- Sebastian Vettel
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Sebastian Vettel Automobil-/Formel-1-Weltmeisterschaft Nation: Deutschland Status: aktiv Erster Start: Großer Preis der USA 2007 Teams 2007 BMW Sauber • 2007–2008 Toro Rosso • 2009−2014 Red Bull Statistik WM-Bilanz: Weltmeister (2010, 2011) Starts Siege Poles SR 80 21 29 9 WM-Punkte: 755 Podestplätze: 35 Führungsrunden: 1358 über 7180,8 km Stand: Großer Preis von Abu Dhabi, 13. November 2011 Sebastian Vettel (* 3. Juli 1987 in Heppenheim) ist ein deutscher Automobilrennfahrer. Er startet seit 2007 in der Formel 1 und steht beim österreichischen Team Red Bull Racing unter Vertrag. In der Saison 2010 gewann er als bisher jüngster Pilot den Weltmeistertitel. In der Saison 2011 wurde er zum bisher jüngsten Fahrer, der diesen Titel zum zweiten Mal gewann.
Inhaltsverzeichnis
Karriere
Kartsport
Vettel kam durch seinen Vater Norbert zum Motorsport. Norbert Vettel war 13 Jahre hobbymäßig im Bergrennsport aktiv und verkaufte unter anderem sein Rennfahrzeug, um seinem Sohn den Einstieg in den Motorsport zu ermöglichen.[1] Sein Vater hatte ihn bereits mit dreieinhalb Jahren seine ersten Runden im eigenen Kart drehen lassen und ihm zu Weihnachten ein 60-cm³-Bambini-Kart geschenkt, mit dem er auch seine ersten Kartrennen bestritt. Vettels Aussagen zufolge unterstützten ihn beide Elternteile, auch Mutter Heike, stets während seiner sportlichen Entwicklung. Vettel war bis 2002 im Kartsport aktiv und gewann unter anderem 2001 die europäische und deutsche Juniorenkartmeisterschaft.
Vettel wurde am Anfang seiner Karriere von seiner Familie unterstützt. Sie begleitete ihn im Wohnmobil oder Auto zu Kartrennen im europäischen Ausland.[2] Obwohl seine Familie finanzielle Einschränkungen auf sich nahm,[3][2] war Vettel früh auf die Unterstützung von außerhalb angewiesen. Seine ersten Sponsoren waren ein Alufelgen-Hersteller[1] sowie ein Wodka-Importeur.[4]
Eine wichtige Rolle am Anfang seiner Karriere spielte auch Gerhard Noack, der zuvor bereits Michael und Ralf Schumacher am Anfang ihrer Karriere gefördert hatte.[1][3]
Erste Erfahrungen im Monoposto
2003 wechselte Vettel in den Formelsport. In seiner Debütsaison startete er für Eifelland Racing in der deutschen Formel BMW. Er gewann fünf Rennen und wurde Vizemeister hinter Maximilian Götz. 2004 entschied er mit Mücke Motorsport den Meistertitel der deutschen Formel BMW für sich und stellte dabei mit 18 Siegen in 20 Saisonläufen einen Rekord auf. Nachdem er das Budget für die erste Saison im Monoposto nur mit großem Aufwand zusammenbrachte, begann der österreichische Getränkehersteller Red Bull 2004 Vettel finanziell zu unterstützen.[1]
2005 blieb Vettel bei Mücke Motorsport und wechselte in die Formel-3-Euroserie. Vettels Teamkollege wurde Átila Abreu, der im Vorjahr hinter Vettel Vizemeister der deutschen Formel BMW geworden war. Vettel war seinem Teamkollegen überlegen und erzielte sechs Podestplätze. Ein Sieg blieb ihm allerdings verwehrt. Am Saisonende belegte er den fünften Gesamtrang. Beim Macau Grand Prix wurde Vettel in diesem Jahr hinter Lucas di Grassi und Robert Kubica Dritter. 2006 bestritt Vettel seine zweite Saison in der Formel-3-Euroserie für den französischen Rennstall ASM Formule 3, der in der Vorsaison mit Lewis Hamilton die Meisterschaft gewonnen hatte. Vettel kämpfte mit seinem Teamkollegen Paul di Resta um den Meistertitel und musste sich ihm schließlich geschlagen geben. Somit wurde Vettel mit vier Siegen Vizemeister. Außerdem nahm er an zwei Rennwochenenden der World Series by Renault teil, an denen er ein Rennen für sich entscheiden konnte, und erhielt zudem in der Formel 1 einen Testfahrervertrag des BMW-Sauber-F1-Teams, das ihn seit August 2006 als Freitagstestfahrer einsetzte. Bei seinem Debüt vor dem Großen Preis der Türkei erreichte er als jüngster Fahrer in der Geschichte der Formel 1 den ersten Platz des Freitagstrainings.
