Radflugzeug

Radflugzeug

Radflugzeuge nannte man Flugzeuge mit einem Radfahrwerk im Unterschied zu Schwimmerflugzeugen, Flugbooten oder Flugzeugen auf Kufen. Einen Sonderfall bilden Amphibienflugzeuge wie die Consolidated PBY Catalina, die sowohl von Land wie vom Wasser aus starten und landen können.

Radflugzeug mit Heckrad

Inhaltsverzeichnis

Begriff

Die Bezeichnung Radflugzeug stammt aus den Anfängen der Luftfahrt, als Land- und Wasserflugzeuge in etwa gleichwertige Bedeutung hatten. Sie diente der klaren Unterscheidung beider Flugzeugarten.[1]

Mit dem Aufkommen der flugzeugtragenden Schiffe wurde dieser Begriff auch wichtig, um dort gleichfalls klar zu unterscheiden, ob es sich um ein Wasserflugzeug für eine Verwendung auf Schiffen oder um ein Flugzeug für Flugzeugträger handelte.[2] Im Zweiten Weltkrieg wuchs die Bedeutung des Radflugzeuges für die Kriegsmarine. [3]

Besonders im Zweiten Weltkrieg war es für Schiffe auf See entscheidend, zu erkennen, ob ein feindliches Flugzeug ein Rad- oder ein Wasserflugzeug war. Daraus ließ sich schließen, ob ein gegnerischer Flugzeugträger in der Nähe war, von dem Angriffe mit Bombern und/oder Torpedobombern drohten. Ebenso ließen gegnerische Flugzeuge mit Radfahrwerk im Küstenbereich, weit weg von gegnerischen Landflugplätzen, auf die Anwesenheit eines feindlichen Flugzeugträgers schließen.[4] Mit dem Ende des Zweiten Weltkrieges waren die Aufgaben des Seekriegs aus der Luft weitgehend auf träger- und landgestützte Flugzeuge, eben Radflugzeuge, übergegangen, auch weil ihre Wirtschaftlichkeit höher war. [5]

Technik

Hauptartikel: Fahrwerk (Flugzeug)

Die Räder der Radflugzeuge dienen für Start und Landung und für die Bewegung der Maschinen am Boden, entweder an Land und/oder auf Flugzeugträgern. Das Radfahrwerk ist als Dreibeinfahrwerk angeordnet. Das heißt, zwei Beine am Schwerpunkt des Flugzeuges tragen das Gewicht der Maschine, während das dritte der Standsicherung diente. Sind die zwei gewichtstragenden Beine mit ihren Rädern etwa in Höhe unter den Tragflächen angeordnet, so befindet sich das dritte Bein entweder unter dem Bug oder dem Heck des Flugzeuges. Bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges hatten die meisten Flugzeugtypen ein Heckrad.

Literatur

  • Walther Hubatsch: Weserübung Die deutsche Besetzung von Dänemark und Norwegen 1940. Musterschmidt-Verlag, Göttingen 1960, 2. Auflage.
  • Lagevorträge des Oberbefehlshabers der Kriegsmarine vor Hitler 1939-1945. J. F. Lehmanns Verlag, München 1972, ISBN 3-469003645

Einzelnachweise

  1. Hermann Hoernes: Buch des Fluges, Band 3, Verlag Georg Szelinski, Wien 1912, Seite 21.
  2. Wilhelm Hadeler: Der Flugzeugträger, J. F. Lehmanns Verlag, München 1968, Seite 23.
  3. Georg W. Feuchter: Geschichte des Luftkriegs - Entwicklung und Zukunft, S. 63, Athenäum-Verlag, 1954
  4. Fritz-Otto Busch: Kampf um Norwegens Fjorde Fall Weserübung Nord, Ernst Gerdes Verlag, Preetz 1964, Seite 402.
  5. Ludwig Bölkow: Ein Jahrhundert Flugzeuge - Geschichte und Technik des Fliegens, S. 430, VDI-Verlag, 1993, ISBN 3184008169

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