Schildblättriger Hahnenfuß

Schildblättriger Hahnenfuß
Schildblättriger Hahnenfuß
Ranunculus thora a1.jpg

Schildblättriger Hahnenfuß (Ranunculus thora)

Systematik
Ordnung: Hahnenfußartige (Ranunculales)
Familie: Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae)
Unterfamilie: Ranunculoideae
Tribus: Ranunculeae
Gattung: Hahnenfuß (Ranunculus)
Art: Schildblättriger Hahnenfuß
Wissenschaftlicher Name
Ranunculus thora
L.

Der Schildblättrige Hahnenfuß (Ranunculus thora), auch Gift-Hahnenfuß genannt, ist eine Pflanzenart, die zur Familie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae) gehört. Er ist in Europa heimisch.

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Die Pflanzenteile sind durch große Mengen an Protoanemonin stark giftig [1].

Vegetative Merkmale

Der Schildblättrige Hahnenfuß ist eine ausdauernde krautige Pflanze, die Wuchshöhen 5 bis 30 (selten 40) cm erreicht. Seine Wurzeln sind oben etwas fleischig verdickt. Der aufrechte Stängel ist meist unverzweigt.

Die ein bis zwei grundständigen, gestielten Laubblätter fehlen zur Blütezeit meist, da sie dann schon verdorrt sind. Das unterste, sitzende Stängelblatt befindet sich etwa in der Mitte des Stängels ist mit einer Länge von 8 bis 13 cm breiter als lang, relativ groß und nierenförmig, kahl, blaugrün, mit gekerbten bis gesägten, zur Spitze hin grob gesägten Blattrand. Die oberen Stängelblätter sind kleiner, lanzettlich oder oft dreilappig und zugespitzt.

Generative Merkmale

Die Blütezeit reicht von Mai bis Juli. Es stehen nur ein bis drei Blüten auf einem Stängel. Die zwittrige, radiärsymmetrische Blüte besitzt einen Durchmesser von 10 bis 20 mm. Die fünf kahlen Kelchblätter. Die fünf gelben kronähnlichen Nektarblätter sind 10 mm lang und 7 mm breit. Es sind zahlreiche Staubblätter und wenige Fruchtblätter vorhanden.

Die Nüsschen sind 3 bis 4 mm lang und 2,5 bis 3,5 mm breit, kahl, fast kugelig und haben einen 1,3 bis 2 mm langen hakigen Schnabel.

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 16.

Vorkommen

Der Schildblättrige Hahnenfuß kommt nur in Europa vor und ist auf die Berggebiete von Mittel- und Südeuropa von den Pyrenäen (nordwestliches Spanien) bis zum Illyrischen Gebirge und den Ost-Karpaten beschränkt. In den Alpen steigt er auf Höhenlagen von bis zu 2400 Meter auf, fehlt aber in den Nordalpen.

Seine Vorkommen sind auf die Kalkgebiete beschränkt. Er gedeiht auf Felsbändern, Felsschutthalden, in Blaugrashalden, Horstseggenrasen und im Legföhrengebüsch.

In Österreich gilt der Schildblättrige Hahnenfuß als potentiell gefährdet. Er ist in den Süd-Karawanken sehr selten.

Systematik

Den Namen Thora trug er schon im Mittelalter; seine Herleitung ist ungeklärt, doch ist es wenig wahrscheinlich, dass sie mit dem griechischen Wort phthora für Verderben zusammenhängt [2]. Die Erstveröffentlichung von Ranunculus thora erfolgte 1753 durch Carl von Linné in Species Plantarum, 1, S. 550. Synonyme für Ranunculus thora L. sind: Ranunculus scutatus Waldst. & Kit., Ranunculus tatrae Borbás.

Nutzung

Der Schildblättrige Hahnenfuß wird selten als Zierpflanze für Steingärten genutzt.[3]

Literatur

  • Jürgen Damboldt, Walter Zimmermann: Ranunculaceae. In: G. Hegi: Illustrierte Flora von Mitteleuropa. 2. Aufl., Band III, Teil 3. München, Carl Hanser 1974.
  • T. G. Tutin, J. R. Akeroyd: Ranunculus, In: Flora Europaea, Band 1, 2. Aufl., Cambridge 1993 Online..
  • M. A. Fischer, W. Adler, K. Oswald: Exkursionsflora für Österreich, Liechtenstein und Südtirol. 2. Aufl. Linz 2005. ISBN 3-8547-4140-5
  • Jaakko Jalas, Juha Suominen: Atlas Florae Europaeae, Band 8, Nymphaeaceae to Ranunculaceae, Helsinki 1989.
  • Datenblatt, 2003 bei Ernst u. Susanne Horak et al.: Botanik im Bild des Naturhistorische Museum Wien. (Abschnitt Beschreibung und Vorkommen)

Einzelnachweise

  1. Klaus Aktories, Ulrich Förstermann, Franz Bernhard Hofmann, Klaus Starke: Allgemeine und Spezielle Pharmakologie und Toxikologie, Begründet von W. Forth, D. Henschler, W. Rummel, Elsevier, Urban & Fischer Verlag, 2009, ISBN 9783437425226. Google-Books-Online Ranunculus thora auf S. 1110.
  2. C. A. Backer: Verklarend Woordenboek der wetenschappelijke Namen. Batavia, Visser & Co. 1936, S. 583
  3. Eckehart J. Jäger, Friedrich Ebel, Peter Hanelt, Gerd K. Müller (Hrsg.): Rothmaler Exkursionsflora von Deutschland. Band 5: Krautige Zier- und Nutzpflanzen. Spektrum Akademischer Verlag, Berlin Heidelberg 2008, ISBN 978-3-8274-0918-8, S. 147.

Weblinks

 Commons: Schildblättrige Hahnenfuß (Ranunculus thora) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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