- Präsidialbau
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Der Präsidialbau der Regierung von Oberfranken wurde in Bayreuth ab 1902 errichtet und am 20. Oktober 1904 eingeweiht. Er liegt am großzügigen barocken Residenzplatz gegenüber dem Neuen Schloss. Die Hauptfassade aus Sandstein ist noch vom Historismus geprägt, zeigt allerdings schon neubarocke Elemente (wie z.B. durch die vier Kopfskulpturen unter dem Dachgesims). Deutliche Formen und Züge des Jugendstils sind auch hier schon zu sehen. Dieser ist schließlich in den Innenräumen, wie dem Landratssaal und dem Empfangszimmer, in einer überwältigenden Pracht zu bestaunen.
Inhaltsverzeichnis
Empfangszimmer und Arbeitszimmer des Präsidenten
Im 1. Obergeschoss liegen das Arbeitszimmer und das Präsidentenzimmer.
Das Empfangszimmer wurde von den Münchner Architekten Joseph und Franz Rank entworfen. Während seiner fast fünfzigjährigen Schaffenszeit schuf Franz Rank über 250 Arbeiten. Dazu gehören zahlreiche Wohnhäuser und Villen, Geschäftshäuser, Gasthöfe, Schulen, Krankenhäuser und Kirchen. Die Wohnhäuser Ranks sind vorwiegend dem Jugendstil verhaftet, während seine Kirchenbauten allesamt im neubarocken Stil errichtet wurden. Für das Empfangszimmer des Präsidialbaus wurden sie auf der Louisiana Purchase Exposition 1904 (Weltausstellung) in St. Louis mit einer Bronzemedaille ausgezeichnet. Das Zimmer zeichnet sich durch harmonische Proportion und eine hervorragend verarbeitete Ahornvertäfelung mit zierlichen, geometrischen Intarsien aus.
Das an das Empfangszimmer direkt anschließende Arbeitszimmer des Präsidenten wurde in der Weltausstellung mit einem Grand Prix ausgezeichnet. Der Entwurf stammt von Bruno Paul, welcher als Architekt ein Wegbereiter der modernen Zweckarchitektur war, außerdem satirischer Zeichner, erfolgreicher Möbeldesigner und Inneneinrichter.
Durch die dunkle Eichenholzvertäfelung an der Wand, kombiniert mit einer mit hellem Eschenholz verkleideten kassettierten Decke, vermittelt das Arbeitszimmer einen sehr noblen, gediegenen Eindruck.
Landsratssaal
Im 2. Obergeschoss ist der Landratssaal untergebracht.
Der Landratssaal wurde von dem in Breslau geborenen Architekten Martin Dülfer entworfen, der vor allem für seine Theaterbauten und -entwürfe Beachtung fand und zu einem wichtigen Vertreter des Historismus und der deutschen Jugendstil-Architektur gehört.
Der Landratssaal wurde auf der Weltausstellung ebenfalls mit meinem Grand Prix ausgezeichnet. Die Materialien und Design sind harmonisch aufeinander abgestimmt, der Raum erscheint wie aus einem Guss. Die Wände sind mit Magagoni verkleidet, hierin sind die Wappen der oberfränkischen Städte als Intarsienarbeit im Paneel aufgeführt (außer den Städten des ehemaligen Herzogtums Sachsen-Coburg, welches erst 1920 zu Oberfranken kam).
Einzelnachweise
Broschüre Regierung von Oberfranken, Stand Mai 2011
Literatur
Hellmut Albrecht: Das Gebäude der Regierung von Oberfranken (1998)
Kategorien:- Gebäude in Bayern
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