Reinhard Hilker

Reinhard Hilker

Reinhard Hilker (* 22. November 1899 in Hagen; † 10. März 1961) war ein deutscher Maler und Graphiker, der für seine Heimatbilder bekannt ist.

Leben

Im Alter von fünf Jahren erkrankte Reinhard Hilker an einer schweren Krankheit und ertaubte daraufhin komplett. So kam es, dass er von 1906 bis 1914 die Gehörlosenschule in Soest in Westfalen besuchte. Früh wurde dort sein künstlerisches Talent erkannt und gefördert. Dies ermöglichte es ihm, nach Beendigung der Schulzeit, die städtische Malerschule in Hagen zu besuchen. Durch sein Talent bekam er in den Jahren 1914–1920 ein dreimaliges Stipendium der Stadt Hagen und konnte somit am staatlichen Bauhaus in Weimar als Schüler unter Lyonel Feininger lernen.

In den Jahren 1921-1927 war Hilker neben Franz Bronstert (Hagen), Fritz Fuhrken (Bremen), Carry Hauser (Wien), und Georg Philipp Wörlen (Passau), Mitglied der Künstlergruppe Der Fels.

In den folgenden Jahren fertigte er viele Werke an, die auf diversen Ausstellungen in Hagen und Umgebung zu sehen waren. Im Jahr 1927 wurde er als Mitglied des Deutschen Künstlerbundes aufgenommen. Doch diese Mitgliedschaft endete 1933 mit Beginn des NS-Regimes. Zugleich wurden seine bisherigen Werke beschlagnahmt und er bekam ein Arbeitsverbot auferlegt, da seine Kunst als entartete Kunst angesehen wurde. Hilker musste seine Motive ändern und malte von dort an Heimatbilder, um seine Arbeit als Künstler fortsetzen zu können. 1945 wurde Hilkers damaliges Atelier durch den Bombenangriff auf Hagen, mitsamt den darin befindlichen Werken, zerstört.

Nach dem Krieg setzte er seine Arbeit als Künstler fort und erarbeitete sich einen Ruf als national angesehenen Künstler, wodurch er im Jahr 1950/1951 anlässlich seines 50. Geburtstages auch eine Ausstellung im Karl-Ernst-Osthaus-Museum in Hagen bekam. Am 19. November 1953 heiratete Reinhard Hilker die Künstlerin Irmgard Bohn. 1959 wurde Reinhard Hilker die Goldene Medaille für Graphik in Wiesbaden verliehen. Im Jahre 1961 starb Hilker völlig unerwartet, doch seine Werke waren immer wieder auf zahlreichen Ausstellungen in Wiesbaden, Düsseldorf, Dresden, Berlin und Hagen zu sehen.

Das Karl-Ernst-Osthaus-Museum in Hagen ist mittlerweile im Besitz einer Vielzahl von Bildern von Reinhard Hilker. Diese werden immer wieder ausgestellt und zu Hilkers 100. Geburtstag 1999 gab es eine eigene Ausstellung im Hagener Osthaus-Museum.

Literatur

  • Zeitungsartikel der Westfalenpost und der Westfälischen Rundschau aus dem Stadt Archiv Hagen
  • Original Dokumente aus privater Sammlung von Heinrich Hilker sen.
  • Informationen aus Exponaten des Karl-Ernst-Osthaus-Museums

Weblinks


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