogene Kraftstoffe und Biomasse wurden 2010 insgesamt 70 Millionen Euro investiert. Für die Investitionen des Jahres 2010 wurde fast ausschließlich Genussrechtskapital eingesetzt.
Geschäftstätigkeit
Seit dem Jahr 1998 bot Prokon „Ökologische Kapitalanlagen“ als Kommanditbeteiligung an geschlossenen Windparks-Fonds. Zusätzlich werden seit dem Jahr 2003 Genussrechte angeboten. Im Jahr 2007 begann die Umstellung des Geschäftsmodells auf Genussrechte als einzige Beteiligungsmöglichkeit. Den Kommanditisten der geschlossenen Fonds wurde der Verkauf oder die Wandlung ihrer Beteiligung in Genussrechte angeboten. Heute sind keine externen Kommanditisten mehr beteiligt.
Kritik
Wie das Forum des US-amerikanischen Finanz-Nachrichtendienstes „Goldman Morgenstern & Partners Consulting LLC“ [2]berichtet, hatte die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht 2005 der Firma Prokon untersagt, ein garantiertes Rückkaufsversprechen abzugeben, weil nur eine Bank dies gewährleisten kann.[3] Prokon hat keinen Einlagensicherungsfonds. In den Folgejahren wurde unter Hinweis auf die schwachen Winderträge einmal verspätet die Ausschüttung an die privaten damaligen Kommanditisten gezahlt, die sich daraufhin juristisch zur Wehr setzten.[4]
Die Stiftung Warentest weist mehrfach auf die Risiken der Prokon-Genussrechte hin. [5] [6]
Auf Antrag der Verbraucherzentrale Hamburg hat das Landgericht Itzehoe mit Urteil vom 15. März 2011 dem Unternehmen PROKON verboten, mit irreführenden Angaben zu werben (Az.: 5 O 66/10). Insbesondere würden die Anleger nicht hinreichend über die Risiken von Genussrechten aufgeklärt.[7] Das Urteil ist nicht rechtskräftig, PROKON hat Berufung eingelegt. [8]
Für die Gewinnung biogener Kraftstoffe wurde auch die Energiepflanze Jatropha in Tansania angebaut, zunächst als soziales Projekt, dann als eigener Geschäftzweig.[9] Seit März 2011 unterstützt PROKON in Tansania nur noch ein Schulprojekt. [10]
Nach einem Bericht des Handelsblatts erwirtschaftete Prokon im Kerngeschäft Windparks mit bestehenden Windkraftanlagen im ersten Quartal 2011 keine ausreichende Eigenkapitalrendite, um damit die seit 2006 konstanten Auszahlungen von acht Prozent auf Genussrechte zu bedienen. Den größeren Teil des Umsatzes und höhere Gewinne erzielte Prokon mit der Entwicklung neuer Windparks. Diese baut Prokon mithilfe des steten Nachschubs von Anlegergeld und verbucht dieses so als Umsatz. Fraglich sei, ob Prokon an die Genussrechtsinhaber auch dann noch acht Prozent auszahlen könne, wenn Prokon einmal nicht mehr so viel neue Anlagen mit frischem Anlegergeld baue. [11]
Stellungnahmen zu den Presseberichten sowie alle Fragen der Journalisten und Antworten von PROKON veröffentlicht das Unternehmen auf seiner Internetseite in der Rubrik "PROKON transparent". [12]
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Prokon: Windige Werbung fürs gute Gewissen? auf: ndr.de 31. Januar 2011
- ↑ Prokon. auf: gomopa.net abgerufen am 6. April 2011
- ↑ Berichte der WeserStrom Genossenschaft
- ↑ Prokon verweigert Zahlungen aus der Ausschüttungsgarantie! auf der Webseite Deutsche Anleger Stiftung - Schutz für geschädigte Kapitalanleger.
- ↑ http://www.test.de/themen/geldanlage-banken/meldung/Prokon-Genussrechte-Windige-Werbung-1852031-2852031
- ↑ http://www.test.de/themen/geldanlage-banken/meldung/Frage-und-Antwort-Sicher-anlegen-mit-Prokon-4235193-4235197
- ↑ Gericht verbietet PROKON irreführende Werbung. auf: taz.de, 30. März 2011.
- ↑ Kommentar der Prokon-Gruppe zum Urteil
- ↑ PROKON Tansania: Jatropha gesät und Anerkennung geerntet - Vorbildliches Projekt im Sinne der G8-Agenda. auf der Prokon-Webseite, 21. Juli 2009.
- ↑ Unser Engagement über das Tagesgeschäft hinaus. PROKON Tansania
- ↑ Gertrud Hussla: Prokons unsichere Geschäfte mit der Windkraft, Handelsblatt, 11. Juli 2011.
- ↑ PROKON in den Medien
Kategorien:- Unternehmen (Bioenergie)
- Unternehmen (Windenergie)
- Unternehmen (Schleswig-Holstein)
- Itzehoe
Wikimedia Foundation.