Chloephaga picta

Chloephaga picta
Magellangans
Magellangans, Männchen

Magellangans, Männchen

Systematik
Familie: Entenvögel (Anatidae)
Unterfamilie: Halbgänse (Tadorninae)
Tribus: Eigentliche Halbgänse (Tadornini)
Gattung: Spiegelgänse (Chloephaga)
Art: Magellangans
Wissenschaftlicher Name
Chloephaga picta
(Gmelin, 1789)
Magellangans, Weibchen
Magellanganspaar an der Küste
Küken
Eine Schar Magellangänse in Santa Cruz, Argentinien

Die Magellangans (Chloephaga picta) ist ein Vogel und gehört zur Familie der Entenvögel. Der Geschlechtsdimorphismus ist ähnlich wie bei der zur selben Gattung gehörenden Tanggans für eine Halbgansart ausgesprochen ausgeprägt: Weibchen haben ein braunes Gefieder, während das Körpergefieder der Ganter weiß und grau ist.

Die zu den Halbgänsen zählende Magellangans gilt als die häufigste Halbgansart Südamerikas. Allein ihr Bestand auf den Falkland-Inseln beträgt mehr als 200.000 Individuen. Auf dem südamerikanischen Kontinent wird die Population auf mehr als 1 Million Vögel geschätzt,[1] die Bestandszahl ist aber insgesamt rückläufig. Schafe sind zu den Hauptnahrungskonkurrenten dieser Art geworden.

Inhaltsverzeichnis

Vorkommen

Ihre Brutgebiete befinden sich in den großen Graslandschaften im Süden von Südamerika. An den Küsten von Feuerland, Chile, Patagonien oder auf den Falklandinseln lebt die Magellangans paarweise häufig in der Nähe von Gewässern, die sie jedoch nur selten aufsucht. Um den März herum zieht sie in großen Schwärmen in die nördlichen Gebiete, nur ein kleiner Teil verbleibt in den Brutgebieten. Es werden zwei Unterarten unterschieden, neben der Nominatform noch Chloephaga picta leucoptera. Letztere Unterart wird im deutschen Sprachgebrauch meist als Große Magellangans bezeichnet. Die Nominatform Chloephaga picta picta wird Kleine Magellangans genannt.

Merkmale

Die Magellangans ist eine große Halbgansart. Sie erreicht eine Körperlänge von 60 bis 65 Zentimeter. Die Magellangans wiegt im Durchschnitt mehr als 3,1 Kilogramm.[2]

Das Männchen hat ein weißes Kopf-, Brust- und Bauchfederkleid, das restliche Gefieder ist grau. Das Weibchen hat ein braungraues Federkleid. In der Gefiederfarbe ähnelt die weibliche Magellangans der Rotkopfgans (Chloephaga rubidiceps). Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal sind die Füße. Bei dem Weibchen sind sie orange bis gelb, beim Männchen dunkelgrau bis schwarz. Die Schnäbel haben bei beiden Geschlechtern eine schwarze Farbe.

Fortpflanzung

Magellangänse gehen mehrjährige Paarbindungen ein. Die einzelnen Brutpaare beziehen kleine, aber streng voneinander abgegrenzte Brutreviere in Wassernähe. Ihre Nester legen sie in selbstgescharrten Erdmulden unter Büschen, im hohen Gras oder einfach ohne jede Deckung auf dem trockenen Boden an. Mit Pflanzenfasern und Dunen polstern sie das Nest aus. Das Gelege besteht aus fünf bis acht Eiern, die in einem Zeitraum von 30 bis 32 Tagen ausgebrütet werden. An der Brutpflege beteiligen sich beide Altvögel. In dieser Zeit durchlaufen die beiden Elternvögel auch die Schwingenmauser, so dass sie flugunfähig sind.

Magellangans und Mensch

Magellangans als Jagdbeute und Nahrungskonkurrent von Haustieren

Die Magellangans wird häufig bejagt, da sie als Grasfresser ein bedeutender Futterkonkurrent für die Schafe darstellt. Die Füchse wurden in den Verbreitungsgebieten von den Pelzjägern stark dezimiert oder teils auch ausgerottet, so dass sich die Magellangans stark vermehrt hat. Dazu kommt eine ständige Erschließung von neuen Graslandschaften für die Viehwirtschaft.

Haltung in Europa

Die Große Magellangans gelangte noch vor der Nominatform nach Europa. Die Erstzucht gelang bereits im Jahre 1852 dem Zoo in London. Die Kleine Magellangans dagegen kam erst 1871 in Zoohaltung und wurde erst 1901 erstmals in Gefangenschaft nachgezogen. Magellangänse werden seitdem ständig in Zoohaltung gezeigt. Da sie nur eine Badegelegenheit benötigen, aber keine Teichanlage für ihr Wohlbefinden brauchen, werden sie häufig auf Huftieranlagen gehalten.[3]

Belege

Einzelnachweise

  1. Kolbe, s. 153
  2. Kear, S. 412
  3. Kolbe, S. 184

Literatur

  • Janet Kear (Hrsg): Ducks, Geese and Swans. Oxford University Press, 2005, ISBN 0-19-854645-9
  • Hartmut Kolbe; Die Entenvögel der Welt, Ulmer Verlag 1999, ISBN 3-8001-7442-1

Weblinks


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