- Radmutter
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Inhaltsverzeichnis
Formgebung der Radmuttern
Radmuttern können fahrzeugspezifisch mit unterschiedlichen Gewinden und Schlüsselweiten ausgeführt sein, so findet man an Fahrzeugen japanischer Hersteller z.B. oft die Größe M12 × 1,5 (Gewindedurchmesser × Steigung), Schlüsselweite 21. Entscheidend für den korrekten Sitz der Mutter ist die Formgebung, man unterscheidet dabei zwischen einem kegelig (oft 60°) oder kugelförmig ausgeführten Bund. Der Bund ist die Fläche, mit der die Mutter sich in die entsprechende Vertiefung der Felge presst, eine Radmutter muss also stets passend zu der jeweilg verwendeten Felge ausgeführt sein, um eine formschlüssige Verbindung zu erhalten. Dabei ist es nicht selbstverständlich, dass an ein- und demselben Fahrzeug die Muttern für die Alufelgen mit Sommerreifen auch auf die Stahlfelgen für die Winterreifen passen, keinesfalls dürfen falsche oder unterschiedliche Muttern zur Befestigung eines Rades verwendet werden, weil dann die Gefahr besteht, dass sie sich unbeabsichtigt lösen.
Schutz vor Diebstahl
Um den Diebstahl beispielsweise von hochwertigen Alufelgen und Rädern zu verhindern, gibt es Sets mit Sonderköpfen, so genannten Felgenschlössern,[1] die nicht mit einem Sechskant, sondern nur mit einem Spezialschlüssel gelöst werden können. An jedem Rad genügt dann eine dieser Spezialschrauben oder -muttern.
Korrektes Anziehen
Da die Radmuttern das Rad am Radträger und somit am Fahrzeug halten, ist es wichtig, dass die Radmuttern mit dem korrekten Drehmoment angezogen werden. Daher wird in der Regel nach dem Befestigen des Rades mit dem Druckluftschrauber (oder vergleichbarem Werkzeug) jede Mutter nochmals mit dem Drehmomentschlüssel nachgezogen. Für normale Pkw ist meist ein Drehmoment von 110 Newtonmeter erforderlich. Nach jedem Räderwechsel sollte das korrekte Anzugsmoment der Radmuttern nach einer kurzen Fahrtstrecke (z. B. 50 km) nochmals überprüft werden. Manche Werkstätten hinterlassen deshalb nach dem Rädertausch einen Zettel zur Erinnerung im Wagen.
Schutz vor Kontaktkorrosion
Beim Radwechsel bereiten korrodierte Radmuttern oft Probleme, sodass es während einer Reifenpanne auf Reisen unter Umständen unmöglich sein kann, einen Reifenwechsel mit dem im Auto mitgelieferten Werkzeug ohne die Hilfe anderer durchzuführen. Hierzu ist dann ein Radkreuz oder ein Werkzeug mit einem extra langen Hebel erforderlich. Um das Festrosten der Radmuttern zu verhindern, steht eine im Alltag bewährte Möglichkeit der Abhilfe zur Verfügung: das Versehen der Radmuttern mit einer geringen Menge Kupferpaste. Normales Schmierfett ist aufgrund seiner thermischen Eigenschaften nicht geeignet und gefährlich - insbesondere dann, wenn es in das Bremssystem gelangen sollte. Wer gar nicht schmiert, hat jedoch auch die Option, die Radmuttern vor dem Wiedereinbau mit einer Drahtbürste zumindest von der Oberflächenkorrosion zu befreien.
Zentralmutter
Für besonders schnelle Radwechsel (wie sie z. B. im Motorsport üblich sind) haben die meisten Rennwagen sowie einige Sportwagen wie etwa der Porsche 997 GT3 3.8/GT3 RS 3.8, eine meist als „Zentralverschluss“ bezeichnete Zentralmutter.[2] Durch Lösen oder Befestigen dieser einzelnen Mutter lässt sich ein einzelnes Rad am Pkw befestigen oder entfernen.
Normen und Standards
- DIN 74361 – Scheibenräder für Kraftwagen und Anhängefahrzeuge
Einzelnachweise
- ↑ Auswahl von Felgenschlössern verschiedener Anbieter, Google-Bilder
- ↑ Porsche 911 GT3 im Test: Der neue Sport-Elfer von Porsche (Bild 20 von 29). auto-motor-und-sport.de, 21. Februar 2010, abgerufen am 28. Juni 2011.
Kategorien:- Bereifung
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