- Reiterdenkmal (Windhoek)
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Reiterdenkmal Nationales Denkmal in Namibia Denkmaltyp Reiterdenkmal Lage Windhoek Geographische Koordinaten: 22° 34′ 7″ S, 17° 5′ 16″ O-22.56861111111117.087777777778Koordinaten: 22° 34′ 7″ S, 17° 5′ 16″ O Entstehung 27. Januar 1912 Anerkennung
durch den Rat für Nationales ErbeTrägerschaft Deutscher Kulturrat in Namibia Website Das Reiterdenkmal (auch Südwester Reiter) ist ein Standbild in Windhoek und steht vor der Alten Feste an der Robert Mugabe Avenue (früher Leutweinstraße). Das deutsche Reiterdenkmal wurde am 27. Januar 1912 eingeweiht und soll an die Kolonialkriege des deutschen Kaiserreichs gegen die Herero und Nama von 1903-1907 (Aufstand der Herero und Nama) in Deutsch-Südwestafrika erinnern.
Das Reiterdenkmal nach dem Entwurf des Berliner Bildhauers Adolf Kürle zeigt einen überlebensgroßen Schutztruppenreiter in Uniform. In seiner linken Hand hält er die Zügel seines ruhig dastehenden Pferdes, mit der Rechten umgreift er ein Gewehr, welches er auf seinem Oberschenkel abstützt. Der bronzene Reiter steht auf einem Sockel aus unbehauenen Granitblöcken. Die Gesamthöhe beträgt 9,50 m. In der Vorderseite des Sockels ist eine Widmungstafel eingelassen, die die Opfer der Kolonialkriege auf deutscher Seite aufzählt.
Am 26. Februar 2010 wurde das Denkmal an seinem neuen Standort neben dem Eingang zur Alten Feste wieder eröffnet. Eine offizielle Eröffnungsfeier fand am 7. November 2010 statt.
Inhaltsverzeichnis
Inschrift der Widmungstafel
„Zum ehrenden Angedenken an die tapferen deutschen Krieger, welche fuer Kaiser und Reich zur Errettung und Erhaltung dieses Landes waehrend des Herero- und Hottentottenaufstandes 1903 bis 1907 und waehrend der Kalahariexpedition 1908 ihr Leben ließen. Zum ehrenden Andenken auch an die deutschen Buerger, welche den Eingeborenen im Aufstande zum Opfer fielen. Gefallen, Verschollen, verunglueckt, ihren Wunden erlegen und an Krankheiten gestorben, von der Schutztruppe: Offiziere 100, Unteroffiziere 254, Reiter 1180, von der Marine: Offiziere 7, Unteroffiziere 13, Mannschaften 72, im Aufstande erschlagen: Maenner 119, Frauen 4, Kinder 1.“
Kontroverser Umzug
Das Monument wurde am 20. August 2009 abgebaut, weil an dieser historischen Stelle der Neubau des namibischen Unabhängigkeitsmuseums bis Ende 2011 entsteht. Das Denkmal sollte deshalb abgerissen und vernichtet werden, obwohl es den rechtlichen Status eines Nationaldenkmals einnimmt. Der Deutsche Kulturrat hat jedoch einen Umzug auf eigene Faust initiiert und organisiert.[1] Die Verschiebung war dennoch sehr umstritten. So haben sich bei einer Umfrage unter 1.427 Farbigen [2] 87 % gegen den Umzug und für den Verbleib des Denkmals ausgesprochen.
Das Denkmal, 100 Meter weiter südlich vor dem Haupteingang der Alte Feste, sollte am 27. Januar, d.h. 98 Jahre nach seiner ursprünglichen Errichtung, wieder eröffnet werden.[3] Aufgrund anhaltender Regenfälle und dem schlechten Bauuntergrund wurde die Eröffnung auf Ende Februar 2010 verschoben.[4] Der Umzug hat insgesamt N$ 773.000 an Sach- und Geldwerten gekostet.[5]
Generell kann das Denkmal, dass in der Vergangenheit mehrfach Ziel von Aktionen wie dem Anbringen einer Namibiafahne war, als kontrovers betrachtet werden, da es von einigen als Sinnbild der durchaus teilweise negativ behafteten deutschen Kolonialzeit angesehen wird.[6]
Fotogalerie
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Neuer Standort mit Unabhängigkeits-Gedenkmuseum im Hintergrund
Quellen
- ↑ AZ - Allgemeine Zeitung - Standbild in Windhoek zieht jetzt um
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- ↑ Reiterdenkmal ist umgezogen
- ↑ Reiter verbringt Geburtstag im Container, Allgemeine Zeitung, 27. Januar 2010
- ↑ Teurer Umzug, Allgemeine Zeitung, 5. Mai 2010
- ↑ Allgemeine Zeitung Windhoek, 24. Oktober 2008
Weblinks
- Reiterdenkmal (Windhoek) als 3D-Modell im 3D Warehouse von Google SketchUp
- Artikel zum Umzug, Allgemeine Zeitung
- Joachim Zeller: Das Reiterdenkmal in Windhoek (Namibia) - Die Geschichte eines deutschen Kolonialdenkmals, 2007
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