Formel 1
BMW Sauber (2007)
In der Saison 2007 war Vettel zunächst als Test- und Ersatzfahrer für das BMW-Sauber-F1-Team tätig. Da der Einsatz eines dritten Fahrzeugs nicht mehr erlaubt war, musste jeweils einer der beiden Stammpiloten Nick Heidfeld und Robert Kubica das Cockpit während des ersten freien Trainings an Vettel abgeben. Nach Kritik der Betroffenen[5] verzichtete BMW Sauber ab dem dritten WM-Lauf auf Vettels Einsatz als Freitagsfahrer.
Nach Kubicas schwerem Unfall beim Großen Preis von Kanada 2007 in Montreal meldete BMW Sauber Vettel als Einsatzfahrer für den Großen Preis der USA in Indianapolis.[6] Somit gab er am 17. Juni 2007 sein Formel-1-Renndebüt. In seinem ersten Qualifikationstraining erreichte Vettel den siebten Startplatz. Das Rennen verlief zunächst unbefriedigend. Durch einen Bremsfehler verlor er mehrere Positionen, belegte aber dennoch den achten Platz und erzielte einen WM-Punkt. Damit ist er mit 19 Jahren und 350 Tagen der bisher jüngste Fahrer, der je in einem Formel-1-Rennen in die Punkteränge fuhr.
Toro Rosso (2007–2008)
Am 31. Juli 2007 meldete die Presse, Vettel werde ab dem Großen Preis von Ungarn den US-Amerikaner Scott Speed bei der Scuderia Toro Rosso für den Rest der Saison ersetzen.[7] Voraussetzung dafür war die Freigabe Vettels durch BMW Sauber. Da es dabei zu Verzögerungen kam, musste Vettel das Grand-Prix-Wochenende in Ungarn bestreiten, ohne den Toro Rosso vorher jemals gefahren zu sein. Er wurde Teamkollege des Italieners Vitantonio Liuzzi.
Beim chaotischen Regenrennen zum Großen Preis von Japan in Fuji sorgte Vettel erstmals für Aufsehen, als er mit dem unterlegenen Wagen bis auf Platz drei vorstieß und das Rennen zwischenzeitlich sogar anführte. Während einer Safety-Car-Phase schied er nach einer Kollision mit Mark Webber aus. Anfänglich wurde Vettel die Schuld am Unfall zugesprochen und er wurde für das nächste Rennen um zehn Startplätze zurückversetzt. Ein Amateurvideo des Unfalls entlastete ihn jedoch. Lewis Hamilton hatte mit einem plötzlichen Bremsmanöver den Unfall provoziert, wurde allerdings nicht bestraft.[8] Beim darauffolgenden Großen Preis von China in Shanghai ging Vettel von Startplatz 17 ins Rennen und beendete auf erneut nasser Strecke mit einer passenden Boxenstrategie das Rennen auf dem vierten Platz. Dies war die bis dahin beste Platzierung, sowohl für Vettel selbst als auch für Toro Rosso, das durch den achten Platz von Liuzzi beim Großen Preis der USA 2006 erst einen Punkt in seiner knapp zweijährigen Formel-1-Zugehörigkeit erringen konnte. Außerdem startete Vettel vor seinem Engagement als Formel-1-Stammpilot in der World Series by Renault und wurde, obwohl er nur an sieben Rennen teilgenommen hatte, Fünfter in der Gesamtwertung.
