- qooxdoo
-
qooxdoo ['kʊksdu] ist ein clientseitiges Framework für den Bau grafischer Benutzeroberflächen für Webanwendungen mit Hilfe des Programmierkonzepts Ajax. Die Quelltexte des Projekts sind frei und stehen unter der Eclipse Public License und der GNU Lesser General Public License.
qooxdoo ist ein Rahmenwerk für die Entwicklung von Anwendungen, die der Benutzer über seinen Webbrowser aufruft und bedient. Es stellt in einer Programmbibliothek zahlreiche auf der Skriptsprache JavaScript basierende Komponenten zur Verfügung, die Aussehen und Bedienung von Webanwendungen an klassische Desktop-Anwendungen angleichen. Dabei verwendet es das Programmierkonzept Ajax, das es erlaubt, Benutzereingaben zu verarbeiten, ohne die gesamte Webseite neu zu laden.
Der Name ist eine Verballhornung des Ausspruchs „guckst du“ in badischem Dialekt.
Inhaltsverzeichnis
Eigenschaften
- Portabilität: Diese Anwendungen laufen im Webbrowser und stehen somit dem Anwender auf allen Systemen zur Verfügung, auf dem ein von qooxdoo unterstützter Webbrowsertyp vorhanden ist (u.a. Internet Explorer, Mozilla, Safari).
- Einfache Bedienung: Die Anwendungen haben das von klassischen Desktopanwendungen gewohnte Look & Feel und sind daher für den Anwender leicht zu bedienen.
- Anpassbarkeit: Die Entwickler können eigene Themes definieren und damit das Look & Feel geeignet für ihre Anwendung anpassen.
- Einheitlichkeit: Die entwickelte Anwendung verfügt auf jedem gängigen Browser über ein einheitliches Look & Feel.
- Skalierbarkeit: Entwickler können neue eigenständige Widgets entwickeln.
- Betreuung: Für 2010 ist eine kommerzielle Betreuung geplant.
Die Ähnlichkeit zu klassischen GUI-Toolkits, wie Qt, Swing, MFC etc. besteht auch auf der Programmierebene, die Anwendungen werden aus Widgets zusammengestellt und mit Hilfe von Events gesteuert.
Geschichte
Das Framework wurde von 1&1- und GMX-Mitarbeitern als Open-Source-Projekt gestartet.[1]
Ein ähnliches Ziel, nämlich den Browser als GUI-Plattform zu verwenden, verfolgte bereits das Mozilla-Projekt mit seiner XUL-Technologie, diese ist jedoch auf deren Browservarianten beschränkt.
Ähnlicher zu qooxdoo ist das Dojo-Toolkit, welches ebenfalls auf die Implementierung einer Cross-Plattform-GUI rein via JavaScript und DOM setzt.
Am 17. Dezember 2009 ist Qooxdoo in der Version 1.0 erschienen.
Einsatz
- Innerhalb der Rich Ajax Platform der Eclipse-Foundation wird qooxdoo als Rendering-Engine für die Implementierung des RWT-Toolkits verwendet. Dies ist als Pendant zu SWT gedacht, mit den gleichen Softwareschnittstellen, aber in Ajax-Technologie für den Einsatz im Webbrowser realisiert. Der Entwickler braucht nur noch eine Quellcodeversion für beide Plattformen (Desktop und Webbrowser) zu erstellen und pflegen. Er entscheidet dann lediglich, für welche Plattform der Code generiert werden soll, die beträchtlichen Unterschiede zwischen beiden Plattformen werden durch die Frameworks und Toolkits verborgen.
- Codegear setzt qooxdoo als Rendering-Engine in seinem Delphi4PHP Produkt ein.[2]
- Die Webmailer, für 1&1 DSL- und GMX Mail-Kunden, basieren auf qooxdoo.
- Der Web-Desktop eyeOS verwendet qooxdoo für die erstellung der Grafischen Oberfläche
Literatur
- Crane, Dave und Eric Pascarello mit Darren James: Ajax in Action, Manning, 2005 - Darstellung der Implementierungstechniken.
Quellen
- ↑ c't Magazin 1/2009 S. 182 ff
- ↑ Siehe Golem news, Projektseite und Sourceforge-Subversion-Quellcodebaum.
Weblinks
Kategorien:- Web-Entwicklung
- Freie Software
- Freies Webframework
- ECMAScript
Wikimedia Foundation.