- Regierung der Palästinensischen Autonomiebehörde vom Juni 2002
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Die Regierung der Palästinensischen Autonomiebehörde vom Juni 2002, der Mitglieder von Fatah, der Palästinensischen Demokratischen Union (FIDA) und der Palästinensischen Volkspartei (PPP) angehörten, wurde am 9. Juni 2002 der Öffentlichkeit präsentiert.
Regierungsbildung
In den Monaten vor der Regierungsbildung hatte sich die Zweite Intifada und die Reaktionen der Israelis drastisch verschärft. Am 3. Dezember 2001 waren israelische Panzer nach Ramallah eingerückt und hatten am 13. Dezember Jassir Arafats Amtssitz, die Muqataa, umstellt. Arafat wurde unter Hausarrest gestellt. Am 4. März beschossen die Israelis die Muqataa mit Raketen und zerstörten einen Teil der Gebäude. Eine Woche später, am 11. März, wurde Arafats Hausarrest wieder aufgehoben.
Als am 5. Juni ein palästinensischer Attentäter mit einer Autobombe 18 Israelis tötete, die meisten von ihnen junge Soldaten, begann Israel mit einer erneuten Vergeltungsaktion. Die Palästinenserbehörde verurteilte den Anschlag und kündigte an, die Aktivisten des Dschihad festnehmen zu wollen. Israel sah das Attentat hingegen als Beweis dafür an, dass die Regierung Arafats ein Terrorregime sei. Am 6. Juni griffen israelische Panzer und Planierraupen erneut die Muqataa an. Ein Leibwächter Arafats wurde getötet, sieben Sicherheitskräfte verletzt und mehrere Gebäude wurden dem Erdboden gleichgemacht. [1] Arafat sprach in einer ersten Reaktion von einer "faschistischen" Aktion.
Am 9. Juni 2002 teilte Informationsminister Yassir Abed Rabbo mit, die Regierung der PNA werde auf 21 Minister verkleinert. Die neue Regierung nahm in der Nacht zum 13. Juni die Arbeit auf, nachdem eine neuerliche israelische Blockade der Muqataa aufgehoben worden war.
Zusammensetzung
Die meisten Minister waren bereits in der vorigen Regierung tätig. Neu hinzu stießen Salam Fayyad, der zuvor für den IWF tätig gewesen war, als Finanzminister; Ghassan Khatib als Arbeitsminister; Mitri Abu Aita als Verkehrsminister und Abdel Razzak al-Yahya als Innenminister. Ibrahim Dughme, der zuvor Generaldirektor des Justizministeriums gewesen war, wurde neuer Justizminister.
Innerhalb der Ministerien gab es einige Umgruppierungen: Der Bereich Häftlingsangelegenheiten ging an das Sozialministerium, der Industriebereich an das Wirtschaftsministerium. Das Umweltministerium wurde zum Ministerium für Energie und natürliche Ressourcen, das Bildungsministerium wurde zum Ministerium für Bildung und Erziehung. Aufgelassen wurden das NGO-Ministerium, das "Bethlehem 2000"-Ministerium und das Parlamentarische Ministerium. Weiters wurden keine Minister ohne Portefeuille ernannt. [2]
Minister Portefeuille Partei Jassir Arafat Präsident Fatah Yassir Abed Rabbo Kultur & Information FIDA Salam Fayyad Finanzen Unabhängig Nabil Shaath Planung und internationale Kooperationen Fatah Maher al-Masri Handel und Wirtschaft Fatah Abdel Razzak al-Yahya Inneres Unabhängig Naim Abul Hummus Bildung und Erziehung Fatah Riad Za'noun Gesundheit Fatah Saeb Erekat Lokalpolitik Fatah Ibrahim Dughme Justiz Unabhängig Azzam Al-Ahmad Hausbau und öffentliche Bauten Fatah Intissar al-Wazir Soziales, Häftlingsangelegenheiten Fatah Rafik al-Natshe Landwirtschaft Fatah Ghassan Khatib Arbeit PPP Nabil Kassis Tourismus Unabhängig Imad Al-Falouji Telekommunikation Fatah Abdel Rahman Hamad Energie und natürliche Ressourcen FIDA Mitri Abu Aita Transport Unabhängig Jamil Tarifi Zivile Angelegenheiten Fatah Abdel Aziz Shahin Supplies Ali Al-Qawasmeh Jugend & Sport Unabhängig Mohammed Hussein* Waqf und Religion Unabhängig Sari Nusseibeh Repräsentant der PLO in Jerusalem * Erst zu einem späteren Zeitpunkt ernannt.
Einzelnachweise
- ↑ Nahostkonflikt: Die Ereignisse ab Juni 2002 auf ag-friedensforschung.de
- ↑ PNA Government June - october 2002 auf jmcc.org
Kategorien:- Politik (Palästina)
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