Psychotherapiewissenschaft

Psychotherapiewissenschaft
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Psychotherapiewissenschaft heißt die Lehre und Forschung der Psychotherapie auf strikt wissenschaftlicher Basis. Obwohl Sigmund Freud die Psychoanalyse als eigenständige Wissenschaft zwischen Psychologie und Medizin etablieren wollte, gelang die universitäre Verankerung der Psychotherapie als Wissenschaft erst über hundert Jahre nach Begründung der Psychoanalyse. Im gesamten 20. Jahrhundert lag die Ausbildung von Psychoanalytikern und Psychotherapeuten im Wirkungsbereich privater Vereine - wie der Wiener Psychoanalytischen Vereinigung oder dem Berliner Psychoanalytischen Institut.

Inhaltsverzeichnis

Universitäre Verankerung

Die wissenschaftliche Fundierung der Lehre von Psychotherapie und Psychoanalyse geht maßgeblich von Österreich aus. Nach Beschluss des Psychotherapiegesetzes im Jahr 1991 begannen die Universitäten in Graz, Innsbruck, Klagenfurt, Salzburg und Wien[1] Lehrgänge für das Propädeutikum anzubieten, welches Voraussetzung für die Ausbildung zum Psychotherapeuten ist.

Als weltweit erste Universität für Psychotherapiewissenschaft wurde 2005 die Sigmund Freud PrivatUniversität (SFU) in Wien gegründet, die mittlerweile Vollstudien mit Baccalaureat, Magisterium und Doktorat anbietet. Parallel dazu wurden Master-Lehrgänge für Psychotherapiewissenschaft an der Donau-Universität Krems [2] etabliert. Die SFU etablierte 2006 und 2007 Sommerlehrgänge in Paris[3], Moskau und Peking, 2009 wurde die SFU Paris [4] gegründet und akkreditiert. In Berlin nahm die International Psychoanalytic University (IPU)[5] im Herbst 2009 ihren Betrieb auf und bietet einen Master of Arts-Lehrgang in Klinischer Psychologie mit dem Schwerpunkt Psychoanalyse an. Die IPU wurde von Christa Rohde-Dachser und Jürgen Körner gegründet.

Für das Jahr 2010 ist zudem die Gründung der SFU Berlin [6] angekündigt. Die europaweite Akkreditierung der SFU Wien ermöglicht ihr die Gründung von Dependancen innerhalb der gesamten Europäischen Union.

Verknüpfung von Theorie und Praxis

Bedeutsam an dieser Entwicklung ist die Verknüpfung von Lehre, Forschung und Praxis. Zum Beispiel betreibt die SFU Wien eine Ambulanz[7] (nach dem Vorbild der Berliner Psychoanalytischen Poliklinik der Zwischenkriegszeit), die mit rund hundert Therapeuten und siebenhundert Patienten zu einem wesentlichen Pfeiler der psychotherapeutischen Versorgung in Wien geworden ist. Die Studierenden beginnen dort – unter Anleitung und Supervision – mit ihrer praktischen Arbeit als Psychotherapeuten. Zugleich erheben dort Forschungsprojekte die Wirksamkeit der therapeutischen Interventionen und vergleichen die Effizienz der unterschiedlichen Schulen - beispielsweise Psychoanalyse, Systemische Therapie und Klientenzentrierte Psychotherapie. Die Bezahlung der Behandlungen erfolgt - wie beim Berliner Vorbild - aufgrund von Selbsteinschätzung der Patienten oder, wenn die Behandlung durch eingetragene Psychotherapeuten erfolgt, auf Krankenschein.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. http://www.psychotherapiewissenschaft.at/index.php?option=com_content&task=view&id=1&Itemid=6
  2. http://www.donau-uni.ac.at/de/studium/integrativetherapie/index.php
  3. http://www.sfu.ac.at/english/index.php?id=76
  4. http://www.sfu-paris.fr/
  5. http://www.ipu-berlin.de/?p=about
  6. http://www.sfu-berlin.de/
  7. http://www.sfu.ac.at/data/Psychotherapeutische%20Ambulanz.pdf

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