Für die Saison 2008 war Sébastien Bourdais, der zwischen 2004 und 2007 viermal in Folge die amerikanische Champ-Car-Serie gewinnen konnte, als Vettels neuer Teamkollege bei Toro Rosso gemeldet. Obwohl Sebastian Vettel die ersten vier Rennen nicht beenden konnte, deutete bereits der siebte Platz Bourdais' im ersten Rennen die im Vergleich zu 2007 größere Konkurrenzfähigkeit des Toro Rosso an. Mit dem fünften Platz in Monaco und weiteren Punkteplatzierungen in Kanada, Hockenheim, Valencia und im verregneten Spa konnte Vettel dann mit konstanter Leistung überzeugen und ließ dabei nicht nur seinen Teamkollegen, sondern auch das größere Schwesterteam Red Bull und etliche Werkspiloten regelmäßig hinter sich.
Am 13. September 2008 eroberte Sebastian Vettel beim verregneten Qualifying für den Großen Preis von Italien in Monza seine erste Pole-Position. Er ist damit – im Alter von 21 Jahren und 73 Tagen – der jüngste Fahrer auf dem ersten Startplatz in der Formel-1-Geschichte. Im Rennen holte sich Vettel tags darauf den ersten Sieg seiner Karriere, der ihn zum bisher jüngsten Formel-1-Grand-Prix-Sieger machte.[9]
Vettel überzeugte in der zweiten Saisonhälfte aber nicht nur durch den Sieg in Monza, sondern ebenso durch seine Kontinuität, mit der er in die Punkteränge fuhr. Zum Abschluss der Saison machte er mit dem vierten Platz in Brasilien noch mal auf sich aufmerksam – zumal er kurz vor Schluss sogar den späteren Weltmeister Lewis Hamilton überholte und damit dessen WM-Triumph noch mal in Frage stellte. Das Jahr 2008 beendete Vettel mit 35 Punkten auf dem überraschenden achten Platz der Fahrerwertung. Damit lag er weit vor seinem Teamkollegen Bourdais (vier Punkte), aber auch vor den Red-Bull-Kollegen Webber (21) und Coulthard (acht). Zudem verbuchte Vettel mit seinem Erfolg in Monza den ersten Grand-Prix-Sieg eines nicht werksunterstützten Teams seit fünf Jahren – zuletzt war dies Giancarlo Fisichella 2003 mit Jordan beim Großen Preis von Brasilien gelungen.
Red Bull (seit 2009)
2009
Mitte Juli 2008 gab das Toro-Rosso-Schwesterteam Red Bull Racing bekannt, dass Vettel ab der Saison 2009 an der Seite von Mark Webber für den österreichischen Rennstall fahren wird.[10] Nachdem er in den beiden ersten Rennen der Saison 2009 jeweils kurz vor Rennende ausgeschieden war, in Australien auf dem zweiten Platz liegend, erreichte er in der Qualifikation in Shanghai die zweite Pole-Position seiner Karriere (die erste für Red Bull überhaupt) und feierte einen Tag später seinen zweiten Sieg. Beim nächsten Rennen in Barcelona kam Vettel als Vierter ins Ziel, nachdem er am Tag davor im Qualifying hinter Polesetter Jenson Button Zweiter geworden war. Beim Großen Preis von Monaco schied Vettel nach einem Fahrfehler und einem anschließenden Unfall aus. Den Großen Preis der Türkei beendete er auf Platz drei, nachdem er in der ersten Runde in Führung liegend kurz neben die Strecke gerutscht und von Button überholt worden war. Am Tag zuvor hatte Vettel die dritte Pole seiner Karriere erobert. Beim Großen Preis von Großbritannien errang er seinen ersten Sieg unter trockenen Bedingungen und fuhr die erste schnellste Rennrunde seiner Formel-1-Karriere. Kurz vor dem Großen Preis von Europa im August gab Red Bull offiziell die Vertragsverlängerung mit Vettel bis 2011 bekannt.[11] Beim Großen Preis von Belgien konnte er seinen Rückstand auf den Führenden Button mit einem dritten Platz erneut verkürzen. Nachdem Vettel beim 13. Weltmeisterschaftslauf beim Großen Preis von Italien in Monza nur den achten Platz belegt hatte, schien er bei bereits 26 Punkten Rückstand auf Button aus dem Rennen um den Weltmeisterschaftstitel zu sein. Mit einem vierten Platz in Singapur und einem Sieg in Japan verkürzte er den Rückstand jedoch auf 16 Punkte. Ein Rennen vor Schluss sicherte sich Button allerdings vorzeitig den Weltmeistertitel. Durch seinen Sieg beim Saisonfinale in Abu Dhabi wurde Vettel Vizeweltmeister vor Rubens Barrichello.
