Chisun Baek

Chisun Baek

Jim Paek (* 7. April 1967 in Seoul, Südkorea; geboren als Baek Chisun, koreanisch: 백지선) ist ein ehemaliger kanadischer Eishockeyverteidiger und zurzeit Assistenztrainer bei den Grand Rapids Griffins aus der American Hockey League. Er war der erste koreanische NHL-Spieler und Stanley Cup-Gewinner.

Inhaltsverzeichnis

Karriere als Spieler

In Südkorea geboren emigrierte Jim Paek mit seinen Eltern als Kind nach Kanada. Dort lernte er das Eishockeyspielen und spielte in mehreren Nachwuchsligen, ehe er 1984 in der hochklassigen kanadischen Juniorenliga OHL bei den Oshawa Generals debütierte. Nach seiner Rookie-Saison wählten ihn die Pittsburgh Penguins in der neunten Runde des NHL Entry Draft 1985 an Position 170 aus, Paek blieb aber vorerst bei den Generals. Seine Laufbahn bei den Junioren ging über insgesamt drei Spielzeiten und der größte Erfolg war 1987 der Gewinn des J. Ross Robertson Cup als Meister der OHL und die Finalniederlage um den Memorial Cup.

Im Herbst 1987 wechselte Paek schließlich zu den Profis und spielte drei Jahre bei den Muskegon Lumberjacks aus der zweitklassigen IHL. War er bei den Junioren eher defensiv ausgerichtet, so fiel er in Muskegon auch wegen seines offensiven Spiels auf und erreichte in jeder Saison die Marke von 50 Punkten. Zudem gewann er mit den Lumberjacks 1989 den Turner Cup als Gewinner der IHL-Playoffs und sie zogen im Jahr darauf erneut ins Finale ein.

Die Saison 1990/91 verbrachte er hauptsächlich bei der kanadischen Nationalmannschaft, ging aber zum Ende der Spielzeit als erster Koreaner in der NHL-Geschichte in der höchsten nordamerikanischen Eishockeyliga aufs Eis, als er für die Pittsburgh Penguins drei Spiele in der regulären Saison bestritt und auch in den Playoffs auf dem Weg zum Stanley Cup-Sieg acht Mal zum Einsatz kam. Als erster Koreaner wurde sein Name somit auf der Trophäe eingraviert.

1991/92 bestritt er die gesamte Saison in Pittsburgh, wurde aber nur in 49 Spielen eingesetzt und erzielte in der Zeit auch sein erstes Tor in der NHL. In den Playoffs verpasste er dann aber nur zwei Partien, als die Penguins ihren zweiten Stanley Cup gewannen. In der darauffolgenden Saison setzte er sich schließlich in der Stammformation der Mannschaft durch und hatte sein bestes Jahr in der NHL mit drei Toren und 15 Assists, wurde jedoch in der nächsten Spielzeit nach schwächeren Leistungen zu den Los Angeles Kings transferiert. Nachdem er 18 Spiele in Los Angeles bestritten hatte, wurde er erneut teil eines Transfers, der ihn im Sommer 1994 zu den Ottawa Senators schickte. Die Saison 1994/95 mit 29 Spielen und zwei Assists sollte schließlich seine letzte in der höchsten Spielklasse gewesen sein.

Er kehrte im Herbst 1995 in die IHL zurück und spielte Anfangs für die Houston Aeros und die Minnesota Moose, die nur wenig später umsiedelten und Manitoba Moose hießen. Nur kurz nach dem Umzug wechselte er im Herbst 1997 innerhalb der Liga zu den Cleveland Lumberjacks. Dort blieb er fast drei komplette Saisons, er konnte aber nicht mehr an die Leistungen vom Beginn seiner Profikarriere anknüpfen. Im Frühjahr 1999 ging er zu den Houston Aeros zurück und feierte mit ihnen seinen zweiten Turner Cup-Gewinn. Die Saison 1999/2000 absolvierte er dann wieder in Cleveland, verließ aber im Sommer 2000 Nordamerika.

In der Saison 2000/01 spielte Paek in der britischen Ice Hockey Superleague für die Nottingham Panthers, kam aber nach nur einer Spielzeit wieder nach Nordamerika zurück, wo er bei den Anchorage Aces aus der unterklassigen WCHL für ein Jahr als Spieler und Defensiv-Trainer aktiv war. Nach einer weiteren Saison bei den Nottingham Panthers beendete er schließlich 2003 seine Karriere.

Karriere als Trainer

Nachdem er bereits bei den Anchorage Aces in der Saison 2001/02 erste Erfahrung als Defensiv-Trainer sammeln konnte, übernahm er nach dem Ende seiner Spielerkarriere im Sommer 2003 das Traineramt der Orlando Seals aus der World Hockey Association 2. Nachdem die Liga nach nur einer Spielzeit aufgelöst wurde, kehrte er nach Cleveland im US-Bundesstaat Ohio zurück, wo er mehrere Jahre als Spieler aktiv war. Dort wurde er Assistenztrainer des St. Edwards High School-Team und trainierte gleichzeitig die Amateurmannschaft Cleveland Panthers. Beide Mannschaften gewannen in diesem Jahre ihre Meisterschaften.

