- Podelzig
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Wappen Deutschlandkarte 52.47166666666714.53444444444448Koordinaten: 52° 28′ N, 14° 32′ OBasisdaten Bundesland: Brandenburg Landkreis: Märkisch-Oderland Amt: Lebus Höhe: 48 m ü. NN Fläche: 25,14 km² Einwohner: 951 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 38 Einwohner je km² Postleitzahl: 15326 Vorwahl: 033601 Kfz-Kennzeichen: MOL Gemeindeschlüssel: 12 0 64 388 Adresse der Amtsverwaltung: Breite Straße 1
15326 LebusWebpräsenz: Bürgermeister: Alfred Nowak (Wählergruppe Kirche) Lage der Gemeinde Podelzig im Landkreis Märkisch-Oderland Podelzig ist eine Gemeinde im Landkreis Märkisch-Oderland in Brandenburg (Deutschland). Sie gehört dem Amt Lebus an.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Podelzig liegt am südlichen Ende des Reitweiner Sporns und wird von der Bundesstraße 112 durchquert.
Gliederung des Gemeindegebiets
Podelzig besteht aus mehreren Ortsteilen: Podelzig (mit Kolonie und Siedlung), Klessin und Wuhden. Während Wuhden bereits im Juni 2002 seine 750-Jahr-Feier beging, feierte Podelzig im August 2004 die urkundliche Erwähnung vor 650 Jahren. Archäologisch nachgewiesen ist eine Besiedlung seit dem 11. Jahrhundert (Ausgrabungen in der alten Kirche 2004). Der slawische Name „Podolzk“ deutet auf eine vorherige slawische Besiedlung, vermutlich mindestens seit dem 8. Jahrhundert.
Der Hauptort Podelzig ist aus mehreren Teilen zusammengewachsen, die aber keinen eigenen Ortsteilcharakter haben: Altpodelzig (auf der Höhe), Neupodelzig (Kolonie) unterhalb des Berghanges und Podelzig-Siedlung (ehemals: Zuckerfabrik).
Geschichte
Das Dorf Podelzig wurde zuerst 1354 urkundlich erwähnt; zugleich mit dem Städtchen Lebus wurde Podoltzgk von Markgraf Ludwig II. an Bischof Heinrich II. übergeben. Um 1400 waren Hans und Peter von Borghaßdorf (von Burgsdorff) die Lehnsbesitzer des Dorfes, ferner Hans und Heinrich Weynschutze und Heinrich List, die aber keine Anteile an Podelzig erwarben. Der 1439 verstorbene Lebuser Bischof Peter II. von Burgsdorff ist vermutlich im Erbbegräbnis derer von Burgsdorff in Podelzig beerdigt worden.
Am 4. April 1563 wurde der 1515 geborene Hans von Burgsdorff Rittergutsbesitzer; er erwarb später einen zweiten Rittersitz, zwei Schäfereien und eine Windmühle in Podelzig sowie etliche Dörfer in der Umgebung. 1594 kaufte er für 13.000 Taler ein Drittel des ganzen Ortes Podelzig von seinem entfernten Verwandten Levin Burgsdorff. Nachdem 1539 die Reformation in der Mark Brandenburg eingeführt wurde, erhielt Mitte des 16. Jahrhunderts auch Podelzig einen evangelischen Prediger. In der Folge wurden auch Umbau- und Instandsetzungsarbeiten an der Kirche durchgeführt.
Im Dreißigjährigen Krieg kam es mehrfach zu schweren Verwüstungen und Plünderungen in Podelzig. Im Jahre 1636 wurde Podelzig von den kaiserlichen Truppen unter dem Oberst von Manteuffel geplündert, die Kirche beschädigt, das Pfarrhaus angezündet und der Pfarrer Crupsacius ermordet. Im August 1639 wurde Podelzig durch schwedische Truppen unter den Obersten Drewitz und Stenbock in Brand gesteckt; fast das ganze Dorf wurde vernichtet. Nach dem Ende des Dreißigjährigen Krieges forderte der Rittergutsbesitzer Arnim von Burgsdorff 1652 kurfürstliche Hilfe für den Neubau des Pfarrhauses ein, da Podelzig vollständig verarmt war.