2010 (1. WM-Titel)
2010 bildeten Vettel und Webber erneut das Fahrerduo von Red Bull. Bei den ersten beiden Rennen stand Vettel auf der Pole-Position und verlor die Führung wegen technischer Probleme. Während er beim Saisonauftakt in Bahrain mit einer defekten Zündkerze[12] noch auf dem vierten Platz ins Ziel kam, fiel er in Australien aus, nachdem er zuvor über Boxenfunk Vibrationen an der Vorderachse gemeldet hatte. Diesmal war eine lockere Radmutter für den Ausfall verantwortlich.[13] Beim dritten Grand Prix in Malaysia übernahm Vettel erneut die Führung. Sein Rennwagen funktionierte bis zum Rennende und er gewann das Rennen vor Webber. Nach Platz sechs in China stand Vettel beim Europaauftakt in Spanien als Dritter erneut auf dem Podest, obwohl er wegen Problemen mit der Bremse gegen Rennende stark zu kämpfen hatte, auf das Kiesbett kam und einen zusätzlichen Boxenstopp absolvieren musste.[14] Eine Woche später wurde er hinter seinem Teamkollegen Zweiter beim Großen Preis von Monaco.
Beim Großen Preis der Türkei geriet Vettel nach einer Kollision mit seinem Teamkollegen Webber in den Blickpunkt der Öffentlichkeit. Vettel lag hinter Webber auf dem zweiten Platz. Beim Versuch ihn zu überholen kollidierten die beiden und Vettel schied aus. Nach dem Rennen gab es Diskussionen über die Schuld an der Kollision, die die Piloten auf den jeweils anderen schoben. Nach Platz vier in Kanada erzielte Vettel beim Großen Preis von Europa seinen zweiten Saisonsieg. Bei den nächsten drei Rennen gewann er zwar jeweils die Pole-Position, zu weiteren Siegen reichte es jedoch nicht. Beim Großen Preis von Großbritannien belegte er trotz eines Reifenschadens in der ersten Runde den siebten Platz und bei seinem Heimrennen in Deutschland sowie beim Großen Preis von Ungarn wurde er Dritter. In Ungarn übernahm er zunächst die Führung, verlor diese aber im Rennen, da er in einer Safety-Car-Phase einen zu großen Abstand zum vor ihm fahrenden Webber hielt und mit einer Durchfahrtsstrafe belegt wurde.
Auf der Traditionsstrecke Spa-Francorchamps beim Großen Preis von Belgien verpasste Vettel mit Platz 15 erneut die Punkteränge. Nach einem gescheiterten Überholversuch gegen Button, bei dem sein Kontrahent ausschied, fiel Vettel nach einem Reparaturstopp und einer Durchfahrtsstrafe, die er als Verursacher der Kollision erhalten hatte, auf den vorletzten Platz zurück. Später wurde er von Liuzzi bei einem Überholmanöver am Hinterreifen gestreift und musste die Runde bis zurück zur Box mit defektem Hinterreifen zurücklegen. Beim nächsten Rennen in Italien erreichte er im Qualifying mit dem sechsten Platz seine schlechteste Startposition der Saison. Nach einem turbulenten Rennen, das Vettel mit Bremsproblemen[15] beinahe vorzeitig beendet hätte, kam er schließlich als Vierter ins Ziel. Er profitierte von einer anderen Taktik und zögerte seinen Pflichtboxenstopp bis zur vorletzten Runde hinaus. Beim Großen Preis von Singapur fuhr er bis zum Ende gegen Fernando Alonso um den Sieg. Er schaffte es jedoch nicht an dem Spanier vorbei und wurde Zweiter.
