Chloephaga rubidiceps

Chloephaga rubidiceps
Rotkopfgans
Rotkopfgans (Chloephaga rubidiceps)

Rotkopfgans (Chloephaga rubidiceps)

Systematik
Ordnung: Gänsevögel (Anseriformes)
Familie: Entenvögel (Anatidae)
Unterfamilie: Halbgänse (Tadorninae)
Tribus: Tadornini
Gattung: Spiegelgänse (Chloephaga)
Art: Rotkopfgans
Wissenschaftlicher Name
Chloephaga rubidiceps
Sclater, 1861

Die Rotkopfgans (Chloephaga rubidiceps) gehört zur Familie der Entenvögel (Anatidae). Die Rotkopfgans ist unter den Spiegelgänsen die seltenste Gänseart. Auf den Falklandinseln wurde für einige Zeit ähnlich wie bei der Magellangans Prämien für abgeschossene Rotkopfgänse gezahlt, da man in ihr einen Nahrungskonkurrenten für Haustiere sah. Mittlerweile ist die Rotkopfgans auf den Falklandinseln jedoch geschützt und mit den dort lebenden 14.000 bis 27.000 Brutpaaren auch verhältnismäßig gesichert. [1] Auf dem südamerikanischen Kontinent gehen dagegen die Bestandszahlen deutlich zurück. Ein wesentlicher Grund für die negative Bestandsentwicklung ist die Ausbreitung des Argentinischer Kampfuchses, den man in den 1950er Jahren in Tierra del Fuego aussetzte, um die dortige Kaninchenplage einzudämmen.

Inhaltsverzeichnis

Merkmale

Die Rotkopfgans ist die kleinste unter den Spiegelgänsen. Die Körpergröße beträgt zwischen 45 und 50 Zentimeter. Die Gefiederfarben von Männchen und Weibchen gleichen sich. Der Bauch ist zimtfarben, die kleinen Flügeldecken weiß, die mittleren grau und die großen grünglänzend. Die Beine sind gelborange und um die Augen befindet sich ein weißer Ring. Jungvögel gleichen weitgehend den Altvögeln. Ihr Kleingefieder ist allerdings ein wenig farbunreiner als das Alterskleid. Der Bauch ist eher lehmgelb als zimtfarben. Die großen Flügeldecken sind noch glanzlos dunkelgrau. Auch die Beinfärbung ist ein wenig blasser als bei den adulten Vögeln. Dunenjungen lassen sich von denen der Graukopfgans nicht unterscheiden. Rotkopfgänse mausern vermutlich zweimal im Jahr.

Ähnlich wie bei der Magellangans oder der Graukopfgans gibt es einen deutlichen Stimmunterschied zwischen den Geschlechtern. Weibchen rufen dunkel, während die Stimme der Ganter ein helles Wispern ist.

Lebensweise, Verbreitung und Bestand

Rotkopfgänse sind ein Bewohner weiter und offener Graslandschaften Sie bevorzugen dabei das Grasland in Küstennähe. Wie auch bei anderen Spiegelgänsen zu beobachten, sind die Ganter während der Fortpflanzungszeit sehr aggressiv und verteidigen ihr großes Brutrevier energisch. Neben Gänse vertreiben sie auch andere Entenvögel. Das Nest wird im hohen Gras errichtet. Das Gelege im Oktober besteht aus 4 bis 11 Eiern. Die Jungen werden zwischen Januar und Februar flügge. Die Wassernähe wird nur während der Kükenführung gesucht.

Auf den Falklandinseln ist die Population der Rotkopfgans trotz Konkurrenz durch Kühe und Schafe stabil. Dies war nicht immer so. Eine Zeitlang wurde auf den Falklandinseln für den Abschluss von Rotkopfgänsen ähnlich wie bei der Magellangans Prämien gezahlt. Mittlerweile ist sie allerdings auf den Falklandinseln geschützt. Heute brüten vermutlich zwischen 14.000 und 27.000 Rotkopfgänse auf den Falklandinseln.[2] Der weltweite Bestand wurde 1997 auf 35.000 bis 60.000 Brutpaare geschätzt.

In Argentinien wurde der Argentinische Kampfuchs eingeführt um die Kaninchenplage zu bekämpfen. Die Rotkopfgans ist durch den Fuchs gefährdet, außerdem durch Menschen, die nach den Eiern suchen, und durch weidende Kühe, die die Nester am Boden zerstören. Die einstmals sehr große Bestände sind in Argentinien drastisch zurückgegangen und nur noch eine kleine Anzahl von Gänsen brütet dort. Die Population in Tierro del Fuego wird mittlerweile auf unter 500 Individuen geschätzt und ist weiter rückläufig.

Die Brutgebiete befinden sich auf den feuchten Grasebenen (Tiefländer und Wiesen) auf Tierra del Fuego (Feuerland) und südlich der Magellanstraße, in Chile und auf den Falklandinseln. Im Winter zieht die Rotkopfgans in die Tiefebenen des südlichen Argentiniens.

Belege

Einzelnachweise

  1. Kear, S. 419
  2. Kear, S. 419

Literatur

  • Janet Kear (Hrsg): Ducks, Geese and Swans. Oxford University Press, 2005, ISBN 0198546459
  • Hartmut Kolbe; Die Entenvögel der Welt, Ulmer Verlag 1999, ISBN 3-8001-7442-1

Weblinks


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