Radom Wachtberg

Radom in Wachtberg

Das Radom Wachtberg ist eine Radarkuppel (engl.: Radar Dome) in Wachtberg im Rhein-Sieg-Kreis. Das Radom im Besitz des Fraunhofer-Instituts ist das größte der Welt. Es dient als Wetterschutzhülle des Weltraumbeobachtungsradars TIRA (tracking and imaging radar).

Technische Daten

Das Radom Wachtberg hat einen Durchmesser von 49 Metern und eine Höhe von 54,5 Metern. Der dreh- und schwenkbare Parabolspiegel in seinem Inneren hat 43 Meter Durchmesser und wiegt 240 Tonnen. Eine vollständige Drehung des Spiegels ist in nur 15 Sekunden möglich.

Aufgabe

Ursprünglich diente der Radarspiegel der militärischen Nutzung. Mit ihm sollten neue verbesserte Radarverfahren und auch Radarstörverfahren für die Bundeswehr erforscht werden. Seit Ende des Kalten Krieges wurde eine zivile Nutzung angestrebt. Zur Zeit dient die Anlage hauptsächlich zur Beobachtung erdnaher Satelliten und des orbitalen Weltraumschrotts.

Geschichte

Die zur Errichtung des Radars gegründete Gesellschaft zur Förderung der astrophysikalischen Forschung wurde am 9. Dezember 1955 in das Vereinsregister eingetragen und gründete 1957 das Forschungsinstitut für Hochfrequenzphysik. In der Planungsphase war dieses noch in einem Hotel in Rolandseck untergebracht, 1963 entstanden die ersten Gebäude in Wachtberg. Mit dem Bau des Radoms wurde 1967 begonnen. Die Inbetriebnahme erfolgte 1970, erste Experimente konnten 1971 beginnen.

Heute gehört das Gelände dem Fraunhofer-Institut für Kommunikation, Informationsverarbeitung und Ergonomie (FKIE).

Ab Herbst 2010 wird das System des Parabolspiegels mit Neuerungen für fünf Millionen Euro modernisiert.

Literatur

• Ursel und Jürgen Zänker: Bauen im Bonner Raum 49–69. Versuch einer Bestandsaufnahme. In: Landschaftsverband Rheinland (Hrsg.): Kunst und Altertum am Rhein. Führer des Rheinischen Landesmuseums Bonn. Nr. 21, Rheinland-Verlag, Düsseldorf 1969, S. 200/201.

Quellen

• Website des FKIE
• Reportage Radio Bonn/Rhein-Sieg am 19. Januar 2010

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Koordinaten: 50° 37′ 0″ N, 7° 7′ 47″ O