Ein Rennen später, beim Großen Preis von Japan, erzielte Vettel seinen dritten Saisonsieg, indem er ungefährdet an der Spitze fuhr. Beim nächsten Rennen, dem ersten Großen Preis von Korea, konnte Vettel an die Leistung aus Japan anknüpfen. Er führte das Rennen lange Zeit an und hätte zum ersten Mal in seiner Karriere die Weltmeisterschaftsführung übernommen, wenn er nicht nach 45 Runden in Führung liegend mit einem Motorschaden ausgefallen wäre. In Brasilien behielt er mit einem Sieg vor Webber seine Chance auf den Weltmeistertitel. Vor dem letzten Saisonrennen, dem Großen Preis von Abu Dhabi belegte Vettel den dritten Platz in der Fahrerwertung. Von der Pole-Position startend entschied er das Rennen für sich und gewann den Weltmeistertitel mit vier Punkten Vorsprung vor Alonso, der Siebter wurde. Mit dem Titelgewinn wurde Vettel mit einem Alter von 23 Jahren und 134 Tagen zum bisher jüngsten Formel-1-Weltmeister der Geschichte. Vettel startete in der Saison 2010 mit zehn Pole-Positions bei über der Hälfte aller Rennen von der ersten Position.
Nach der Saison wurde Vettel als deutscher[16] und europäischer[17] Sportler des Jahres ausgezeichnet.
2011 (2. WM-Titel)
Vettel zeigte in der Saison 2011 im Red Bull RB7 dominante Leistungen. Nach dem 18. Rennen stand er 16 mal auf dem Podium, gewann dabei 11 Rennen und startete 14 mal von der Pole-Position. Er führte die Weltmeisterschaft nach jedem Rennen an.
Nach zwei Siegen am Saisonbeginn in Australien und Malaysia hatte Vettel beim dritten Rennen, dem Großen Preis von China, erneut Siegchancen. Er setzte allerdings auf eine Zwei-Stopp-Strategie, wodurch er am Ende des Rennens nicht mehr über so gute Reifen wie seine Gegner, die einen weiteren Stopp absolviert hatten, verfügte. Wenige Runden vor dem Ende des Rennens überholte ihn schließlich Hamilton und Vettel kam auf dem zweiten Platz ins Ziel. Bei den nächsten drei Grand Prix in der Türkei, Spanien und Monaco erzielte Vettel weitere Siege, mit zum Teil knappem Vorsprung. In Kanada führte Vettel das Rennen von der Pole-Position startend 68 von 70 Runden an. In der letzten Runde machte er, nachdem er von Button unter Druck gesetzt worden war, einen Fahrfehler, der Button ein Überholmanöver ermöglichte. Nachdem er beim Großen Preis von Europa von der Pole-Position startend den Sieg und die schnellste Rennrunde erzielt hatte, folgte in Großbritannien ein weiterer zweiter Platz. Durch einen fehlerhaften Boxenstopp verlor Vettel die Führung an Alonso und es gelang ihm im weiteren Verlauf des Rennens nicht, in Schlagdistanz zum späteren Sieger zu kommen.
Bei seinem Heimrennen, dem Großen Preis von Deutschland, startete Vettel zum ersten Mal in der Saison nicht aus der ersten Startreihe und stand mit einem vierten Platz ebenfalls zum ersten Mal in der Saison nicht auf dem Podium. Nach einem weiteren zweiten Platz in Ungarn gewann Vettel die Großen Preise von Belgien, Italien und Singapur. In Japan reichte dann vier Rennen vor Saisonende der dritte Platz zur vorzeitigen Titelverteidigung. Vettel übernahm damit im Alter von 24 Jahren und 98 Tagen von Alonso den Rekord des jüngsten Fahrers, der diesen Titel zum zweiten Mal gewann. Bei den darauffolgenden Rennen in Korea und Indien erzielte Vettel weitere Siege. In Indien gelang Vettel zudem ein Grand Slam, in dem er von der Pole-Position startend das Rennen durchgängig anführte und die schnellste Runde fuhr.
