- Remo Ferretti
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Remo Ferretti (* 23. Mai 1936 in Bozen)[1] ist ein italienischer Politiker aus Südtirol.
Leben
Ferretti war beruflich als Lehrer und Schuldirektor tätig und engagierte sich in der Katholischen Aktion. Auf der Liste der Democrazia Cristiana (DC) wurde er 1965 erstmals in der Bozner Gemeinderat gewählt, dem er bis 1978 angehörte und wo er als Fraktionsvorsitzender seiner Partei fungierte.[2] In den Jahren von 1966 bis 1969 und von 1972 bis 1976 war er zudem Stadtrat für Personal und allgemeine Angelegenheiten, für öffentlichen Unterricht, Statistik und Studien und zuletzt für Urbanistik.[3]
Ferretti war von 1974 bis 1979 Landesparteisekretär der DC und von 1977 bis 1986 Mitglied des DC-Nationalrats. 1978 wurde er in den Südtiroler Landtag gewählt, seit 1979 war er Mitglied der Südtiroler Landesregierung. Dort war er für die Ressorts italienische Schule und Kultur, Handel, Fürsorge und Wohlfahrt zuständig und seit 1984 stellvertretender Landeshauptmann.[2]
Im Rahmen des Tangentopoli-Skandals endete 1993 schlagartig Ferrettis politische Laufbahn: Nachdem er über einige Monate hinweg in mehrere polizeiliche Ermittlungen verwickelt worden war, begab er sich nach Bekanntwerden einer weiteren Anklage und aufgrund einer unmittelbar bevorstehenden Überführung in Untersuchungshaft auf die Flucht.[4] Er konnte erst mehrere Monate später ergriffen werden und wurde vor Gericht wegen versuchter Erpressung und weiterer vier Straftaten verurteilt.[2]
Einzelnachweise
- ↑ Oral sources database. Biblioteca Provinciale Italiana Claudia Augusta. Abgerufen am 31. Mai 2011.
- ↑ a b c Günther Pallaver: Die Krise der Konkordanzdemokratie. Die Umgestaltung des Südtiroler Parteiensystems. In: Gottfried Solderer (Hrsg.): Das 20. Jahrhundert in Südtirol. Zwischen Europa und Provinz. Band V: 1980-2000, Edition Raetia, Bozen 2003, ISBN 978-8872832042, S. 81.
- ↑ Bürgermeister und Gemeindeausschüsse von 1948 bis 2010 (PDF-Datei; 522 KB). Amt für Statistik und Zeiten der Stadt Bozen. Abgerufen am 31. Mai 2011.
- ↑ Bolzano, in fuga l'ex vicepresidente della giunta. Corriere della Sera (19. September 1993). Abgerufen am 31. Mai 2011.
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