- Vormoderne
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Im historischen Kontext ist die Vormoderne der Zeitraum in der westlichen Zivilisation nach dem Altertum und vor der Moderne. Das Ende wird meist in der Mitte des 15. Jahrhunderts gesehen, als die Druckerpresse erfunden und in Europa die beweglichen Lettern eingeführt wurden. Der Beginn der Vormoderne wird um 500 angesiedelt; so erstreckte sie sich über fast 1000 Jahre. In diesem Sinne ist sie parallel zum Mittelalter einzuordnen.
Das vormoderne Weltbild
In der vormodernen Zeit wurde Wahrheit von einer Autorität bezogen (üblicherweise einer göttlichen Autorität) und durch spirituelle Vermittler in Form religiöser Funktionäre empfangen. Normale Menschen hatten keinen Zugang zum Göttlichen, außer über die Vermittler, die oft Machtpositionen innehatten. Tradition galt als unerschütterlich und heilig. Der Stand der Dinge wurde im Allgemeinen als unveränderlich angesehen, das Gesellschaftssystem wurde strikt durchgesetzt. Die Menschen erklärten sich die Welt weitgehend durch Mythen.
Das Ende der Vormoderne
In den westlichen Zivilisationen gab es einen schrittweisen Übergang von der Vormoderne zur Moderne, als wissenschaftliche Methoden entwickelt wurden, welche die Hoffnung weckten, dass die Anwendung der Wissenschaft zu vollständigem Wissen führen kann. Infolgedessen wurde der Schleier des Mythos entfernt, unter dem die Menschen in der Vormoderne lebten. Die Wahrheit galt nun als durch wissenschaftliche Beobachtung entdeckbar, und man war der Ansicht, dass durch die Anwendung geeigneter Methoden schließlich alle Probleme der Welt gelöst werden können.
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