Im Sommer 2005 wurde Paek als Assistenztrainer von Greg Ireland bei den Grand Rapids Griffins, dem Farmteam der Detroit Red Wings, aus der AHL engagiert. Gleich im ersten Jahr waren die Griffins das beste Team der regulären Saison und zogen bis ins Conference Finale der Playoffs ein. Die zweite Saison war hingegen wenig erfolgreich und Cheftrainer Ireland musste das Team verlassen, während Paek unter dem neuen Trainer Mike Stothers weiterarbeiten durfte. Die Saison 2007/08 verlief aber noch erfolgloser und Stothers wurde nach nur einem Jahr entlassen.

Nach der Saison machte Jim Paek einen kurzen Abstecher in die NHL, als er die jungen Talente der Griffins betreute, die sich für die Playoffs den Detroit Red Wings angeschlossen hatten und schließlich den Stanley Cup gewannen. Zwar wurde Paeks Name nach seinen zwei Siegen als Spieler nicht ein drittes Mal auf die Trophäe eingraviert, doch durfte er wie jedes Mitglied der Meistermannschaft einen Tag mit dem Stanley Cup verbringen.

Zur Saison 2008/09 kehrte er nach Grand Rapids zurück, wo er zurzeit unter dem neuen Cheftrainer Curt Fraser arbeitet.

Erfolge und Auszeichnungen

Als Spieler

Als Trainer

  • 2005 Meister der Eastern Elite Amateur Hockey League
  • 2005 Gewinner der Ohio High School-Meisterschaft (als Assistenztrainer)

Karrierestatistik

Als Spieler

Reguläre Saison Playoffs
Saison Team Liga GP G A Pts PIM GP G A Pts PIM
1984–85 Oshawa Generals OHL 54 2 13 15 57 5 1 0 1 9
1985–86 Oshawa Generals OHL 64 5 21 26 122 6 0 1 1 9
1986–87 Oshawa Generals OHL 57 5 17 22 75 26 1 14 15 43
Oshawa Generals MCup 4 1 0 1 4
1987–88 Muskegon Lumberjacks IHL 82 7 52 59 141 6 0 0 0 29
1988–89 Muskegon Lumberjacks IHL 80 3 54 57 96 14 1 10 11 24
1989–90 Muskegon Lumberjacks IHL 81 9 41 50 115 15 1 10 11 41
1990–91 Kanada Ntl-Team 48 2 12 14 24
Pittsburgh Penguins NHL 3 0 0 0 9 8 1 0 1 2
1991–92 Pittsburgh Penguins NHL 49 1 7 8 36 19 0 4 4 6
1992–93 Pittsburgh Penguins NHL 77 3 15 18 64
1993–94 Pittsburgh Penguins NHL 41 0 4 4 8
Los Angeles Kings NHL 18 1 1 2 10
1994–95 Ottawa Senators NHL 29 0 2 2 28
1995–96 Houston Aeros IHL 25 2 5 7 20
Minnesota Moose IHL 42 1 11 12 54
1996–97 Manitoba Moose IHL 9 0 2 2 12
Cleveland Lumberjacks IHL 74 3 25 28 36 14 0 1 1 2
1997–98 Cleveland Lumberjacks IHL 75 7 9 16 48 10 2 1 3 4
1998–99 Cleveland Lumberjacks IHL 65 4 11 15 34
Houston Aeros IHL 11 0 3 3 2 19 2 4 6 10
1999–00 Cleveland Lumberjacks IHL 69 2 20 22 27 9 0 2 2 2
2000–01 Nottingham Panthers BIHS 47 3 21 24 28 6 1 2 3 2
2001–02 Anchorage Aces WCHL 40 1 28 29 12
Nottingham Panthers BIHS 5 0 0 0 4 6 0 1 1 4
2002–03 Nottingham Panthers BIHS 32 1 10 11 10 17 0 4 4 18
OHL gesamt 175 12 51 63 254 37 2 15 17 61
IHL gesamt 613 38 233 271 585 82 6 28 34 112
Ntl-Team gesamt 48 2 12 14 24
NHL gesamt 217 5 29 34 155 27 1 4 5 8
BIHS gesamt 84 4 31 35 42 29 1 7 8 24
WCHL gesamt 40 1 28 29 12

Legende zur Spielerstatistik:
(Sp oder GP = Spiele insgesamt; T oder G = erzielte Tore; A = erzielte Assists; Pkt oder Pts = erzielte Scorerpunkte; SM oder PIM = Strafminuten; Min. = gespielte Minuten)

Weblinks


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