Reformierte Kirche Uster

Reformierte Kirche Uster
Reformierte Kirche Uster

Die reformierte Kirche Uster zählt zu den wichtigsten Querkirchen des Schweizer Klassizismus und steht unter Denkmalschutz.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Das Dorf Uster erfuhr im Zuge der Industrialisierung des Zürcher Oberlandes zu Beginn des 19. Jahrhunderts einen beträchtlichen Aufschwung. Der damit verbundene Anstieg der Einwohnerzahl bedingte die Erneuerung des seit dem Mittelalter bestehenden Gotteshauses. 1822 wurde der Bau der neuen Kirche nach Plänen des Architekten Johannes Volkart begonnen und 1828 mit der Vollendung des Turms abgeschlossen.

Äusseres

Das Gotteshaus ist als Querkirche konzipiert und der reformierten Kirche Wädenswil nachempfunden. Dies gilt für die Erscheinungsformen des äusseren Baukörpers wie auch des Innenraums. Die Formensprache ist allerdings im Unterschied zur Barockkirche von Wädenswil eindeutig dem Klassizismus zuzuordnen. Die Kirche erhebt sich auf einem Hügel unterhalb des Schlosses Uster. Der Zugang erfolgt über eine monumentale Freitreppe. Die quergerichtete Kirche verfügt über einen wuchtigen Portikus aus vier Säulen in toskanischer Ordnung, der einem Risalit vorgelagert ist. Neben den drei Portalen der Hauptfassade ist die Kirche auch über Seitenportale mit kleineren Vorzeichen sowie über die Emporenzugänge an der Turmseite zu betreten. Der Turm mit seinem spitzem Turmhelm und geschweiftem Wimperg für die Turmuhr erinnert an die Kirche von Horgen.

Innenraum

Das Innere der Kirche ist ein quergerichteter Predigtsaal mit einer grossen U-Empore und einem Taufstein am Kreuzungspunkt der Mittelgänge. Hier wird die Referenz an die Kirche Wädenswil deutlich sichtbar. An der Turmwand befindet sich als optischer Bezugspunkt des Raumes eine zweistöckige Kanzel, die nach Entwürfen von Heinrich Bräm im klassizistischen Stil ausgeführt wurde. Auf der Empore der gegenüberliegenden Wand befindet sich die Orgel von 1963, samt Rückpositiv. Der gesamte Kirchenraum wird von hohen Rundbogenfenstern und korinthischen Pilastern dominiert, welche ein Ziergebälk mit Zahnschnittfries tragen. Die in drei Kartuschen gegliederten Deckenstuckaturen von Gotthard Geisenhof weisen eine schlichte klassizistische Formensprache auf.

Literatur

  • Kunstführer durch die Schweiz - Band 1, Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK, Bern 2005.
  • Gubler, Hans Martin: Reformierte Kirchen von Uster, Gossau, Bäretswil, Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK, Basel 1976.
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