Beim zweitletzten Saisonrennen in Abu Dhabi zog Vettel mit seiner 14. Pole-Position der Saison mit Nigel Mansell gleich, der 1992 in 16 Rennen 14 Pole-Positions erzielt hatte. Im Rennen fiel Vettel bereits in der ersten Runde aus. Es war sein erster Ausfall der Saison.
Mitte März 2011 wurde bekannt, dass Vettel seinen Vertrag mit Red Bull Racing vorzeitig bis zum Ende der Saison 2014 verlängert hat.[18]
Persönliches
Vettel hat zwei ältere Schwestern und einen jüngeren Bruder.[19]
Während er bereits im Monoposto fuhr, schloss Vettel seine schulische Laufbahn im April 2006 mit einem Abitur-Schnitt von 2,8[20] am Heppenheimer Starkenburg-Gymnasium[21] ab, wobei er seine letzte schriftliche Prüfung nur vier Tage vor seinem ersten Sieg in der Formel-3-Euroserie ablegte.[22] Seit seiner Schulzeit ist Vettel mit Hanna Prater zusammen.[23]
Vettel lebt seit 2007 in der Schweiz [24]. Er wohnte bis Anfang 2010 in Walchwil.[25] Im März 2010 zog er auf den Bauernhof „Neumüli“ zwischen Ellighausen und Hugelshofen in der politischen Gemeinde Kemmental (Kanton Thurgau).[26][27]
Sonstiges
Als sein Vorbild bezeichnet er Michael Schumacher,[20] dessen Ehrgeiz und stets 100-prozentigen Einsatz er bewundere.
Im Gegensatz zu den meisten seiner Kollegen hat Sebastian Vettel keinen Manager, sondern regelt seine geschäftlichen und vertraglichen Angelegenheiten selbst.[28]
Einen seiner ersten Fernsehauftritte hatte Vettel 1997, als er in der Folge „Turbo-Kids“ der ZDF-Dokumentationssendung 37 Grad zu sehen war.[29]
Vettel ist Botschafter der 2004 gegründeten Stiftung „Wings for Life“, die sich der Erforschung und Heilung von Querschnittlähmung widmet.[30]
Statistik
Karrierestationen
- 1995–2002: Kartsport
- 2003: Deutsche Formel BMW (Platz 2)
- 2004: Deutsche Formel BMW (Meister)
- 2005: Formel-3-Euroserie (Platz 5)
- 2006: Formel-3-Euroserie (Platz 2)
- 2006: World Series by Renault (Platz 15)
- 2006: Formel 1 (Testfahrer)
- 2007: Formel 1 (Platz 14)
- 2007: World Series by Renault (Platz 5)
- 2008: Formel 1 (Platz 8)
Statistik in der Formel 1
Stand: Großer Preis von Abu Dhabi, 13. November 2011
Saison Team Chassis Motor Rennen Siege Zweiter Dritter Poles schn.
RennrundenPunkte WM-Pos. 2007 BMW Sauber F1 Team BMW Sauber F1.07 BMW 2.4 V8 1 − − − − − 1 14. Scuderia Toro Rosso Toro Rosso STR2 Ferrari 2.4 V8 7 − − − − − 5 2008 Scuderia Toro Rosso Toro Rosso STR2B / STR3 Ferrari 2.4 V8 18 1 − − 1 − 35 8. 2009 Red Bull Racing Red Bull RB5 Renault 2.4 V8 17 4 2 2 4 3 84 2. 2010 Red Bull Racing Red Bull RB6 Renault 2.4 V8 19 5 2 3 10 3 256 1. 2011 Red Bull Racing Red Bull RB7 Renault 2.4 V8 18 11 4 1 14 3 374 1. Gesamt 80 21 8 6 29 9 755 Grand-Prix-Siege
- 2011: Monaco (Monte Carlo)
