- Reinhard Bernhof
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Reinhard Bernhof (* 6. Juni 1940 in Breslau) ist ein deutscher Dichter und Schriftsteller.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Bernhof wurde in Breslau geboren. Nach der Flucht aus Schlesien im Jahr 1945 kam er ins Ruhrgebiet. Nach dem Schulbesuch absolvierte er von 1955 bis 1958 eine Ausbildung zum Schlosser in Duisburg. Dort gehörte er zu den Initiatoren der Ostermärsche nach Dortmund. 1963 siedelte er aus familiären Gründen in die DDR über. Von 1965 bis 1967 studierte er am Institut für Literatur „Johannes R. Becher“ in Leipzig und arbeitet seither als freischaffender Schriftsteller. Seinen ersten Gedichtband veröffentlichte er 1973 unter dem Titel Die Kuckuckspfeife im Kinderbuchverlag Berlin. Im Aufbau-Verlag erschien 1974 der Gedichtband Was weiß ich, Spanien ist viel mehr... Weitere Gedichtbände im Aufbau- Verlag: Landwechsel (1977), Der Angriff des Efeus (1982), Leipzig - Hauptbahnhof (1986). In der Universal- Bibliothek bei der Philipp Reclam jun. Leipzig wurde 1987 von Bernhof der Sammelband Tägliches Utopia ediert. In der Kinderbuchreihe „Trompeterbücher” erschien 1977 u. a. seine Erzählung Ben sucht die Quelle. Der Postreiter Verlag Halle a. d. Saale veröffentlichte erstmalig seine Geschichten über Flucht und Vertreibung Die Ameisenstraße (1988), die sofort drei Nachauflagen bekam und 1990 mit dem Luchs des Monats, Nr. 42 (DIE ZEIT) ausgezeichnet wurde. 1990 wurde von der Pirckheimer-Gesellschaft e.V. Leipzig sein Poem Siegersturz veröffentlicht. 1988/90 gab er mit Sylvia Kabus drei Ausgaben der illegalen Literaturzeitschrift Umweltblätter heraus, die im Herbst 2009 als Reprint im Leipziger Literaturverlag erneut veröffentlicht wurde.[1]
1989 gehörte Bernhof zu den ersten fünf Kontaktleuten und Mitbegründer des „Neuen Forums” [2]. 1992 wurde Bernhof zum Vorsitzenden des Leipziger Schriftstellerverbandes gewählt; er war gleichzeitig Mitbegründer des Leipziger Literaturbüros u. a. literarischer Vereinigungen. 1993 lehrte Bernhof am Grinnell-College in Iowa (USA).
Essays zur Leipziger Revolution veröffentlichte er unter dem Titel Die Leipziger Protokolle in Halle (2006). Seit 2006 ist Bernhof Autor des Plöttner Verlages in Leipzig.
Veröffentlichungen (Auswahl)
- Erweiterung der Leipziger Protokolle in Herbstmarathon – Innenräume einer Revolution (2006). Plöttner Verlag Leipzig: ISBN 3-938442-13-1
- Fluchtkind (2006). Roman in Folgen. Leipziger Literaturverlag: ISBN 3-86660-003-8
- Die Sitzer (2009). Ein deutsches Drama. Plöttner Verlag Leipzig: ISBN 978-3-938442-66-1
- Im Schatten der Kolossalfiguren (2009). Basisdokumente, Essays über die Friedliche Revolution, zusammen mit Silke Brohm. Leipziger Literaturverlag: ISBN 978-3-86660-081-2
- Umfeldblätter (2009). Reprint einer illegalen Literaturzeitschrift von 1988/89, zusammen mit Sylvia Kabus. Leipziger Literaturverlag: ISBN 978-3-86660-082-9
- Wegen Schweigens zeige ich mich an (2010). Archäologie der einst verschütteten Wörter. Plöttner Verlag Leipzig: ISBN 978-3-938442-74-6
- Die Ameisenstraße. Postreiter-Verlag, Halle 1988, ISBN 3-7421-0144-7. (Kinder- und Jugendliteratur)
- Der Angriff des Efeus. Aufbau-Verlag, Berlin und Weimar 1982. (Gedichte)
- Fluchtkind oder die langen Schatten der toten Lokomotiven. Edition Erata, Leipzig 2006, ISBN 3-86660-003-8. (Roman in Folgen.)
- Herbstmarathon. Innenräume einer Revolution. Plöttner Verlag, Leipzig 2006, ISBN 3-938442-13-1.
- Augenblicke der Kinder. Plöttner Verlag, Leipzig 2006, ISBN 3-938442-08-5. (Erzählungen für Kinder.)
- Goldgräberland. Ground Poetry. Plöttner Verlag, Leipzig 2007, ISBN 978-3-938442-25-8
Preise
- Luchs des Monats, Nr. 42, 1990 (DIE ZEIT)
- Louis-Fürnberg-Preis, 1976
Weblinks
- Literatur von und über Reinhard Bernhof im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Persönliche Webseite
- Leipziger Protokolle In: Aus Politik und Zeitgeschichte 2004
Einzelnachweise
- ↑ Leipziger Literaturverlag 2009 (PDF-Datei)
- ↑ Reinhard Bernhof: „Risse in den zementierten Gedanken“ In: MDR Figaro vom 4. Oktober 2004
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