Regine Deutsch

Regine Deutsch, auch Regina Deutsch, geb. Lion, (* 1. März 1860 in Berlin; † unbekannt) war eine deutsche Politikerin und Autorin.

Leben

Regine Deutsch entstammt einem jüdischen Elternhaus. Bereits vor dem Ersten Weltkrieg war sie in der Frauenbewegung aktiv, später wurde sie zu einer deren Führerinnen, beispielsweise als Vorsitzende des preußischen Landesverbandes vom Verein für Frauenwahlrecht oder als Delegierte bei internationalen Kongressen des Stimmrechtsbundes.

Nach dem Krieg trat sie in die liberale DDP ein und wurde für diese Partei in die Berliner Stadtverordnetenversammlung gewählt. Später war sie auch Mitglied des Reichsfrauenausschusses der nationallieberalen DVP. In den Zwanziger Jahren veröffentlichte sie mehrere Schriften über die parlamentarische Arbeit von Frauen. Daneben war sie Redakteurin der Zeitungen Ernstes Wollen und Deutsche Kultur. Nachdem sie 1935 aus der Reichsschrifttumskammer ausgeschlossen wurde, was einem Berufsverbot gleichkam, verlieren sich die Spuren über sie. Ihr weiteres Schicksal ist unbekannt.

Schriften

• "Die politische Tat der Frau", Gotha: F. A. Perthes, 1920
• "Zwei Jahre parlamentarischer Frauenarbeit", 1923, 2.Auflage mit Nachtrag 1924, 3. Auflage 1925
• "Funfundzwanzig Jahre Weltbund fur Frauenstimmrecht, 1904 bis 1929. Im Auftrage des Vorstandes des Weltbundes.", Berlin: F. A. Herbig, 1929

Übersetzungen

• "Margaret Ethel Macdonald an J. Ramsay Macdonald", mit einem Vorwort 1924
• "Die neue Mutterschaft, Geburtenregelung als Kulturproblem", von Margaret Sanger, 1927, "Woman And The New Race".

Literatur

• Jutta Dick, Marina Sassenberg (Hrsg.): Jüdische Frauen im 19. und 20. Jahrhundert. Lexikon zu Leben und Werk, Reinbek 1993 ISBN 3-499-16344-6
• Deutscher Wirtschaftsverlag, AG (Hg.): Reichshandbuch der Deutschen Gesellschaft, Band 1, Berlin, 1931

Weblinks

• Literatur von und über Regine Deutsch im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
• Kurzbiografie im Projekt "Vor die Tür gesetzt"

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