- 2011: Europa (Valencia)
- 2011: Belgien (Spa-Francorchamps)
- 2011: Italien (Monza)
- 2011: Singapur (Singapur)
- 2011: Korea (Yeongam)
- 2011: Indien (Greater Noida)
Einzelergebnisse
Saison 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 2007 TD TD 8 16 19 18 DNF DNF 4 DNF 2008 DNF DNF DNF DNF 17 5 8 12 DNF 8 DNF 6 5 1 5 6 9 4 2009 13* 15* 1 2 4 DNF 3 1 2 DNF DNF 3 8 4 1 4 1 2010 4 DNF 1 6 3 2 DNF 4 1 7 3 3 15 4 2 1 DNF 1 1 2011 1 1 2 1 1 1 2 1 2 4 2 1 1 1 3 1 1 DNF LegendeFarbe Abkürzung Bedeutung Gold — Sieg Silber — 2. Platz Bronze — 3. Platz Grün — Platzierung in den Punkten Blau — Klassifiziert außerhalb der Punkteränge Violett DNF Rennen nicht beendet (did not finish) NC nicht klassifiziert (not classified) Rot DNQ nicht qualifiziert (did not qualify) DNPQ in Vorqualifikation gescheitert (did not pre-qualify) Schwarz DSQ disqualifiziert (disqualified) Weiß DNS nicht am Start (did not start) Hellblau PO nur am Training teilgenommen (practiced only) TD Freitags-Testfahrer (test driver) ohne DNP nicht am Training teilgenommen (did not practice) INJ verletzt oder krank (injured) EX ausgeschlossen (excluded) DNA nicht erschienen (did not arrive) † verstorben keine WM-Teilnahme sonstige P/fett Pole-Position SR/kursiv Schnellste Rennrunde * nicht im Ziel, aufgrund der zurückgelegten Distanz aber gewertet Rekorde
- Jüngster Fahrer, der einen Weltmeisterschaftspunkt erzielt hat (19 Jahre, 11 Monate und 14 Tage)
- Jüngster Fahrer, der einen Grand Prix angeführt hat (20 Jahre, 2 Monate und 27 Tage)
- Jüngster Fahrer, der eine Pole Position erzielt hat (21 Jahre und 72 Tage)
- Jüngster Fahrer, der einen Podiumsplatz erzielt hat (21 Jahre und 73 Tage)
- Jüngster Grand-Prix-Sieger (21 Jahre und 73 Tage)
- Jüngster Weltmeister (23 Jahre und 134 Tage)
- Jüngster Gewinner zweier Weltmeisterschaften (24 Jahre und 98 Tage)
- Die meisten Führungsrunden in einer Saison (711, 2011)[# 1]
- Die meisten Punkte in einer Saison (374, 2011)[# 2][# 1]
- Die meisten Polepositions in einer Saison (14, 2011) (gemeinsam mit Nigel Mansell)[# 3][# 1]
- Anmerkungen
- ↑ a b c Die Saison läuft bis zum 27. November 2011.
- ↑ In dieser Wertung wurden alle Punkte in das Schema, das von der FIA seit 2010 verwendet wird, umgewandelt.
- ↑ In der Rekordsaison von Nigel Mansell fanden nur 16 Rennen statt, in der von Vettel 19. Damit erreichte Mansell eine bessere Quote (88:78 Prozent).
Auszeichnungen
Ehrungen
- 2010 – Ehrenbürgerwürde der Stadt Heppenheim
- 2010 – Deutscher Sportler des Jahres[16]
- 2010 – Europas Sportler des Jahres (UEPS)[17]
Literatur
- Wolfgang Förster: Sebastian Vettel - Tagebuch einer Karriere. Books on Demand, Norderstedt 2010, ISBN 978-3-8391-7003-8.
