- Raimond Castaing
-
Raimond Castaing (* 28. Dezember 1921 in Monaco; † 10. April 1998) war ein französischer Physiker.
Er ging in Monaco, Condom und Toulouse zur Schule und studierte ab 1940 Physik an der Ecole Normale Superieure (ENS) und der Universität Paris, unterbrochen vom Arbeitsdienst 1943/44. Er hörte auch bei Frédéric Joliot-Curie am College de France und an der ENS unter anderem bei Alfred Kastler. 1946 machte er an der ENS seinen Abschluss und war ab 1947 Ingenieur bei der ONERA (einem staatlichen Luftfahrt-Forschungsinstitut). 1951 wurde er bei André Guinier promoviert. Dabei entwickelte er die nach ihm benannte Mikrosonde, die Materialuntersuchungen im Mikrometerbereich aus der Analyse der Röntgenspektren nach Elektronen-Beschuss ermöglichte (Elektronenstrahlmikroanalyse, EPMA, Electron Probe Micro-Analysis). Ende der 1950er Jahre war er auch an der Entwicklung der Sekundärionen-Massenspektrometrie (SIMS) beteiligt. 1952 wurde er Dozent (Maitre de conferences) an der Universität Toulouse und ab 1956 an der Universität Paris. Ab 1959 war er Professor an der Universität Paris in Orsay, wo er das Labor für Festkörperphysik mit Jacques Friedel und anderen gründete.
Er war 1968 bis 1973 wissenschaftlicher Direktor und dann Generaldirektor der ONERA. Ab 1982 war er im französischen nationalen Rat für Fragen der Reaktorsicherheit und ab 1987 im nationalen französischen Komitee für Kernenergie und stand 1996 einer staatlichen Kommission vor, die den Superphénix Reaktor beurteilen sollte. Er war 1984 bis 1987 im Aufsichtsrat von Usinor. 1975 erhielt er die Médaille d'or du CNRS. 1966 erhielt er den Prix Holweck. 1977 wurde er Mitglied der Academie des Sciences.
Wikimedia Foundation.