Um 1674 kaufte Kurfürst Friedrich Wilhelm etwa die Hälfte des Ortes und richtete in Podelzig ein Vorwerk zum Domänenamt Lebus ein, zu dem bereits das damals selbständige Dorf Wuhden gehörte. Nach der Trockenlegung des Oderbruches durch Friedrich den Großen wurde 1775 Neu Podelzig als Kolonistendorf gegründet und trug lange die Bezeichnung „Kolonie“. Podelzig hatte am wirtschaftlichen Aufschwung teil, 1829 wurde die Chaussee von Frankfurt (Oder) nach Manschnow durch Podelzig gebaut, 1856 wurde die Eisenbahnlinie Frankfurt–Küstrin über Podelzig eingerichtet, allerdings bekam Podelzig erst 1879 einen Haltepunkt. 1928 wurden die Landgemeinden Alt Podelzig und Neu Podelzig sowie die Gutsbezirke Adlig Podelzig und Königlich Podelzig zur Gemeinde Podelzig zusammengeschlossen. Die Ortsteile Klessin und Wuhden wurden 1946 und 1950 nach Podelzig eingemeindet.
Zum Ende des Zweiten Weltkrieges wurde Podelzig durch die Kriegshandlungen zu 85 Prozent zerstört. In der Hauptkampfzone liegend, war der Ort ständigen Angriffen und Gegenangriffen ausgesetzt. Bahnhof und Versorgungsleitungen waren zerstört. Von den vorher etwa 1.000 Einwohnern kehrten nur 180 nach Podelzig zurück; von ihnen starben 52 an Typhus. In den nachfolgenden Jahren verunglückten 20 Menschen durch Minen. Auch das Pfarrhaus war völlig zerstört; die darin enthaltenen alten Unterlagen und Kirchenbücher sind vollständig verbrannt.
Einwohnerentwicklung
Jahr 1933 1946 1993 1995 2000 2005 Einwohnerzahl[2] 964 836 877 899 1000 992 Politik
Wappen
Das Wappen wurde am 21. Januar 2004 genehmigt.
Blasonierung: „In Silber über einem blauen Wellenschildfuß eine durchgehende, gemauerte rote Bo-genbrücke, belegt mit zwei goldenen Adonisröschen; im mittleren und höheren der drei gewölbten Brückenjoche das Wappen der von Burgsdorff (dreifach gespalten von Rot und Silber, belegt mit einem blauen Balken).“[3]
Partnergemeinde
- Bledzew, Polen
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Baudenkmäler
Die Ruine der Podelziger Dorfkirche, zwei Grabsteine und auch die Kirchhofsmauer stehen unter Denkmalschutz.[4]
Wirtschaft und Infrastruktur
Die Volks- und Raiffeisenbank VR Fürstenwalde Seelow Wriezen eG hat eine Filiale in Podelzig.[5]
Im Jahre 2003 wurde der von der Prokon-Unternehmensgruppe betriebene Windpark Podelzig/Lebus mit 14 Windkraftanlagen (WKA) eingeweiht. Die direkt an der B 112 am Ortsausgang Richtung Lebus stehenden WKA haben eine Nennleistung von 18,2 MW.[6]
Bildung
Die ehemalige Polytechnische Oberschule in Podelzig mit dem Namenszusatz G.K.Schukow war für die Orte Podelzig, Reitwein, Rathstock und Hathenow für mehr als 30 Jahre ein wichtiger Schulstandort.
Einzelnachweise
- ↑ Amt für Statistik Berlin-Brandenburg: Bevölkerung im Land Brandenburg am 31. Dezember 2010 nach amtsfreien Gemeinden, Ämtern und Gemeinden (PDF; 31,71 KB), Stand 31. Dezember 2010. (Hilfe dazu)
- ↑ GenWiki: Podelzig
- ↑ Wappenangaben auf dem Dienstleistungsportal der Landesverwaltung des Landes Brandenburg
- ↑ Brandenburgische Landesdenkmalliste; Stand: 31. Dezember 2007
- ↑ VR Filiale Podelzig
- ↑ http://www.stic-wfgmol.de/downloads/EnergieMOLInternet.pdf
Weblinks
Commons: Podelzig – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Webseite Amt Lebus
- Webseite der Evangelischen Kirchengemeinde Podelzig mit Darstellung der Geschichte des Ortes
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