Einzelnachweise
- ↑ a b c d „Mit Geld kannst du viel erkaufen“ (zeit.de am 28. März 2009)
- ↑ a b „Vater Vettel: ‚Seb schlief im Kofferraum‘“ (spox.com am 2. Oktober 2011)
- ↑ a b „Vom schwierigen Weg in die Formel 1“ (ruhrbarone.de am 13. März 2010)
- ↑ „‚Dann brems halt später!‘“ (bild.de am 11. Oktober 2011)
- ↑ „Heidfeld wegen Freitagsregelung weiterhin sauer“ (Motorsport-Total.com am 7. April 2007) u. „Vettel: 'Wirklich eine schlechte Situation'“ (Motorsport-Total.com am 7. Mai 2007)
- ↑ „Startverbot für Kubica“ (n-tv.de am 14. Juni 2007)
- ↑ „Offiziell: Sebastian Vettel ersetzt Scott Speed“ (Motorsport-Total.com am 31. Juli 2007)
- ↑ „Keine Strafen für Hamilton und Vettel“ (Motorsport-Total.com am 5. Oktober 2007)
- ↑ „Vettel verzaubert die Formel 1“ (Motorsport-Total.com am 15. September 2008)
- ↑ „Vettel bei Red Bull Racing bestätigt“ (Motorsport-Total.com am 17. Juli 2008)
- ↑ „Vettel: Neuer Red-Bull-Vertrag bis 2011!“ (Motorsport-Total.com am 21. August 2009)
- ↑ „Red Bull Racing hat Vettels Problem geortet“ (Motorsport-Total.com am 14. März 2010)
- ↑ „Vettel: Diesmal war's die Radmutter!“ (Motorsport-Total.com am 28. März 2010)
- ↑ „Vettel: Mark war in seiner eigenen Liga" (Motorsport-Total.com am 9. Mai 2010)
- ↑ „Ursache für Probleme bei Vettel gefunden“ (Motorsport-Total.com am 12. September 2010)
- ↑ a b „Vettel und Riesch sind Sportler des Jahres“ (Sueddeutsche.de am 19. Dezember 2010)
- ↑ a b „Vettel jetzt doch Europas Sportler des Jahres“ (Motorsport-Total.com am 7. Januar 2011)
- ↑ „Bis 2014: Red-Bull-Erfolgsteam bleibt zusammen“ (Motorsport-Total.com am 14. März 2011)
- ↑ „Schumi-Poster im Kinderzimmer“ (sueddeutsche.de am 15. September 2009)
- ↑ a b "Angst habe ich nicht ..." In: Spiegel Online vom 1. Dezember 2009
- ↑ F. Lüpke-Narberhaus: Ein Gruß an den König der Raser. In: Spiegel Online vom 17. November 2010
- ↑ „Vettel mit Sieg nach Abi-Stress“ (Motorsport-Magazin.com am 9. April 2006)
- ↑ „Rästel um geheime Liebe Hanna“ (oe24.at am 23. Juni 2009)
- ↑ Christian Nimmervoll: Vettel bleibt weiterhin in der Schweiz (motorsport-total.com am 12.August 2007)
- ↑ „Im Thurgau tankt Vettel seine Ruhe“ (bazonline.ch am 6. Oktober 2011)
- ↑ mr: Formel-1-Star zieht ins Kemmental. In: Tagblatt-online vom 11. März 2009
- ↑ R. Stauffer: Im Thurgau tankt Vettel seine Ruhe. In: Tages-Anzeiger vom 6. Oktober 2011
- ↑ „Selfmade-Man: Jungstar Vettel managt sich selbst“ (DPA-Meldung vom 20. Oktober 2007)
- ↑ „Mit Vettel schon Runden gedreht“ (wa.de am 16. November 2010)
- ↑ Sebastian Vettel – SportMeetsCharity. Abgerufen am 13. Oktober 2011
- ↑ Stephan Heublein: Nachfolger für Räikkönen gefunden. 2. November 2009, abgerufen am 21. November 2009.
- ↑ SPOX: Große Ehre für Sebastian Vettel. 19. November 2009, abgerufen am 3. Dezember 2010.
Weblinks
Commons: Sebastian Vettel – Album mit Bildern und/oder Videos und AudiodateienTeams und Fahrer der Formel-1-Saison 2011Red Bull McLaren Ferrari Mercedes Renault Williams Force India Sauber Toro Rosso Lotus HRT Virgin 1 Vettel
2 Webber3 Hamilton
4 Button5 Alonso
6 Massa7 Schumacher
8 RosbergSenna 9
10 Petrow11 Barrichello
12 Maldonado14 Sutil
15 di Resta16 Kobayashi
17 Pérez18 Buemi
19 Alguersuari20 Kovalainen
21 Trulli22 Ricciardo
23 Liuzzi24 Glock
25 D’Ambrosioehemalige Fahrer Chandhok (Lotus, #21), Heidfeld (Renault, #9), Karthikeyan (HRT, #22), de la Rosa (Sauber, #17)
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